„Ich bin dann mal weg“ planlos-reisen
„Ich bin dann mal weg“ planlos-reisen
vakantio.de/planlos-reisen

Durch die Rumänische Kornkammer

Veröffentlicht: 27.06.2022

Heute morgen vielversprechend losgefahren. Nach wenigen Kilometern sagte mir mein Navi abbiegen auf die unbefestigte Straße, was ich auch tat. Zunächst eine gut befahrbare Schotterstrecke die zum Feldweg wurde. Aus dem wurde eine Piste mit tiefen Auswaschungen, und dann kam ein unbearbeitetes Feld, der Weg war zu Ende, laut Navi aber nicht. Am Ende des  Ackers konnte ich zwei angedeutete Fahrspuren erkennen. Als Gas geben und vorwärts. Ging auch sehr gut voran und die Piste ging tatsächlich weiter. Irgendwann sagte mein Navi „ jetzt links abbiegen“ da war nichts zum abbiegen. Erst beim genauen Hinsehen konnte ich zwei angedeutete Fahrspuren im hohen Gras erkennen. Also links abbiegen und durch. Dann stand plötzlich ein Pferd vor mir, welches direkt auf dem Weg angepflockt war. Ich bin im großen Bogen daran vorbeigefahren. Nach ca. 30 km war diese Geländeeinlage dann vorbei. Im Navi war es als Straße hinterlegt, sogar mit Straßennamen. So ist das hier, selbst übelste Feldwege haben Straßennamen. Man traf auch immer wieder auf Bebauung, also werden diese Wege auch genutzt, wo nach es aber so gar nicht aussah. 

Es ging dann auf Teerstrassen weiter nach Warna, eine Hafenstadt noch in Bulgarien. Hier gab es dann Frühstück, wie auf dem ersten Foto zu sehen ist😬. 

Weiter ging’s zur Grenze über eine gut ausgebaute Schnellstraße, das tat nach der Gelände Einlage ganz gut. Auf dem Weg zur Grenze kurze Pause, rechts ran. Ein Stopschild, ein geöffneter Schlagbaum? Ich hatte mir die Zufahrt eines kleinen Flugplatzes als Pausenpunkt ausgesucht. Im Freien standen zwei Antonov Doppeldecker, die mich interessierten. Aber so einfach die Landebahn queren? Ne das geht nicht. Aber irgendwie hat wohl jemand mein Interesse bemerkt und winkte mich heran. Er zeigte mir die Flugzeuge, auch die, die noch im Hangar standen. Die Maschinen werden zum versprühen von Pflanzenschutzmitteln eingesetzt. Nachdem ich genug gesehen hatte, bedankte ich mich und gab ihm 5 Lei Trinkgeld. Er war überglücklich, das er jemanden seine Stoffbespannten Antonovs zeigen konnte und über das Trinkgeld. 

Weiter ging’s Richtung Grenze  

 Die Grenzabfertigung lief wieder ganz problemlos. Ein Bulgarischer Beamter lief die Fahrzeugschlange ab und sammelte Pass und Fahrzeugschein ein, die Papiere konnte man am Rumänischen Schalter wieder abholen und dann passieren. Nächste Station war dann nach wenigen hundert Metern die Donaufähre. Sie kostet normalerweise umgerechnet 3.-€. Da ich noch kein Geld wechseln konnte und nur noch Euros hatte gab ich ihr einen 10€ Schein. Sie bedankte sich, lächelte mich an gab mir die Fahrkarte und KEIN Wechselgeld. Als ich protestierte, lächelte sie wieder und zuckte mit den Schultern. Das war ne teure Überfahrt, und die Gute hat nen Reibach gemacht. 🤗

Die Fähre war witzig. Ein großer Ponton mit Führerhaus. Das Heck lag sehr viel tiefer im Wasser als der Bug. Die zu befördernden Fahrzeuge fuhren, an der Längsseits festgemachten Fähre, quer zur Fahrtrichtung auf die jetzt gerade liegende Fähre.  Aber wie kann sie plötzlich gerade im Wasser liegen?

Ganz simpel, die Fähre fährt längsseits einen fest im Wasser liegenden Ponton. Auf dem Ponton ist auf Höhen des Bugs ein Hydraulikstempel der die Fähre herunterdrückt, am Heck wird sie durch eine zweite Hydraulik angehoben, bis sie in Waage liegt. Witzig, habe ich so noch nie gesehen. 

Und weiter ging es, ich hatte am Abend zuvor eigentlich eine recht kurvige Strecke am Notebook geplant, da hat das Navi scheinbar wieder heimlich umgerechnet 😬. Es ging, abgesehen von einigen leichten Kurven schnurgeradeaus. Einige sehr wenige Ortschaften waren zu durchfahren. Ansonsten wenig bis keine Bebauung. Dafür riesige Getreide-, Mais-, Sonnenblumen- und Lavendelfelder. Ich habe bei einem der Getreidefelder auf den Km Zähler gesehen, es war 5 km lang und ich weiß nicht wie breit, das Ende war nicht zu sehen. Ausweichmöglichkeiten gab es keine. Die Straßen durchzogen Schachbrettmusterartig die Felder. Also Augen zu und durch. Bei bis zu 34 Grad war es auch nicht so schlimm einfach nur schnell geradeaus zu fahren um den kühlenden Fahrtwind zu genießen. 

Gegen 16:00 Uhr Ortszeit hatte ich die Stadt Brâila erreicht, dort habe ich ein nettes Hotel gebucht. Nach dem Duschen dann noch einen Spaziergang gemacht. Diese 180000 Einwohner Stadt vereint auch wieder extreme. Schick renovierte Häuser neben Ruinen, osteuropäischer Betoncharme neben Gründerzeit Bauten. Heftig. 

Die eigentlich ganz schöne Fußgängerzone ist so gut wie tot. Zwei drei Cafés und eine Hand voll Geschäfte auf gut 1,5 km. Das sind übrigens die Fotos mit den Regenschirmen. 

Morgen gehts weiter, ich hoffe etwas abwechslungsreicher. 

Antworten

Rumänien
Reiseberichte Rumänien