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Sucre, Bolivien

Veröffentlicht: 23.12.2017

Sucre

Also als ersts möchted mir üs bi eu entschuldige wieso ihr solang nüt vo üs ghört hend. De Grund dezue verzellet mir eu ih dem Blog.

Nach dem mir die staubige und düsterne Mienene vo Potosi besichtiget hend, sind mir uf de Bus richtig Hauptstadt vo Bolivie, Sucre. Es isch e vierstündigi, seeehr kurverichi Fahrt gsi, de Muriel ischs nümm so wohl gsi womer ahcho sind. Mir hend den nid lang gmacht und hend es Taxi wölle. Alli seget immer, das es wichtig isch es „offiziells“ Taxi neh und nid die „illegale“ Taxis. Jo, das isch no schwer do in Bolivie, wieso? D’Taxis sind alli sammt verbület und hend 1000 Kleber rundume, uf de Frontschibe isch den en Taxi Kleber wo mer a jedem Kiosk chan Poste. Das sind jedoch die offizielle, mir hend en Polizist gfroget. Er het gmeint „Nu istige, da passt scho do in Sucre“!

Im Hostel acho sind mir zerstmol biz irritiert gsi. ES RIESE Hostel. Mir hend ihchecket und de Typ vode Reception het eus dur das Labyrinth vo Hostel gführt. Vier Stäge duruf, durch 37 Gäng sind mir den schlussendlich im Zimmer acho. Mir hend s Glück gha, dass da Hostel au zuglich es Restaurant gsi isch. Mir hend den eus biz igrichtet und sind abe is Restaurant. Für insgesamt 15 Franke hend mir eus chugelrund gesse inkl Getränk, das isch eher tür für Bolivie, es isch jedoch sehr sehr fein gsi.

Das isch "Pique Macho". Mega fein, Fleisch, Grüene Pfeffer, Ei, Herdöpfel und mit Brotesauce! Traditionells Bolivianisches Gricht.

Am zweite Tag hend mir den e WalkingTour gmacht. Uf dere Tour hend mir sehr schöni Ussichtsplätz gse, jensti Gschichte über Geister ghört und na netti Lüt kenne glernt. Underwegs hend mir den e „Ihladig“ zum Wandere becho. Es isch gratis gsi also hend mir au zuegseit, ohje wen mir do gwüsst hetet was uf eus zuechunt.

Zwei Täg spöter isch es denn sowit gsi, am 7ni am Morge isch es los gange. Ca 8 misstrauisch dri blickendi Reisendi hend uf de ahkündigte Bus gwartet. Mir hend alli mitenand diskutiert was echt das füre Tour chönt si, keine hets gwüsst. De Bus isch cho und mir sind eidütig die jüngste gsi. Es isch ca 1 h gange bis mir irgendwo im nirgendwo gsi sind. Mir sind alli usgstige und mir hend ca 1 h lang müese warte, kei Ahnig uf was. Ufsmol het eine agfange „predige“. Es het tönt wie eine wo inere Wahlkampagne isch. Zuesätzlich isch ufsmol s bolivianische Fernseh mit 3 Kameras det gstande, sie hend alles gfilmet. Mir hend eus den aglueget und denkt „Ih was sind mir do ie grote“! Er het jedoch e intressanti Gschicht verzellt. Vor es paar hundert Johr sind Spanier uf Bolivie cho wo s Land hend welle erobere. D Lüt vo do hend Gwehr nid kennt und sind somit chancelos verschosse worde. Die Iheimische hend sich den i Hölene versteckt und hend Stei uf die Spanier gschosse. Sie hend lebensgrossi Puppene bastlet und sie vor d Höhleihgäng gstellt. Nach dem d Spanier ihri ganz Munition uf die Puppene verschosse hend, hend di Iheimische endlich e Chance gha und schlussendlich au gunne. Ahschlüssend hends de Spanier ihri Herze „gfresse“. Jop ihr sind vermuetlich gad chli baff, da sind mir au gsi. 

