Veröffentlicht: 07.02.2017
Heute war ich zum ersten mal touristisch unterwegs in Kathmandu! Wenn auch wieder mit Begleitung und mit dem Moped (langsam kenne ich aber schon die Wege in unserer Umgebung und zur Schule), aber immer hin.
Subash ist mit mir nach der Schule zur Bodhnath Stupa gefahren. Das ist sozusagen ein Tempel für Buddhisten (der größte in Asien) und dieser zählt zum Weltkulturerbe.
Auf dem Weg dorthin waren wir noch "Momo" essen. Das sind so Dumpings gefüllt mit Hühnerfaschiertem und irgendeiner gelben Soße (es gibt so unglaublich viele Soßen in Nepal - mit Gewürzen, Gemüse, …). Rote Soße gab es auch, aber die habe ich mit dem Hinweis auf „It’s very hot“ lieber ausgelassen. Hat super gut geschmeckt! Das Essen ist generell sehr gut hier (kann man sich ein bisschen vorstellen wie Essen beim Inder), aber leider auch etwas einfältig - Reis, Reis, Reis und die Beilagen und Soßen variieren immer. Und allen Vorhersagen zum Trotz, habe ich noch keine Probleme mit dem Magen gehabt.
Danach habe ich zum ERSTEN MAL Geld abgehoben. Unglaublich… Ich habe mir bis jetzt noch kein einziges mal Essen kaufen müssen oder sonst irgendetwas. Meine Familie und generell die Nepalesen sind so gastfreundliche Menschen.
Aber zurück zur Stupa - die war nämlich mein Highlight heute.
Ich habe bei der Fahrt schon die ganze Zeit Ausschau nach dem großen goldenen Turm gehalten. Vergebens… Wir sind dann von einer Hauptstraße in kleinere, engere Gassen gefahren und dann konnte ich schon die ersten „touristischen“ Geschäfte erblicken. Als richtig touristisch kann man die eigentlich nicht bezeichnen, weil es gibt dort keinen Ramsch, wie in Souvenirläden in Europa, sondern wirkliches Handwerk - Gebetsmühlen, Masken, Klangschalen, … Wunderschön und hochwertig gefertigt. Ich werde mir sicher noch einiges hier kaufen. Habe mich schon bei meiner Familie erkundigt ob man Dinge gut mit der Post nach Hause senden kann, weil mitnehmen kann ich die Sachen ja dann nicht.
Nachdem wir das Moped geparkt haben, habe ich dann endlich die Stupa gesehen - wooooow! Ein gigantischer vergoldeter (echtes Gold!!) Turm mit Buddhas Augen, gebaut auf einer weißen Kuppel, umringt von Gebetsfahnen mit Mantras darauf.
Der Eintritt hat 250 NPR gekostet (ca. 1,50€) und Subash meinte, wenn ich nochmal herkomme (was ich auf jeden Fall tun werde), muss ich nicht nochmal bezahlen, sondern soll einfach sagen, ich war schon einmal hier.
Wir haben dann eine Runde auf der Stupa gedreht, haben Gebetsmühlen gedreht (immer im Uhrzeigersinn!) und Subash hat mir alles beantwortet was ich wissen wollte.
Bei der Bodhnath Stupa ist beim Erdbeben 2015 der komplette Turm eingestürzt. Er wurde komplett neu aufgebaut und ist erst seit kurzem fertig geworden.
Auch sehr Interessant war, dass, obwohl es sich um einen buddhistischen Tempel handelt, auch viele hinduistische Einflüsse zu erkennen waren. In Nepal akzeptieren die Menschen die unterschiedlichen Religionen und besuchen auch unterschiedliche Religionsstätten, nicht nur die eigenen.
Anschließend sind wir auch eine Runde um die Stupa herum gegangen (wieder im Uhrzeigersinn). Und da waren wir dann Teil eines richtigen Gebetstroms an Menschen. Rund um die Stupa sind Gebetsmühlen angebracht und die Leute drehen diese und umrunden die Stupa dabei so lange, bis sie ihr Mantra beenden haben. Das machen sie übrigens nicht nur am Nachmittag, sondern auch um drei in der Früh haha
Buddhisten sind übrigens sehr sportliche Gläubige. Wenn sie beten, schaffen sie eine unglaubliche Wiederholungszahl an „Liegestütz“ (es sind keine richtigen Liegestütz, aber es sieht so ähnlich aus und ich kenne solchen Übungen aus Pilates - und die sind verdammt anstrengend!). Dann noch die unzähligen Runden um den Tempel und dabei immer mit der rechten Hand die Gebetsmühlen drehen. Fitness pur!
Wir waren dann noch in einem Nebentempel und dort konnte man auf eine Art Balkon. Dort haben wir das ganze Schauspiel noch etwas beobachtet. Wirklich faszinierend und man fällt richtig diese Atmosphäre hinein.
Das war also sicher nicht mein letzter Besuch dort.
Ich habe übrigens zum ersten mal seit ich hier bin andere Touristen gesehen :D Da wir etwas außerhalb wohnen, sind dort kaum welche unterwegs. Habe dann mit zwei älteren Damen gequatscht und ich hab es recht lustig gefunden, dass die ersten Nicht-Nepalesen, mit denen ich geredet habe aus Tschechien waren haha
Die Welt ist so klein…