„Ich bin dann mal weg“ planlos-reisen
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Türkei ade, Bulgarien die zweite …..

Veröffentlicht: 25.06.2022

Heute morgen bin ich sehr zeitig aufgebrochen, um 05:00 Uhr Ortszeit aufgestanden, um 07:00 Uhr war ich abfahrbereit. Es sollte wieder ein sehr warmer Tag werden, deshalb so früh. Ich hatte mich entschlossen mich ab hier wieder in Richtung Heimat zu bewegen, es heißt nicht das die Reise hier zu Ende ist, ich habe ja noch viele spannende Kilometer durch den Balkan vor mir.

Nun ging es darum über die üble Lehmpiste wieder eine befahrbare Straße zu erreichen. Links und rechts waren teilweise sehr tiefe zerfahrene Spurrillen, die zum Teil auch mit Wasser gefüllt waren. Befahrbar war eigentlich nur ein schmaler Mittelteil des Weges. Aber auch dieser war teilweise nasser und aufgeweichter Lehm. Nun hat nasser Lehm die unangenehme Eigenschaft sofort das Reifenprofil zuzusetzen, so das der Reifen keinerlei Traktion mehr hat. Es ist wie das fahren auf einer Eisschicht. Schlimmer noch. An einer besonders rutschigen Stelle beschloss mein Vorderrad nun vom Mittelteil abzurutschen und sein Glück in der fast Knietiefen und unter Wasser stehenden Spurrille zu suchen. Da das Profil des Hinterrades etwas grober war und sich noch nicht zugesetzt hatte, sprich noch Traktion hatte, verweigerte es die Richtungsänderung. Nun ist es beim Motorrad aber so, wenn das eine Rad in eine andere Richtung will, als Fahrer und das zweite Rad, dann legt sich das Motorrad ab und der Fahrer mit ihm😬. 

Da lag sie nun und nahm eine Schlammpackung, zum Missfallen des Fahrers, der eine Menge Arbeit auf sich zukommen sah. 

Zunächst versuchte ich meine Gefährtin mit vollem Gepäck wieder in die richtige Spur zu bringen. Völlig aussichtslos. Also das ganze Gepäck abrödeln, einschließlich der Koffer. Dann das Hinterrad ebenfalls in die Spurrille ziehen. Aufgrund der Tiefe der Spurrille stand das Motorrad fast wieder normal. Jetzt nur noch Motor anlassen, Gang einlegen und die Susie langsam auf den trockenen Teil des Weges bugsieren, was auch relativ problemlos klappte. 

Wohlgemerkt, das ganze fand in einer Fast knietiefen mit Wasser gefüllten lehmigen Spurrille und einem Mittelteil des Weges der mit Knöcheltiefen Schlamm bedeckt war statt.

Wie Mensch, Gepäck und Motorrad anschließend ausgesehen haben, kann man sich, glaube ich, gut vorstellen. 

Motorrad wieder beladen und weiter ging es. Es kamen noch zwei kritische Stellen, aber jetzt war ich ja vorgewarnt. 

Gestern war der Weg noch nicht so schlimm, meine ich. 

Der Weg wurde wieder breiter und befahrbarer, schließlich eine Schotterstraße, die dann auf eine Teerstrasse führte. 

Den Rest des Tages bin ich dann fast ausschließlich Hauptstraßen gefahren und sogar ein kurzes Stück Autobahn.

Ich wäre gerne Nebenstraßen gefahren, diese endeten aber häufig als Sackgassen oder ganz üble Pisten. Das wollte ich mir nach den morgendlichen Erfahrungen für heute ersparen. Die Autobahn war nötig um den Bosporus nördlich von Istanbul zu überqueren. 

So ging es dann gemütlich entlang gut ausgebauter Straßen durch eine abwechslungsreiche Landschaft. Es war alles dabei. Reich bewaldete-, stark Landwirtschaftlich genutzte- oder karge Felsige Abschnitte. Mal ging es monoton nur geradeaus, dann wurde es wieder sehr kurvig.

Nach knapp 400 Km dann die Bulgarisch/Türkische Grenze. Eine lange Autoschlange, in der prallen Sonne bei über 30 Grad, das kann ja heiter werden. Ich drängelte mich so weit es ging vor. Das ist hier überhaupt kein Problem, die hiesigen Autofahrer tolerieren das. Und wenn man angehupt wird, war’s bestimmt ein deutscher 😅. 

Also eingereiht war ich, ich hängte meinen Helm ans Motorrad, verschnürte meine ausgezogene Jacke auf dem Gepäck und wartete. 

Während des Wartens trabte jemand zu Fuß an mir vorbei, winkte einen Grenzbeamten heran und diskutierte kurz mit ihm. Dann lief er zurück. Kurze Zeit später öffnete sich ein zweiter Schlagbaum und eine Kolonne recht hochwertiger Sportwagen passierte die Grenze. Es war von Ferrari über Porsche bis Audi alles vertreten und es war eine internationale Truppe, auch zwei deutsche waren dabei. 

Ein wenig neidisch war ich schon, nicht wegen der Autos, sondern weil ich in der Sonne weiter schmoren musste während sie in ihren klimatisierten Kisten eine Vorzugsbehandlung bekamen. 

Irgendwann durfte ich dann auch den Türkischen Teil der Grenze passieren. 

Einreise nach Bulgarien. Vor der eigentlichen Grenzabfertigung fährt man mit den Autos durch eine beidseitig offene Halle, dort wird das Fahrzeug mit einer Desinfektionslösung besprüht. Das muss man natürlich vorher bezahlen und bekommt eine Quittung dafür, ohne diese kein Grenzübertritt. Mich winkte man auch herbei, Motorräder sind frei, werden nicht desinfiziert, sollte man nur vielleicht auch der Anlage mitteilen, das jetzt ein Motorrad kommt, welches nicht desinfiziert wird. 

Na gut, frisch desinfiziert konnte ich dann zur Abfertigung fahren, wer jetzt aufmerksam mitgelesen hat, kann sich bestimmt noch daran erinnern wo sich mein Helm und meine Jacke befunden haben 😬😅

Die Abfertigung war auch hier problemlos. 

Noch 5 km bis zum Hotel gefahren und dann schnell unter die Dusche, wer weiß mit was die mich da abgesprüht haben. 

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