Überraschender Rückumzug

Heute Morgen kam überraschenderweise der Hotelmanager zu uns und meinte, dass wir wieder in unser altes Apartment ziehen könnten. Wir waren darüber sehr froh, denn in dem kleinen Apartment war doch alles recht umständlich. Ich musste sehr schnell gehen, denn die nächsten Bewohner warteten schon. Eigentlich hätten wir bis Montag dort bleiben sollen.

Heute ist nichts Außergewöhnliches passiert. Nach unserem Restaurantbesuch sind wir zu Decathlon gegangen und von dort aus wieder zu unserem Apartment. 

Als ich den Kindern abends Harry Potter vorlas, wir sind bereits im fünften Buch, fing plötzlich mein Hals an zu kratzen und meine Augen begannen zu Tränen. Ich wusste, das musste am Schimmel liegen. Also suchte ich alles gründlich ab. Igendwann zog ich die Bettbezüge ab und ich sah, dass die Bettdecken und Kissen total verschimmelt waren. Ich schmiss die Sachen sofort auf dem Balkon. Es war zu spät, um neue Bettdecken und Bezüge zu bekommen, aber zum Glück haben wir ja unsere Schlafsäcke, die ich sowieso immer benutze, denn es gibt keine saubere Bettwäsche in Indien. Und nachdem ich zufällig mal gesehen habe, wie die Bettwäsche gewaschen wird, ist mir sowieso mein Schlafsack lieber. Das sieht nämlich so aus, dass die Wäsche in einen riesigen, mit Schaum befühlten, Bottich geschmissen wird und ein Mann mit hochgekrempelten Hosen und nackten Füßen auf der Masse herumtrampelt. Danach wird sie auf einer Leine zum Trocknen aufgehängt. Wenn die Wäsche dann trocken ist, wird sie auf den dreckigen Boden gelegt. 

Eigentlich ist seit Nepal meine Anforderungen an ein Zimmer so gesunken, dass mir nur wichtig ist, keinen Schimmel zu haben. Aber hier in Goa scheint das nicht möglich zu sein. Die wirklich schönen in portugiesischen Stil gebauten Häuser sehen alle so aus, als hätten sie einen Brand überlebt. Bei genauerem betrachten aber sieht man, dass sie vom Schimmel befallen sind.

Auf jeden Fall war es danach besser und wir konnten in Ruhe einschlafen.