Oregon, Washington State & Vancouver Island
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Lava & die Painted Hills

Veröffentlicht: 23.08.2019

 Sonntag, 1.7.

Um 8.45h sind wir schon wieder unterwegs und zwar zunächst wieder nach Süden zum Cascade Lakes Byway auf dem Highway 46. Die Route führt durch Wälder mit Blick auf verschneite Gipfel vor strahlend-blauem Himmel. 



Mount Bachelor und die Three Sisters werden uns heute noch mehrfach ins Auge und auf die Kameralinse treffen. Die Seen sind wunderschön. 


Wir halten am Devils Lake, der angeblich so spiegelglatt ist, dass man meint, Boote schweben darüber. Die Moskitos sind gnadenlos! 

Wir fahren zum Elle Lake und sehen einen Adler auf einem Baum sitzen. Kurz danach entdecken wir Pelikane! Dieses Mal keine Höckerpelikane, wie wir sie letztes Jahr in den Rockies gesehen haben. Aber auch diese gründeln nach Futter. In den Bäumen sitzt ein Weißkopfseeadler und schaut nach Beute auf den See.


Bevor wir am Lava Butte Halt machen, fahren wir noch zu einem weiteren See, an dem wir eigentlich gern bleiben würden, aber die Zeit reicht dafür nicht, da wir ja noch mehr, als einige Seen auf dem heutigen Programm stehen haben. 




Aufgrund der miesen Beschilderung verfahren wir uns auf den Waldstraßen und landen kurz hinter La Pine auf dem großen Highway 97, also gut 20 Meilen südlich von Bend. Also geht es nunmehr nach Norden. Die Lava-Berge sind hier direkt am Highway zu sehen und wir fahren zum Lava Lands Visitor Center ab. 


Leider kann man auf den Lava Butte nur alle 1,5 Stunden fahren und uns erscheint jetzt um 14.30h die Zeit bis zur nächsten Fahrterlaubnis um 15.45h zu lang. Also laufen wir den einen Wanderweg „Way of Molten Rock“ zu einem Ausguck hoch. Ein toller Weg durch Lava-Gestein – der letzte Ausbruch, der das hier hinterlassen hat, ist 1300 Jahre her. Kleine Blümchen und hartgesottene Pflanzen wachsen auf dem schwarzen Geröll. Von oben sieht man deutlich die Lavaströme und ihre Seiten-Moränen. 




Manches Mal hat der Lavastrom Tunnel gebildet – es riecht überall nach Teer, als ob man hier gerade eine Straße baut. Dann ist es doch schon fast halb vier und wir könnten den Rim Drive eigentlich fahren. Aber nun wird die Zeit knapp, denn wir haben noch eine ganz nette Strecke zu absolvieren. 


Ein weiteres Highlight, abseits von den Touristenpfaden, erwartet uns heute Abend im trockenen Inland von Oregon: Die Painted Hills.

Also ab zu Safeway, schnell Brot, Käse und andere Sachen zum Essen kaufen. Es ist mittlerweile locker 27 Grad warm, keine Wolke am blauen Himmel. Wie schön! Hier hinter den Küstengebirgen ist Oregon deutlich trockener und heißer, als davor, wo die Pazifik-Winde und die Feuchtigkeit doch zu viel Niederschlag führen. Etwa um 16.30h fahren wir gut ausgestattet und aufgetankt Richtung Norden und bei Redmond nach Osten auf der 26 über Prineville in die Wildnis. 

Der Highway ist wunderbar leer aber wir sehen zwei tote Roosevelt Elks an der Straße liegen und ein zerdetschtes Auto. Also Vorsicht, besonders jetzt, wenn die Dämmerung langsam beginnt. Die Landschaft wird schon kurz hinter Bend ländlich mit weiten Feldern, Wiesen und in der Ferne sehen wir wieder Mount Bacherlor, die Three Sisters und den ebenmäßigen Mount Jefferson und ganz weit weg kann man noch Mount Hood ausmachen, den wir aus der Nähe in Portland nicht einmal richtig in dem diesigen Wetter richtig sehen konnten. 

Wir kommen am Lake Ochoco entlang, der kurz hinter Prineville liegt und dann gibt’s nur noch Felder, Wälder und Weite.

Kurz vor Mitchell sehen wir dann schon ulkige Felsformationen. 


Wir sind nur 66 Meilen von Redmond weg, aber hier sieht es sehr anders aus. Mitchell ist der Brüller. 150 Leute leben hier angeblich, aber offenbar gut verteilt oder versteckt. 


Mitchell Main Street

Die Main Street besteht aus unserem Hotel, einem Lebensmittelladen, der auch bei den Waltons stehen könnte und ebenso geschlossen hat, wie ein paar andere Läden, die vermutlich auch nie mehr aufmachen. Es gibt ein Post Office und ein Reh steht auf der Straße und verkrümelt sich dann gemütlich hinter der Post.

Wir checken ein in das Hotel, das eher wie ein Bed & Breakfast aussieht und weit und breit die einzige Unterkunft ist. Die Buchung habe ich telefonisch von Deutschland aus gemacht. Hier, im Umkreis der Painted Hills, war es das Einzige, was auffindbar war. Da sieht man dann, dass die Painted Hills offenbar selbst in den USA eine abgelegene und selten besuchte Attraktion sind. 



Wohnen wie bei den Waltons

Auf der Porch sitzen zwei leider etwas blöde Österreicher und wir satteln gleich wieder unser Auto und fahren zu den Painted Hills, um dort den Sonnenuntergang zu sehen. Es wird ein atemberaubendes Lichtspiel über diesen terrakotta-, braun- und ockerfarbigen Hügeln. 





Dauernd latscht uns allerdings die Frau aus Österreich ins Bild, was angesichts von vier Touristen und einigen vermutlich 300 Hektar Fläche eine reife Leistung ist. Der Mann fragt uns inmitten dieser tollen Hügel, ob wir ein gutes Fotomotiv gefunden hätten. Mir liegt auf der Zunge zu sagen, dass wir hier nichts sehen, aber weiter suchen – aber mir ist das zu blöde und ich mache vermutlich 100 Fotos in einem wunderbaren Abendlicht. 





Während wir einen kleinen Trail laufen, geht der Mond auf. Die Sonne versinkt langsam und so fahren wir, als das Licht nicht mehr reicht, zurück zum Hotel, das nur 6 Meilen entfernt liegt. 


Nightlife in Mitchell

Unsere Safeway-Einkäufe von vorhin sind unser Abendessen und wir kommen mit einem Ehepaar aus Connecticut ins Gespräch, die die gesamte Besucherschar hier ergänzen. Somit sind wir 6 Gäste in diesem Haus. Die Frau stammt eigentlich aus Regensburg und freut sich, nach vielen Jahren mal wieder deutsch sprechen zu können. Um 23.30h liegen wir in den Federn. Die Betten quietschen, die Deko im Zimmer amüsant, das Bad historisch. Gute Nacht, Sue Ellen…gute Nacht John-Boy.

Fahrtstrecke: 235 Meilen

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