Veröffentlicht: 11.03.2019
Am 18.02. ging die Reise los. 3 Wochen, 3 Turniere in 3 Ländern mit Coach Michel, Blockerin Miller Pata und Abwehrgranate Sherysyn Toko (Tini). Morgens um 7am ging der erste Flug 3,15 h nach Sydney. Alle waren pünktlich am Flughafen und motiviert für die nächsten 3 Wochen. Eine Übernachtung verbrachten die drei im schönen Airport Hotel und genossen Pool und Fitnessraum.
Am nächsten Morgen brachte sie der Flieger in 7h nach Singapur, wo es nach kurzem Aufenthalt in nur 2h weiter nach Phnom Phen ging. In der Hauptstadt von Kambodscha fand das erste 2- Sterne World Tour Turnier statt. In der Hoffnung, die Mädels schaffen die Quali und würden somit ins Spieler-Hotel umziehen, bezogen sie ein gemeinsames Zimmer im Hotel. Mit dem Tuktuk waren es nur 3Min zum Turnierschauplatz. Nach kurzem Ausruhen und leichter Regeneration, wurde am Mittwoch 20.02 noch trainiert, um dann am Donnerstag direkt topfit in die Qualifikationsspiele zu starten. Das erste Spiel gegen Israel ging klar mit 21:18 und 21:13 an das Team aus Vanuatu. Die beiden machten einen guten Job und besonders die jüngere Spielerin Tini fand gut ins Spiel und übernahm Verantwortung. Das zweite Spiel gegen ziemlich routinierte und disziplinierte Japanerinnen sah leider anders aus. Mit 21:15 und 21:12 verloren Miller und Tini dieses Spiel und waren somit raus aus dem Turnier. Zu Beginn war die Enttäuschung groß, doch am Abend nach der Besprechung und Analyse wurden klare Defizte bewusst und Michel ordnete klare Strukturen für die nächsten Tage an, um richtig in den Wettkampfmodus zu kommen um zuversichtlich nach Indien zu schauen. Jeden Tag wurde trainiert und mit dem Ausscheiden von dem deutschen Team Klinke/Ottens hatten die drei ein gutes Trainingsteam gefunden und konnte weiter an Technik und Taktik feilen. So verliefen die weiteren Tage und ein abendliches Bierchen mit dem tschechische Coach David war eine willkommene Ablenkung für Michel.
Irgendwann waren dann die Tage in Kambodscha vorbei und es ging am Sonntag weiter über Bangkok (1 Nacht im Airport Hotel), über Deli nach Visakaphatnam in Indien. Spät abends am Dienstag 26.02 kamen die drei völlig erschöpft im Hotel an. Zum Glück waren dort die Mädels bereits im Hauptfeld und so hatte jeder sein eigenes Zimmer. Das Hotel war zudem mega schön und hatte dazu ein sensationelles Buffett. Eine kleine Entschädigung zu Kambodscha :)
Nach zwei Trainingstagen begann am Freitag 01.03 das Turnier mit einem Sieg gegen die Russinnen mit 21:17 und 21:13. Gute Leistung, das Training hat gefruchtet und am gleichen Tag wurde auch das eine Team aus den USA mit 21:16 und 21:17 geschlagen. Super. So kann es weitergehen. Neben den Mädels traf Michel dort das deutsche Team Dollinger/Kulzer und spielte diesen nach Anfrage ein paar Bälle ein und unterstütze sie ein wenig bei ihrem Turniersieg ;) What a good Coach!
Am Samstag war dann schon das Viertelfinale gegen ein weiteres Team aus den USA. Blonde Zwillinge Jahrgang 2001, die bis dahin auch ein super Turnier gespielt haben. Doch gegen Vanuatu gabs am Ende keinen Jubel. Miller und Tini zeigten Nerven und gewannen im dritten Satz mit 15:10. Damit waren wir im Halbfinale. Wuhuuuu...
Die Halbfinalgegnerinnen waren nun leider recht gut vorbereitete und taktisch clevere Tschechinnen. Zudem verschliefen die Vanautumädels den ersten Satz mit 11:21 und und auch im zweiten Satz reichte ein Endspurt nicht, der jedoch zum 16:21 ein passables Ergebnis brachte.
Danach hieß es: „Mädels, bitte nicht schlafen und Filme gucken gehen, sondern aktiv bleiben, etwas regenerieren aber wach sein!“ Sie verfolgten den Rat und waren zum Spiel um den dritten Platz gegen Österreich wesentlich wacher. Doch gegen die starken Zwillinge aus Wien reichte es leider nicht und das Vanuatu Team verabschiedete sich mit 16:21 und 18:21 von Indien mit einem zufriedenstellenden und stolzen 4. Platz.
