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Bogotà 🇨🇴

Veröffentlicht: 04.03.2019

Extrem gechillte und angenehm warme Tage liegen hinter uns, vollgestopft mit Tacos geht es also nach Bogotà!

Schon der Anflug auf den Flughafen deutet darauf hin wie hoch diese Stadt liegt, direkt in den Wolken taucht die Landebahn auf und natürlich gibt es Turbulenzen. Jackpot. Aber wir sind da! Nach etwa 1 std an der Migration, schaffen wir es irgendwie mit dem normalen Bus in das Viertel la Candelaria zu kommen, welches die Backpacker Area und zugleich auch der älteste Stadtteil der Stadt ist. Macht nen geilen Eindruck. Was direkt auffällt sind die Unmengen an richtig geilen Graffitis an wirklich jeder Ecke. Ich wusste zwar dass hier gut was geht, aber so stark habe ich es nicht erwartet. Also machen wir am nächsten Tag natürlich die Free Graffiti Tour mit, die sich auch wirklich lohnt. Das ganze Gerede über Graffitikultur usw ist mir zwar etwas zu viel, für Leute die tendenziell aber kein Verständnis dafür haben, ist es denke ich ein guter Start und vielleicht ändert es die Sichtweise zu diesem Thema beim ein oder anderen.

Erwähnenswert hier wäre einmal, dass der aktuelle Bürgermeister einiges an Wänden grau streichen lässt um die Stadt wieder zu „verschönern“, die Wände inkl. Ort bei Twitter postet und somit der lokalen Szene die Möglichkeit bietet einen Contest darum zu machen wer am schnellsten die Wand malt.

Eine andere sehr schöne Geschichte ist, als Justin Bieber seine Südamerika Tour gemacht hat, ist er durch Bogotà zu seinem Hotel gefahren und hat sich kurzerhand überlegt, dass er auch gerne eine Wand machen möchte. Begleitet von sämtlichen TV-Sendern und eskortiert von der Exekutive, ist jenes also passiert und es wurde zeitgleich live auf allen Sendern übertragen.

Die Szene aus bogota war natürlich wenig begeistert von dieser Aktion, da sie allen voran ja immer auf der Hut sein müssen und Strafen zahlen müssen wenn sie erwischt werden. So haben sich aus Protest ca. 200 Künstler zusammengefunden die insgesamt 25std am Stück die gesamte Hauptstraße nach bogota verschönert haben. Inkl. Unterstützung der Anwohner in Form von essen, Farbe usw. 

Die Cops waren machtlos und das dösige Graffiti von Bieber hat nur ca. 30 min. gehalten. Geile Aktion!

Nach der Tour fahren wir noch auf den Berg um uns bogota von oben anzugucken. An so einigen umgekippten Leuten vorbei geht es auf 3200 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Ganz geiles Panorama der Stadt und auf der anderen Seite des Berges startet schon der Dschungel. Man kann sich also ganz gut vorstellen, dass man hier sehr schnell verschwinden kann. 

Am zweiten Tag geht es mit Luis aus Venezuela auf die Bike Tour, insgesamt 5 Viertel von bogota lernen wir so kennen. Extrem reich bis extrem arm, Regierungsviertel, Altstadt und das Bankenviertel. Interessant auf jeden Fall,  das beste ist aber eigentlich das beobachten der Menschen und das durch die Stadt radeln. Zusätzlich ist es ne ganz coole Aktion dass jeden Sonntag sämtliche Straßen in der Stadt für Autos usw gesperrt werden damit die Leute dort Fahrrad fahren können. Gibts wohl in einigen Ländern in Südamerika, wusste ich nicht. Gefällt mir aber.

Zusätzlich besuchen wir die Stierkampfarena Bogotàs und dürfen mit etwas Schmiergeld auch rein, eindrucksvoll ist das Gebäude allemal und nach einem Jahr der Pause, weil die Studenten Bogotás es geschafft haben dass die Stierkämpfe nicht mehr stattfinden, beginnt die Saison des sinnlosen Tötens bald wieder. Irgendwie hat dieser Ort etwas mystisches.

Generell sind einfach unfassbar viele Fahrräder auf den Straßen, was ich so nicht erwartet hätte, zeitgleich liegen gefühlt aber auch alle 50m Leute am Straßenrand die hingeflogen sind.😄

Im Nationalpark sind Vorallem Kids und Jugendliche mit ihren Mountain bikes vornehmlich auf dem Hinterrad unterwegs, kenne ich noch irgendwo her.

Wir kommen gerade an, da kracht es. Einer von den Zwergen ist recht übel auf den Kopf gefallen und zittert, weil er bewusstlos ist. Das einzige was passiert ist, dass alle gucken. Nach ein paar sekunden entscheide ich mich dass ich helfe, Sprachbarriere ist zwar vorhanden aber irgendwie klappt es. Stabile Seitenlage dies das. Wie auch immer, dem kurzen geht es gut, was mich an der Situation erstaunt hat, ist dass keiner eine Ahnung hat wie man ihm helfen konnte, keiner auf die Idee gekommen ist mal nen Krankenwagen zu rufen und das schlimmste: Erwachsene aus den Fenstern und vom Balkon ihrer Villa geglotzt haben, anstatt einfach mal zu helfen. Die kläglichen versuche ihn einfach auf die Beine zu stellen haben wir ebenfalls unterbunden.

Weiterhin interessant sind die ganzen Jungs aus Venezuela die im Hostel arbeiten und viele die sich auf den Straßen so rumtreiben scheinen ebenfalls Flüchtlinge zu sein. Jeder hat ne Story und die sind wirklich teilweise übel. 

Tolle Stadt, tolle Menschen, kann ich nur empfehlen. Und auch das lokale Gericht Ajiaco, ist lecker, kostet inkl. Allem was auf dem Foto zu sehen ist, ca. 2€, lasst euch nur zeigen wo.

Am letzten Abend werden gemeinsam noch ein paar Biere gehoben. Um dann mit einem Kater von einem anderen Planeten nach Leticiar ins Amazonas Gebiet zu fliegen.  Ich bin sehr gespannt! 

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