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Mit dem Hausboot zum Nationalpark Tanjung Puting

Veröffentlicht: 05.09.2018

Mit dem Flugzeug ging es via Semarang nach Pangkalabun, von wo aus uns ein Fahrer zu unserem Hausboot brachte. Die Straßen waren zunächst noch asphaltiert, wurden dann aber immer kleiner und als wir uns wunderten, wo das enden sollte, erreichten wir den Anleger unseres Hausboots von Borneo eco tours. 


Über wacklige Stege ging es dann zu dem Boot, das wir zu unserer Überraschung nur zu zweit mit vier Mannschaftsmitgliedern (Guide, Kapitän, Matrose und Koch) bewohnten. 




Viele Boote auf dem Fluss haben keine Kabinen, sondern nur eine Matratze auf dem Deck zum Schlafen. Wir waren über unsere klimatisierte Kabine doch recht froh...



Am Nachmittag fuhren wir dann den Sekonyer entlang, während unser Guide uns einiges zur Umgebung und dem Nationalpark Tanjung Puting erzählte. Wir sahen Langschwanzmakaken und auf Kalimantan endemische Nasenaffen.



Abends gab es ein Candlelightdinner an Deck – das wir allerdings gegen diverse Insekten verteidigen mussten. Dafür wurden wir mit einem klaren Sternenhimmel entschädigt.



 Am zweiten Tag fuhren wie morgens zu einer Aufforstungsstation, in der Bäume für gerodete Regenwaldflächen nachgezüchtet wurden. Dort konnten wir dann auch einen Baum selbst pflanzen. Wir haben einen Nyatuh gepflanzt, von dessen Früchten und Blättern sich auch Orang-Utans ernähren.  



Nachmittags ging es weiter zum 1971 von einer kanadischen Forscherin gegründeten Camp Leaky, in dem über die Arbeit und Verhaltensforschung von Orang-Utans informiert wird. Werden kranke oder verwaiste Orang-Utans gefunden, werden sie in einer Einrichtung wieder aufgepäppelt und dann in diesem Naturschutzgebiet ausgesetzt.

Um ihr Überleben zu sichern, finden an verschiedenen Plattformen täglich Fütterungen statt. An vier der Plattformen dürfen auch Touristen zusehen.

Der letzte Teil des Flusses war für unser Hausboot zu flach, so dass wir auf ein Motorkanu umsteigen mussten. Ja, es ist das wonach es klingt: Ein kleines Kanu, das mit 8 Leuten besetzt war, und einen Motor hatte, der trotz aller merkwürdiger Geräusche tatsächlich Hin- und Rückfahrt überlebte. Beeindruckend war auch die Fähigkeit zum Multitasking des Bootsführers: Mit einer Hand lenkte er das Boot, mit der anderen schöpfte er das einlaufende Wasser heraus. Trotzdem kamen wir gut zum Camp und wieder zurück.


Bei der Fütterung konnten wir zunächst zwei Mütter mit Jungtieren bestaunen. Die Jungen werden noch bis zum sechsten oder siebten Lebensjahr von den Muttertieren getragen und versorgt.


Später kam auch noch ein ausgewachsenes männliches Tier und bediente sich an den von den Rangern ausgelegten Bananen.
Zwei jüngere Weibchen folgten, wenn eine davon auch respektvoll Abstand von dem Älteren hielt.

  

Zurück an Bord erwartete uns zunächst ein Snack aus gebackenen Bananen, damit wir die Zeit bis zum Abendessen überbrücken könnten. Insgesamt werden wir äußerst gut verpflegt und können uns durch die Vielfalt der indonesischen Küche probieren.

  

Am letzten Tag der Hausboottour standen noch zwei Fütterungen am Morgen und Nachmittag auf dem Programm. Um 9 Uhr kamen neun Orang-Utans, um sich an den Bananen und Kartoffeln zu bedienen.


Als Gast sahen wir ein Hörnchen, das einige der Bananen stibitzte, wenn gerade kein Orang-Utan in der Nähe war…


Vor der zweiten Fütterung machten wir noch einen Rundgang durch das Sekonyer Village, ein Dorf, das für die Einrichtung des Nationalparks auf die andere Uferseite umgesiedelt wurde. Bei der Ankündigung des Reiseprogramms, dass wir ein typisches Dorf sehen würden, fürchteten wir schon, durch Straßen voller Souvenirstände laufen zu müssen. Allerdings war es tatsächlich ein kleines Dorf, in dem uns niemand etwas verkaufen wollte.



Bei der Fütterung um 15 Uhr sahen wir den jüngsten Nachwuchs der Orang-Utan Population: Ein drei Monate altes Junges, das die Mutter nicht los ließ und noch nicht selbst Bananen aß, sondern gesäugt wurde.

Vor und während der Fütterung machte der Regenwald seinem Namen alle Ehre: Es regnete heftig, was die Luft aber nur etwas abkühlte. Unsere Sachen wären bis zum Boot auch wieder trocken gewesen, wenn unser Reiseleiter nicht an den Bäumen gerüttelt und der so entstandene „local rain“ uns wieder nass gemacht hätte.
Da der Himmel bedeckt war, konnten wir keinen traumhaften Sternenhimmel sehen, konnten dafür aber ein Funkeln in den Palmen bewundern – dort schwirrten hunderte von Glühwürmchen umher.


An unserem letzten Morgen hatten wir noch Frühstücksbesuch von Makaken, die neben unserem Boot durch die Palmen sprangen.

Kurz bevor wir den Hafen erreichten, sahen wir dann noch einige Delfine im Wasser schwimmen.

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