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Backpacker-Life in Pokhara

Veröffentlicht: 05.10.2018

Die Tage fliegen dahin. Mit Aaman durchforste ich die zahlreichen Trekking-Shops auf der Suche nach einem Rucksack für den täglichen Gebrauch. An sich ist meiner prima, allerdings fehlt mir ein Hüftgurt, um die Schultern zu entlasten und ein Durchlass für ein Trinksystem. Ich merke, dass ich viel zu wenig Wasser trinken selbst bei meinen Mini-Wanderungen. Aaman ist wie immer ein wahrer Freund, denn als Backpacker versteht er es die Vor- und Nachteile der einzelnen Modelle auf den Punkt zu bringen. Wie Peter Menke gesagt, kriegt man das Zeug hier nachgeworfen. Was er allerdings vergessen hat zu erwähnen ist, dass es der letzte Scheiß ist. Die Ische im Shop erklärt mir doch ernsthaft, dass die „Qualitätsunterschiede“ zwischen der ersten, zweiten und dritten Kopie liegen und der „Qualitätsfake“ in China hergestellt wurde, wohingegen die Kopie der Kopie aus Nepal oder Bangladesch stammt. Wenn mir das klar gewesen wäre, hätte ich lieber in Deutschland das teure Original gekauft. Die Modelle hier sind Schrott und gefallen mir alle nicht. Also gilt es eines auszuwählen, dass ich nicht ganz so Kacke finde und eventuell 10 Monate Dauerbelastung stand hält. Meinen alten Rucksack schicke ich prall gefüllt nach Hause, mit dicken Sachen, die ich nicht mehr brauche und Souvenirs. Bleibt abzuwarten, ob der jemals ankommt.

Danach stärken Aaman und ich uns im Sweet Home Pokhara mit dem besten Essen hier: Alo Pakhora und Dhal. Sieht nach nichts aus, aber die Pakhora-Füllung aus Kartoffel (Alo), Zwiebel und Knoblauch ist zum Sterben lecker. Und Dhal sowieso.

Danach überzeuge ich Tariq davon, dass sein Laden viel ruhiger und einladender wirkt auf die ausländische Touristin, wenn ich seine Kashmir-Schals aufräumen und der Farbe nach sortieren dürfte, was ich nach seinem Okay auch direkt mal in die Tat umsetze. Haha, der Farbtick lässt grüßen. Zumindest Astrid wird mich verstehen können. Anschließend setze ich mich auf de Absatz vor dem Laden und sortiere weiter aus. Dieses Mal meine Fotos. Ich habe viiiiel zu viele und versuche regelmäßig so viel wie möglich zu löschen, damit ich bei der Weiterreise nicht nächtelang mit dem Upload der Bilder verbringen muss - wie in Südafrika. 

Manchmal verbringe ich Zeit mit Fotografieren am See


und manchmal lande ich vor der Linse, wie ich mit Spannung verfolge, was bei meinen Lieblingsmenschen - also euch - gerade so passiert. 

Abends gehe ich auch ganz gerne in die kleine Klitsche gegenüber von meinem Guesthouse. Die Mama ist so süß und das Essen lecker pikant für kleines Geld. 

Am vorletzten Abend beschließe ich, dass meine Haare dringend mal wieder geschnitten werden müssen und mache mich auf die Suche nach einem Frisör für Männlein und Weiblein. Endlich finde ich ein „Geschäft“, dass aus einem winzigen Raum mit 2 Stühlen und Spiegeln besteht. Waschbecken und Wasser sind sowieso überbewertet. Haha! Es geht auch mit der Sprühflasche. Natürlich muss ich erstmal warten. Danach erkläre ich meinem Frisör, der missmutig drein blickt, dass ich NUR die Spitzen geschnitten haben möchte. Schnipp, schnapp. 2 Minuten später hat er die Spitzen abgeschnitten und gibt mir zu verstehen, dass er fertig ist. Will er mich verarschen oder hat er noch nie einen europäischen Stufenschnitt gesehen? Ich zeige ihm, dass die Haare am Gesicht abgeschrägt und noch ungeschnitten sind, ebenso wie die beiden Stufen im Deckhaar. Er überlegt einen Moment und  -zack- ehe ich protestieren kann, schneidet er einfach alles ab. Ich fasse es nicht! Ich würde ihn am liebsten umbringen und schaue besser gar nicht auf den Boden, um zu sehen wieviel er tatsächlich abgesäbelt hat. Auf jeden Fall fühle mich wirklich verunstaltet.Hier in Pokhara sind die Häuschen hübscher als in Kathmandu. Viele sind sehr sorgfältig gemauert und die Steine anschließend mit verschiedenen Farben liebevoll angemalt. Das sieht schön aus.Was auch noch anders ist als in Kathmandu: Hier fällt immer mal wieder der Strom aus oder das Internet oder beides. Für mich wird es Zeit, mich um meine Weiterreise nach Bandipur zu kümmern. Und so verbringe ich Zeit mit Reiseführer lesen und Unterkünfte vergleichen. Aber Tariq überzeugt mich nichts zu buchen, sondern einfach mit dem Local-Bus nach Dumre-Bandipur fahren, dort nach Bandipur umsteigen und da noch Nebensaison ist vor Ort einen besseren Preis für ein Zimmer raushandeln. Obwohl ich schon so oft alleine gereist bin, finde ich es immer noch unangenehm verhandeln zu müssen, denn dabei bin ich grottenschlecht und morgens nicht zu wissen, ob und wo man abends pennen wird. Aber es Ist eine gute Übung zum Loslassen. Am letzten Tag in Pokhara gönne ich mir Touri-Programm. Ich frühstücke in meinem Lieblings-Touri-Café OR2K, das total gemütlich ist mit flachen Tischen und bunten dicken Kissen zum auf dem Boden sitzen. Danach suche ich ein Hotel mit Pool und lande ich bei einem ganz anderen als dem, das ich anvisiert hatte. Ich bin der einzige Gast und so freuen sich die Kellner, das jemand zum Quatschen da ist. Ich ordere ein hübsches kaltes Bier und meine verunstalteten Haare und ich springen in den Pool. 
Leider lässt sich die Sonne nur kurz blicken, aber warm ist ja trotzdem reichlich. Das WLAN ist prima, also eine gute Gelegenheit weitere Fotos auszusortieren und einen Blogbeitrag zu schreiben. Viiiiiel zu schnell geht der Tag um und damit auch meine Zeit in Pokhara. Es fällt mir schwer zu gehen, vor allem weil ich so eine gute Zeit mit Aaman und Tariq hatte. Aber: das Abenteuer ruft! Auf nach Bandipur!  
Antworten (1)

Denja Frederieke
Naja verunstaltet sind deine Haare jetzt nicht 😘 ich finde es sieht gut aus! Ich lese immer ganz eifrig deine Berichte und freue mich, dass du so viel erlebst :) bei den Elefanten war ich wie du sehr schockiert. Nur das Lesen hat mich sauer gemacht.. Genieß die Zeit! Und finde auch mal die Zeit zum ausschlafen und entspannen 💤

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