Wo denn die Einte agfange hend vor Freud brüele hend mir gwüsst do isch irgendöbis Speziells. Ich ha den öbert gfroget ob mir ezt de Wanderweg chönd ablaufe und er het gseit mir müesed warte. Ich ha mich jedoch müese ufd Suechi nocheme WC im Wald mache. Es paar hend recht empört dri glueget wo ich dene devo gloffe bin. Ich ha den ca 500 Meter witer vorne uf die Gruppe gwartet. Ufsmol han ich Musik ghört und die ganz Gruppe isch um de Egge cho. Es sind ca 50 Persone inklusive Presse und eigeni „Guggemusiker“ (so hetz emel tönt) gsi. Ich ha d Welt nüme verstande, d Muriel isch mir z vorderst vorne lachend entgege gloffe. Sie het gwüsst was ich denk. Ich ha sie den gfroget was ezt do los seg, sie het au kei Ahnig gha. Mir sind den ca 1 h lang es Wägli no gloffe mit dere all 10 Sekunde repetierende Musik im Nacke. Aber me mues zuegeh, es isch echt es schös neus Wägli gsi. 

Mir sind den bime Dörfli acho und ufsmol hends 100i vo Lüt gha wo alli chlini Bäumli am Wegrand pflanzt hend. Alli hend eus mit lachendem Gsicht begrüesst und vomuetlich denkt „Was wend den die Gringos do“. Nach witere 30 Minute sind mir den ime andere „Dörfli“ acho. Uf em Hügel obe isch e nigelnagel neui Kirche gstande. Vo dete isch au mega luti, traditionelli, bolivianischi Musig her cho wo mir scho sit ca. 10 Minute ghört hend. Mir hend den ime chline Hüsli bi de Iheimische dörfe z Mittag esse. Es isch echt fein gsi, für 50 Rappe, Ris mit irgendwelchem Fleisch und Herdöpfel und ere Art Currysauce.

Es isch echt fein gsi

Wo mir ame Hundewelpe hinders Hus gfolgt sind : 

 hend mir den au gseh wie die Fraue das Esse chochet, jo da het me ezt nid unbedingt müese gseh….

Nach em Esse sind mir zu dere Kirche gloffe. Vor de Kirche sind den es paar Lüt ghocket. Vor ihne isch es grosszügig gstuehlet gsi. Sie hend den agfange die Lüt interviewe - i einere Lutstärki wo mer worschindlich bis id Schwiz ghört het.

 Nach dem isch die bolivianischi Hymne cho, alli sind ufgstande. Nach de Hymne hend mir endlich erfahre wieso das Ganze stattgfunde het. Sie hend en neue Pfad baue wo vom nirgendwo is Dörfli Tarabuco führt. Sie sind anschinend 3 Jahr am baue gsi und alli hend uf de eini Tag gwartet (Hends mit Träne ide Auge verzellt), jo und mir sind mittedrin und hend de halb Tag lang kei Ahnig gha wa do passiert, echt witzig. 

Ja, nach dere ganze Zeremonie hend mir den aber au no uf Tarabuco welle, det gitz en riese Strossemarkt wie mir erfahre hend. Mir hend ade Stross gwartet bis es grössers Auto verbi gfahre isch. Das da eigendlich scho volle gsi isch, het keine intressiert. Mir sind den z 6te igstige und es isch saumässig eng gsi.

Im Dörfli acho sind mir dur de Markt gschländeret. Es het alles geh, vo WC Schüsslene zu Handys und selber bastlete Sache. 

Wötsch e Gitarra us eme Gürteltier?


D Muriel het sich den en Baby Alpaca Pullover kauft, uuuultra flauschig. Wo mir dur die Gasse gschländeret sind luegt eus ufsmol en Bolivianer a und seit „Bisch du Waaahnsinig, bisch du Wahnsinig oder was“?. Mir hend voll ahgfange lache, en echte bolivianische Indianer wo vor vielne vielne Johre mol für e Ziitli in Dütschland glebt het.

Aso wen ich de so alueg, han ich eher s gfühl das er wahnsinig isch....