Ein Gutes hatte es, nicht ins Finale gekommen zu sein. Denn die Finalteilnehmer beendet das Turnier zum Teil um ca 19:30, wobei der Flug nach Sydney schon für 21 Uhr gebucht war. Für das deutsche Team Dollinger/Kulzer ging es somit direkt vom Court mit Sand und Schweiß in jeder Ritze direkt in der letzten Minute in den Flieger. Dem einen Spieler wurden noch die Schuhe geklaut und somit ging es barfuß quer durch Indien über Kuala Lumpur nach Sydney. Weltklasse :D
Und nun das goldene Ende, denn Michel und ich waren endlich wieder vereint und das am schönen Manly Beach mit super Wetter und gaaaaanz viel Beach Volleyball auf hohem Niveau.
Am 4.3 landeten wir beide in Sydney und verbrachten die ersten Nächte mit den Mädels in einem Family Room im Hostel (wieder in Hoffnung, dass das Hauptfeld ganz nah ist;)) Nachdem am Dienstag nochmals Training auf dem Plan stand und zusätzlich 1-2 ärztliche Termine für uns, startete am Mittwoch die Qualifikation. Wie schon vorher, reichte auch hier die Erwärmung am Morgen anscheinend nicht aus und die Mädels verschliefen den ersten Satz um 8:50am mit 6:21 gegen das Team aus Neuseeland. Bei 2:8 im zweiten Satz machte so mancher Fan den Life-Ticker aus und wunderte sich enorm, als dann das Endergebnis kam. Wie es im Frauenvolleyball so ist, drehte sich plötzlich das Blatt. Die Neuseeländerinnen machten Fehler und Tini und Miller hatten plötzlich Bock. Mit 23:21 brachten sie den Satz nach Hause und auch im dritten Satz ließen sie nichts mehr anbrennen. So gewannen sie 15:11 und überraschten den ein oder anderen am Court, wie auch zu Hause. Herrlich...
Hoch motiviert und auch mit möglichst wenig „Chillmodus und Vanuatu-Islandtime“ aktivierten wir sie für das zweite Spiel gegen Polen. Es begann besser, doch auch hier gaben sie den ersten Satz mit 16:21 ab. Im zweiten Satz machte es bei 16:20 nochmal Klick und ein 20:20 brachte der Partie nochmal einen Spannungshöhepunkt. Doch diesmal sollte es nicht sein und nach 2 unglücklichen Aktionen verloren wir das Spiel mit 22:24.
Das war sehr schade, jedoch lagen allen Dreien die letzten 3 Wochen in den Knochen und somit war es auch Zeit für ein bisschen Ruhe und Abstand. Da Debbie, die Präsidentin sowieso am Mittwoch zum Turnier dazu stoßen wollte, buchten wir ein privates Doppelzimmer in einem super fancy stylo Surferhostel direkt in der Mainstreet, damit Debbie das Zimmer mit den Mädels beziehen konnte. Das war für uns auch ganz gut und mit Oropax waren die Nächte tip-top. Wir bekamen sogar ein Upgrade und hatten ein eigenes Bad im Zimmer. Das war ein Segen bei den Chaoten... 😂.
Die restlichen Tage bewegten wir uns aus Manly auch nicht weg. Jeden Tag schauten wir Spiele, besonders der deutschen Teams, wie Bieneck/Schneider, Borger/Sude und auch Körtzinger/Schneider haben es ins Hauptfeld geschafft. Bei den Männern waren nur noch Flüggen/Ehlers vertreten, die jedoch leider mit dem 13 Platz das Turnier viel zu früh beendeten. Spannend fand ich auch die Legende Kerry Walsh aus den USA zu sehen oder das Top Team aus Australien, welches gegen Borger/ Sude schon im Viertelfinale ausschied. Neben den Spielen, genossen wir die deutsche Bäckerei mit Leberkäsbrötchen für Michel und wirklich ziemlich leckeres Essen a la vegan, vegetarisch von fancy Quinoabowls bis zu Sushi :). Sowas bekommen wir in Vanuatu einfach nicht 🤷🏼♀️. Katha, eine Freundin aus Kiel, die mittlerweile in der Nähe von Manly lebt, trafen wir auch 2x auf Käffchen und nordisch schnacken und die Gesellschaft der deutschen Teams war sehr cool.
Für Annis Business konnten wir alles besorgen, von Businesscards zu Ordnern und Rechnungsbuch. Am Tag der Abreise hatten wir sogar noch 2h Zeit vor Abflug um die Ausstellung „Körperwelten“ in der Town Hall zu besuchen. Das war nochmal super spannend und auffrischend. So konnte es zurück gehen nach Vanuatu :) Denn dort wartet schon wieder Einiges auf uns. Ein Plan für die Mädels und allgemein den Vanuatu Beach Volleyball muss her, da es in 4 Wochen schon auf die nächste Reise geht. Ebenfalls startet diese Woche Annis Business, worauf wir uns unfassbar freuen und super gespannt sind...