Veröffentlicht: 28.06.2022
Die letzten Kilometer durch Rumänien waren wieder von platter Landschaft und riesigen Feldern geprägt. Eine Stadt lag noch auf dem Weg zur Grenze.
Galati, ich bin nicht bis ins Zentrum vorgedrungen. Das was ich gesehen habe hat mir gereicht. Viel Schmutz, viel dreckige Industrie, viel Bruch und Ruinen, die Infrastruktur in einem miserablen Zustand wie ich es bis dahin noch nicht erlebt hatte. Das hat mich dann doch abgeschreckt und das Weite suchen lassen.
Die Grenzabfertigung wieder ganz problemlos. Vorgedrängelt, aufgrund der Hitze bevorzugt abgefertigt worden nachdem ich die Frage nach Waffen oder Sprengmitteln verneint hatte 😀
Dann war ich in Moldawien 🇲🇩, auch hier waren die Straßen zunächst in einem schlechten Zustand. Das sollte sich aber bessern. Asphaltiert sind hier nur die Hauptverbindungsstrassen, alles andere ist Schotter oder stark ausgefahrene Feldwege, aufgrund der Wärme entschied ich mich dann für die Hauptstraßen. Aber auch hier muss man Vorsicht walten lassen Es kam sehr oft vor das Schlaglöcher ca Knöcheltief ausgefräst waren um sie später mit neuem Asphalt aufzufüllen und das ganze ohne irgendwelche Warnschilder oder Geschwindigkeitsbegrenzungen, es war also immer volle Konzentration gefordert, in Deutschland undenkbar. Aber hier können die Menschen damit umgehen, in Deutschland ebenfalls undenkbar 🤗.
Die Landschaft änderte sich ab Grenze, die Felder waren lange nicht mehr so groß und es wurde leicht Hügelig. Beeindruckt hat mich die teilweise recht heftige Bodenerrosion, ganze Hänge waren einfach weggespült.
Viele Bauern waren mit Pferdehufwerken, oder Einachsern mit Anhänger unterwegs.
Was im Gegensatz zu Rumänien oder Bulgarien recht auffällig war, man versucht vorhandene Bausubstanz zu pflegen und zu erhalten. Viele nette kleine Häuser mit schönem Anstrich, sehr wenig ungepflegtes. Das war in den beiden erst genannten Ländern lange nicht so.
Auch geht man hier anders mit dem Müll um, es gibt Deponien die umgrenzt sind, auch findet man an den Straßenrändern lange nicht so viel Unrat.
Die Menschen sind nett, offen und interessieren sich für einen, auch wenn die Verständigung sehr schwierig ist, aber mit Händen und Füßen und Google Übersetzer ins Russische funktioniert auch das.
Die heutigen Temperaturen haben meiner Fahrt ein frühes Ende gesetzt.
Als mein Thermometer 37 Grad während der Fahrt anzeigte, war für mich Feierabend, da kühlt nicht einmal mehr der Fahrtwind. Am Hotel angekommen zeigte das Hotelthermometer 40 Grad an, geht gar nicht, vor allem nicht wenn man mit Schutzkleidung fährt. Die Einheimischen sind meist mit Flipflops, kurzer Hose und T-shirt auf dem Motorrad unterwegs.
Alles in allem eigentlich ein tolles Land mit tollen Menschen, trotzdem werde ich es morgen wieder verlassen. Mein Bauch sagt mir, auch wenn es keine Reisewarnung gibt, die Republik Moldau ist kein NATO Mitglied, grenzt an die Ukraine, Transnistrien ist abtrünnig und von Russen besetzt, besser wieder nach Rumänien und in die Kaparten. Dort ist es vielleicht auch etwas kühler.