Nach 1-2 Stund hend mir eus den ufd Suechi nach eme Bus richtig Sucre gmacht. Mir hend eus wieder in gliche Bus ie zwängt. Uf em Weg sinds immer meh Lüt worde, ich ha jedesmol gseit „Okey JETZT hetz aber würkli kei Platz meh, unmöglich“! Mhm, es isch möglich gsi.

Ja euse Plan wer gsi spötistens nach 5 Täg witer z reise nach Santa Cruz und Cochabamba. Eus hetz jedoch so guet gfalle das mir ständig wieder en Tag verlängeret hend. Mir sind schlussendlich 6 Täg in Sucre gsi wo mir ane ghocket sind und eus gfroget hend was mir ez mached. Mir hend eus den dezue beschlosse zum id Spanischschuel goh. Bereits am nächste Tag isch de ersti Schueltag gsi. 

Mir hend eus mega gfreut und sind gspannt gsi was uf eus zuechunnt. Me het Einzel- oder Gruppeunterricht chöne ha. Praktischerwiis hend mir s zweite scho als Gruppe golte. Mir hend eusen Lehrer zueteilt übercho, de Said und sind is Zimmer. 

Mir hend agfange biz rede uf Spanisch damit er ca. weiss uf wellem Stand mir gsi sind. Er lebt in Santa Cruz & het eus zueglich abgrote zum die Stadt z bsueche. Es seg 40 Grad heiss und die gförlichsti Stadt vo Bolivie. Die Destination hend mir den gstriche vo eusre Liste und defür me Zit fürd Schuel gha, was au nid schlecht isch. Mir hend den alles in allem 8 Täg Schuel gha und hend echt viel hilfsrichs glenrt. Zwüsched dure hesch am Lektioneendi gmeint ezt isch de Kopf volle, 10'000 Regle über Regle und Regle. Mir hend neb de Schuel es super Grüppli kenne glernt. De Martin & Emma vo Schwede, d Alba vo Spanie und de Sehuan vo Südkorea. Mir hend während dere Zit jewils noch de Schuel mit ihne Sache undernoh. Es het eifach passt. Am einte Abig hend mir eus den ufs Dach vo de Kirche vo Sucre gschliche & hend de Sunneuntergang vo det gnosse. 

Gesse hend mir au viel im Hostel, wells eifach mega fein gsi isch und Pris-Leistig het gstumme. Zuedem hends jede Dunnschtig traditionelli Tänz vo ganz Südamerika und am Fritig traditionelli Tänz vo Bolivie uf de Bühni vom Hostel & Restaurant de Gäst vorzeiget. 

Riese Partys hends jewils am Samschtig Obig gmacht, 200 Lüt sind den am fiire gsi. Ja am einte Obig heds eus au verwütscht mit de Happy Hour und em Mojito. Sie hend au gratis Salsa Lektione geh, det bini nid lang debi gsi. D Muriel hetz jedoch super gmacht. Obwohl mir en extreeem selbstverliebte Tanzlehrer gha hend. À la „Macheds mir no, ich bi Super, entweder ihr chönts oder nid, ICH chas ufjedefall“.

Nach 15 Täg isch den de zweitletzti Tag abroche, zueglich au de letzt Schueltag. Ide zNünipause hends den e Wiehnachtsshow für eus gmacht. 

Sie hend tanzet für eus und sind am Schluss no 4 Lüt usem Publikum go hole wo hend müesse mittanze. Rotet mol weli zwei debi gsi sind.. jeeeh.. Am Mittag isch den d Verabschidig vo eusem Lehrer, em Said cho. Er isch eus würkli as Herz gwachse und es isch nid liecht gsi zum Tschau sege. 

Er het zwor do uf de "Cool" welle use hänke, het jedoch 1-2 Trändli ide Auge gha.

Mir sind den mit eme volle Notitzheft gwappnet us de Schuel gloffe und bereit zum euses glernte Spanisch azwende und nomeh z lerne. Jetzt hocket mir gad no ide Lobby vom Hostel und wartet uf de Bus, aber nid ellei ;-)


Bis Bald, Frohi Wiehnachte und en guete Rutsch is neue Johr

Ernesto Y Muriel

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