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Ola Cantabria - Loredo - 31. Oktober

Veröffentlicht: 03.11.2019

Wir machen uns wieder auf den Weg und ziehen weiter. Ganz in Ruhe gefrühstückt, gepackt und gegen Mittag aufgesattelt. Wir fahren noch ein wenig die Küstenstraße entlang, rauf und runter, hier ist es ganz schön bergig. Damit wir unser Ziel auch noch heute erreichen, wechseln wir bei Bilbao auf die Autobahn und staunen über diese riesige Stadt, welche wir aber schnell wieder hinter uns lassen. Wir verlassen das Baskenland und erreichen die Region Kantabrien. In der Nähe von Santander entdecken wir die Region Ribamontan al Mar und lassen uns hier auf einem Platz gleich am Strand von Loredo nieder. Der Himmel ist strahlendblau und wir sitzen in kurzer Hose in der Sonne, herrlich! Am frühen Abend drehen wir ein Ründchen durchs Dorf, kaufen im Tante Emma Laden noch ein bisschen ein und futtern im Anschluss lecker zu Abend. Gegenüber auf der Parzelle bauen junge Spanier ihr Lager auf und ich wundere mich, warum die denn nicht ihr Auto aus machen...dann verstehen wir, kleine Videokameras werden aufgestellt, alle verschwinden wieder ins Auto und jetzt wird die Ankunft nochmal nachgespielt...so wird mal ‘n richtiger Reisebericht gemacht...nicht so‘n semi professionelles Geschreibsel hier...! Ich glaub, wir filmen auch unsere nächste Ankunft...! Die Jungs sind aber nett, fangen gleich nach dem Dreh an zu grillen und geben uns für den Hund feinste Knochen...der freut sich...!

Die Nacht ist warm und der nächste Morgen ist zwar nicht sonnig, aber trocken. In der Rezeption haben wir gutes Infomaterial gefunden und suchen uns eine schöne Route entlang der Küste aus. Die Klippen sehen beeindruckend aus, auch wenn alles im diesigen Licht erscheint. Nach einer guten halben Stunde fängt es an zu regnen und es ist weit und breit kein Strauch oder Baum in Sicht...egal...es ist immerhin warm und es fühlt sich an wie ein lauer Sommerregen. Wir laufen weiter den Küstenweg entlang, welcher uns zu tollen Strandbuchten führt. Wir kraxeln runter zum Wasser, beobachten die Surfer und genießen es, die Bucht fast ganz für uns alleine zu haben. Das Wetter bleibt weiterhin unbeständig und es fisselt wieder...und es wird doller...wir stellen uns für eine kurze Zeit unter und warten auf trockeneres Wetter, aber irgendwie will das nicht klappen und wir latschen einfach im Regen weiter. Wir durchqueren das Mini-Örtchen Langre und plötzlich ist es trocken...juchhhuuuu! Wir erreichen gegen Nachmittag wieder Loredo und machen einen Stopp in einer super schönen kleinen Bar. Der Boden ist mit Epoxidharz wie der Ozean gestaltet, die Tische sind Surfbretter und die Stühle sind kleine Hollywood-Schaukeln, echt schön gemacht. Wir nehmen zwei Kaffee, futtern hausgemachte Tortilla und hausgemachten Käsekuchen...mmmhhhh...ein Fest! Vollgestopft geht es dann zurück über den Strand zum Platz. Wir können es nicht glauben, aber es klart nochmal richtig auf und der Himmel zeigt sich in seinem feinsten Blau, wer hätte das gedacht! Am Campingplatz zurück stellen wir fest, dass es „voller“ geworden ist. Hauptsächlich stehen hier Festcamper und Bungalows und es ist Allerheiligen, auch hier ein Feiertag...dementsprechend...langes Wochenende! Die Festcamper gegenüber, von jung bis alt sind alle Familienmitglieder dabei, schrubben ihren schon blitzblanken Wohnwagen und es ist ein wildes Treiben zu beobachten. Die alte Chefin, gefühlte 1,40m groß, trägt einen pinken Hauskittel, wie et schon Tante Ichen früher in Gelsenkirchen getragen hat und hat ‘ne Fluppe auf‘m Zahn...und nachdem sie die erste Ansage gemacht hat, wissen wir jetzt, wer die Synchronstimme von E.T. ist...hahahaha...wir haben uns fast nass gemacht, herrlich! Apropos „Nass-gemacht“...wenn wir schon keinen Regen haben, dann setzen wir einfach selbst unsere Parzelle unter Wasser...! Als wir ankamen, haben wir schon gesehen, dass eine Wasserleitung mit Absperrhahn waagerecht auf dem Boden liegt...mmhhh...wir direkt gesagt, hier müssen wir aufpassen, denn wenn da einer über den Absperrhahn stolpert, ist der ja nicht mehr abgesperrt und dann...hasse den Salat. Das Aufpassen hat ungefähr zwei Stunden gedauert...ich stehe halb im Bus und mache Jörni darauf aufmerksam, dass wir eine Hornisse im Bus haben...der kommt gucken, stolpert mit dem Hund über den Hahn, dass Ding sperrt auf und ich habe das Gefühl, die Feuerwehr hätte da so‘n C-Rohr-Geschoss gezündet, welches mich fast in den Bus katapultiert...es dauert einen Moment, die lage zu checken, Jörni schafft es wieder abzusperren und dann...ja, dann bisse halt NASS...! Es tropft im Bus, bis zum Lenkrad ist es gekommen, meine Hose ist durch. Prima...gut aufgepasst! Wir können es kaum glauben, dass es wohl keiner so richtig mitbekommen hat und wir sind mehr als froh, dass genau gegenüber keiner steht...hätten die spanischen Jungs ihren orange-metallicfarbenden Sport-Seat da geparkt, womöglich mit offener Tür...dann...ja, dann...hätten wir lange gefönt...!

