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Nepal: Tag 2

Veröffentlicht: 06.02.2017

Zweiter Tag - zwei Hochzeiten

Also der besagte Ausflug war der Besuch von zwei Hochzeiten, was ich jetzt aber auch nicht schlecht gefunden habe.

Bei der ersten Hochzeit wurde wirklich geheiratet, bei der zweiten war das Paar schon verheiratet (Leben in den USA und haben dort geheiratet) und haben noch mit allen Verwandten nachgefeiert.

Übrigens USA: Ich habe dort von einem Einheimischen erfahren, dass es der Traum von vielen jungen Nepalesen ist in die USA auszuwandern. Da ich das Trump-Thema schon leid bin, habe ich nicht gefragt, ob das aktuell auch noch gilt.

Die Hochzeiten selber setzten sich im Großen und Ganzen aus unzähligen Ritualen und viel Essen zusammen. Ich habe mich manchmal bei Dokumentationen/ Fotos gefragt, warum Brautpaare in Indien immer so unglücklich ausschauen bei ihrer Hochzeit. Jetzt weiß ich es (ich setze Hochzeiten in Indien und Nepal einfach mal gleich): als wir um neun am Morgen bei der Hochzeit ankamen, war die Braut schon anwesend und wurde von einem Priester (weiß nich ob man den so nennt) durch zahlreiche Rituale geleitet. Der Bräutigam kam erst ca. zwei Stunden später, worauf beide auf einer Art Thron platz nehmen mussten und von allen Gästen - wirklich von ALLEN und das sind sehr viele - fotografiert wurden. Danach folgten noch Sachen wie Fußwaschung - wieder von fast allen Gästen, Kleiderwechsel der Braut - sie zeiht dann das Kleid an, das ihr der Bräutigam gekauft hat - und andere Dinge, die ich nicht ganz durchblickt habe. Im Endeffekt dauerte das ganze bis um etwa fünf am Abend und das Brautpaar bekam bis dahin nicht einmal was zu Essen, während wir ständig gefuttert haben! Ich mein, wer ist da nicht schlecht drauf…

Nachdem das Brautpaar dann huckepack rausgetragen wurde und sie gemeinsam abfuhren, sind wir dann zur nächsten Feier gefahren.

Da lief das ganze dann etwas entspannter ab: Snacks, Buffet und das Brautpaar stand den ganzen Abend für Fotos auf einer Bühne. Die haben dann wenigstens um acht was zu Essen bekommen.

Da Santosh und ich als erstes zu Hause waren, hat er mich noch auf ein Bier in einem winzig kleinen „Lokal“ eingeladen, wo noch ein paar andere Einheimische waren. Dort schmiedeten wir schon Pläne, wie ich am besten nach Pokhara kommen könnte. Zum Glück leitet Santosh ein Trekking-Unternehmen und weiß über das Reisen in Nepal bestens bescheid.

Es war echt ein spannender aber langer Tag für mich. Die vielen Neuheiten machen mich ziemlich schnell müde und an die Zeitumstellung muss ich mich auch noch etwas gewöhnen. Von wohlfühlen kann ich noch nicht ganz sprechen, weil es einfach eine komplett andere Welt ist und ich auch immer im Hinterkopf habe, dass ich vielleicht etwas falsch machen könnte, da auch die Begrüßungen, Gesten und Gebräuche total anders sind. Aber ich fühle mich bei Santosh und seiner Familie gut aufgehoben und nicht alleine gelassen - immerhin werde ich schon als "Schwester" bezeichnet :) 

Der Rest wird dann hoffentlich mit der Zeit.


Mehr Fotos von der Hochzeit gibt es übrigens auf meiner Homepage ;)

Antworten (1)

Claudia
Hab gleich alle 3 Beiträge gelesen oder regelrecht verschlungen ;) find das mega interessant, was du alles erlebst, also halte uns am laufenden! Und dass Santosh ein Trekkingunternehmen leitet ist ja ein großer Vorteil bezüglich Reiseplänen deinerseits, lässig! Freu mich auf die nächsten Schilderungen deiner Eindrücke ❤

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