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Hop-on through Cape Town

Veröffentlicht: 25.08.2018

Gestern begrüßt mich Kapstadt mit strahlendem Sonnenschein und perfektem Winterwetter. Da muss man einfach raus die Mutterstadt Südafrikas erkunden. Was bietet sich da mehr an als der typische rote Hop-On-Hop-Off-Bus? Von meinem Hostel sind nur gute 20 Minuten Fußmarsch zur V&A Waterfront, wo der Bus startet. Nach der ganzen Sitzerei und dem herrlichen Wetter tut die Bewegung einfach nur gut. Da wir ja gestern schon hier waren, kann ich mich gut orientieren und kenne mich schon aus. Vaters Gene lassen sich eben nicht verleugnen ;-).  Clocktower und Cape Town International Convention Centre sind nicht wirklich interessant, also lausche ich den Informationen des Audio-Guides und genieße den Ausblick. Mein Ziel ist das Bo-Kaap-Viertel, das mit seinen bunten Häuschen in jedem Reiseführer angepriesen wird. Ich freue mich aufs Treiben lassen, knutschige Cafés, bunte Märkte und schöne Fotos. Im Bus treffe ich das nette Pärchen aus meinem Hostel vom Vorabend. Sie laden mich ein den Walk mit ihnen gemeinsam zu machen. Da willige ich gerne ein. Doch ich bin noch nicht richtig ausgestiegen, da rasen die beiden in einem Affenzahn los als müssten sie einen Weltrekord aufstellen. Klar kann ich verstehen, dass man aus 2 Tagen Kapstadt das Maximum rauspressen will, doch von Genuss ist für mich so weit entfernt wie Madonne von der Virgin. Ich klinke mich lieber aus und schlendere gemütlich einige hübsche Sträßchen entlang, bummele über Souvenir-Märkte und lasse mich treiben. Der Walk ist mir schnuppe, es lebe der Moment. Ich lande im Parade Corner, einer abgeschrammelten Ecke mit lauter günstigen Freßbuden für Lokals. Bei genauerem Hinsehen bin ich tatsächlich die einzige Touristin hier. So ganz wohl fühle ich mich nicht. Anderseits ist es mitten am Tag, 13 Uhr und die Schulkindern strömen in Uniformen lachend und schwatzend durch die kleinen Gässchen und kaufen sich ein Mittagessen. Es gibt Merkwürdigkeiten wie Gatsbys und andere Dinge, die ich noch nie gesehen habe. Ich kaufe mir eine kalte Cola und setze mich auf eine Bank, um dem Treiben zu zu sehen. Prompt komme ich mit einem Lokal ins Gespräch und wir diskutieren über die Vor- und Nachteile von Schuluniformen. Herrlich! Das liebe ich am Reisen! 

 Doch mein Hochgefühle verfliegt schnell als ich noch flott ein Selfie machen will. Ein heruntergekommener Penner, den ich vorher nicht wahrgenommen habe, schlägt mir mit voller Wucht das Handy aus der Hand. Mich anschreiend, er wolle nicht, dass ich Fotos von ihm mache. Völlig verdattert und erschrocken muss ich mitansehen, wie das Handy durch die Luft segelt und auf die Bank knallt. Mit zitternden Fingern hebe ich es auf. Glück gehabt - dem Handy ist nichts passiert. Glück gehabt - mir auch nicht! Denn offensichtlich ist das Masche. Schnell packe ich das Handy weg und die dicke Mama hintern dem Tresen nickt mir mahnend zu. Ich mache mich vom Acker, auf die Suche nach den bunten Häuschen. Sie blinken mir auch schon von Weitem entgegen, stellen sich aber bei näherem Hinsehen als Enttäuschung heraus. Bloß zwei kleine Sträßchen und nicht weiter. Und Touristen in weißen Autos, die aussteigen, Fotos machen und wieder einsteigen. Und mit den Touristen kommen Armut und Kriminalität. Wie die Motten das Licht ziehen die Touristen bettelnde Kinder, Männer und Frauen und Kriminelle an. Sie warten an den Hausecken und schließen dann langsam auf, wenn man die Straßen entlang geht. 

Sehr unangenehm und hartnäckig. Ich persönlich finde es schlimmer als in Indien, was aber daran liegen mag, dass ich hier gerade alleine unterwegs und nicht innerlich darauf eingestellt bin. Als andere Touristen mit ihren fetten Kameras kommen, finde ich auch genug Mut meine auszupacken. Die Farben sind einfach geil, als hätte jemand die Sättigung voll aufgedreht! Da lacht das Fotografenherz.







Der rote Doppeldecker schlängelt sich dann gemütlich den Tafelberg hinauf und bietet nach jeder Kurve einen anderen wunderbaren Blick auf Kapstadt und Signal, den Tafelberg, Lionshead...

Richtig nobel wird es dann in den Southern Suburbs, wo die Reichen und Schönen wohnen. Kein Wunder - haben sie hier doch alles, die Nähe zur Stadt, den Bergen und ein phantastischer Strand neben dem anderen. Wie geil muss das im Sommer sein? 



Ich steige in Green Point aus. Die Sonne ist nicht mehr stark genug und es ist rattenkalt. Ich laufe nach Hause zum Hostel, so kann ich nochmal einen anderen Stadtteil kennen lernen. 

Antworten (5)

Gülay
ohhh eu meine Guete! Pass bitte gut auf dich auf! Aber lass dich davon nicht entmutigen, kann einem ueberall passieren. Die Haeuser sind wirklich toll!

Jassi
Toller Bericht, tolle Fotos! Beim Lesen war ich mittendrin im Geschehen! Viel Spaß weiterhin...und pass bei zukünftigen Selfies auf;-)...!

Claudia
Unser Väter Gebe haben dir, neben dem Orientierungssinn, auch das Gefühl für komische Schwingungen in der Luft mitgegeben. 😉 Immer aufs Gefühl hören, das hatte sich direkt gemeldet.....trotz aller Abenteuerlust.😙 Toll die Fotos, am liebsten würde ich nachkommen. Pass auf dich auf!!!!

Claudia
Gene!!!!

Lauri
wow. ein kunterbunter Traum.es ist mir ein inneres Blumenpfluecken dein Abenteuer zu verfolgen. pass auf dicjh auf.

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