Aaaaaber, jetzt weiß man ja Bescheid und passt noch besser auf. Das gelingt dem Jörni dann auch noch drei weitere Stunden...um dann ein weiteres Mal vor diesen Scheiß-Hebel zu latschen...diesmal sitze ich genau gegenüber...der Strahl knallt mir völligst unverhofft fast die Latschen vonne Füsse! Jede einzelne Pore in der Korksohle ist bis zum Anschlag vollgesogen...es dauert wieder einen Bruchteil der Sekunde, bis der Hahn wieder zu ist, Jörni lacht...ich nicht mehr...! Die Parzelle ebenfalls schlammig nass...da regnet et einmal nicht und dann dat...!

Dann spricht uns Volker an, ein Radfahrer aus dem Taunus, der vor vier Wochen gestartet ist und noch bis nach Marrakesch will...Respekt! Das sind insgesamt ca. 3500 km...! Mit‘m Fahrrad...verrückt! Da merkt man mal wieder, wieviel Platz man seit Monaten auf knapp 5 qm hat...! Er erzählt von tollen Begegnungen und wir verbringen den Abend gemeinsam vor unserem Bus. Später fängt es dann wieder an zu Regnen und wir gehen schlafen.

Volker ist heute Morgen schon früh los und wir haben ihn nicht mehr gesehen, er hinterlässt uns Grüße und seine Telefonnumer auf einem Zettel am Bus. Vielleicht treffen wir ihn ja nochmal wieder, unsere Routen sind ähnlich!

Das Wetter bleibt am Vormittag unbeständig, die ganze nächste Woche soll es an der Küste nicht gut sein, regnerisch...ja klar, die Regenmacher kommen ja auch...Portugal braucht dringend Wasser...kein Problem, bringen wir mit...! Warten wir mal ab...is ja nur Wetter! Ich nutze die Zeit zum Schreiben. Gleich wollen wir mal nach Somo spazieren, ein Dörfchen weiter. Wir hoffen, es bleibt trocken!

Nebenan wird gerade der Wohnwagen zum Verkauf angeboten...deswegen haben die den geschrubbt...! Also, wer in Spanien einen tippi-toppi Wohnwagen, frisch geputzt, erwerben möchte...von der Synchronstimme E.T.s, der möge uns fix Bescheid geben, ansonsten is dat Ding wech...!

...sieht schlecht aus, is wohl verkauft...!

Wir waren noch in Somo, haben wieder mal ein Stück Tortilla gegessen und Krabben gepult (das ist uns allerdings weniger gut gelungen mit unseren Wurstfingern...!). Danach noch ein bisschen eingekauft und zurück zur Basis. Hier ist heute irgendwie kein Programm! Die spanischen Jungs sind aufgrund des Windes heute umgezogen, das schwule Päärchen hat ihren Eriba an den Fiat 500 gehangen und ist abgedüst und bei den neuen Wohnwagenbesitzern is auch nix mehr los! Zeit für‘s Bett und ein neues Ziel!

Adios...

Antworten (1)

Doris
Die arme Tante Ichen, aber wunderschöne Strände

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