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Der spanische Grand Canyon - Torla-Ordesa - 26. Oktober

Veröffentlicht: 28.10.2019

Das Wetter ist Bombe, Sonne und 23 Grad, juchhhuuu! Wir frühstücken, packen zusammen und machen uns auf den Weg Richtung Berge ins Inland und verlassen die uns bekannte baskische Küste. Zeit für was Neues. Wir fahren Richtung Pau, verlassen kurz vorher die Autobahn und machen uns auf in die Pyrenäen. Wir fahren atemberaubende Passstraßen, staunen über die schneebedeckten Berge und bewundern die buntgefärbten Herbstwälder. Herrlich! Der Grenzübergang nach Spanien liegt Irgendwo im Nirgendwo und das Erste was man sieht, sind unendlich viele Liftstationen...ja...wenn ich an Spanien denke, dann kommen mir grundsätzlich Schnee und Skigebiete in den Sinn...!!??

Möchte nicht wissen, was hier im Winter los ist...halli-galli!

Wir fahren weiter rauf und runter, passieren engste Passstrassen und kleine Tunnel. Nach insgesamt 250 km und 3,5 Stunden später erreichen wir unser Ziel: Torla-Ordesa, ein kleines Dorf in den Bergen mit Blick auf einen riesigen Canyon, mega! Mal wieder ein prima Tipp vom Vatter! Wir checken auf einem schönen Campingplatz in der Nähe ein und machen uns gleich auf den Weg ins Dorf. Es erinnert uns total an Canale in Italien, kleine verwinkelte Gässchen, Natursteinhäuschen und rundherum Berge. Wir gönnen uns eine Pizza, genießen die Aussicht und lassen es uns gut gehen. Als die Sonne dann weg ist, fröstelt es uns ein bisschen. Alle anderen hier rennen ausschließlich in Outdoor Bekleidung und Wanderschuhen rum, während wir hier noch im Beach Outfit, kurze Hose, T-Shirt und Schlappen rumrennen. Die denken wahrscheinlich auch, wir haben ‘n Knall...egal...! Zurück am Bus mache ich mich relativ zeitig Bettfertig, Jörni hält es nicht wesentlich länger aus und wir sind schon um 9 Uhr im Bett. Draußen gibt es einen sternenklaren Himmel und eine dementsprechend kalte Nacht!

Am nächsten Morgen sind wir zeitig auf und die Sonne hat es noch nicht über den Berg geschafft. Es ist so frisch, dass ich mir die Wollsocken über die anderen Socken ziehe, Jacke und Mütze anziehe und sehnsüchtig auf die Sonne warte. Wir frühstücken und machen uns zeitig, gegen 10.30 Uhr mit unserem Bus auf den Weg noch weiter in die Berge hinauf. Wir wollen in den Nationalpark Ordesa y Monte Perdido und uns den Canyon genauer anschauen. Als wir den Parkplatz erreichen, trauen wir unseren Augen nicht...alles VOLL...VOLL...VOLL...kein freier Parkplatz in Sicht, es wird schon in zweiter Reihe geparkt...was‘n hier schon wieder los...es ist Ende Oktober...! Aber ein sonniger Sonntag...! Nachdem wir die dritte Runde um den Parkplatz gefahren sind, entscheiden wir uns, die Passstrasse wieder etwas runter zu fahren, wo wir eine kleine Ausbuchtung für unseren Bus finden...ca. 1,5 km vom Parkplatz entfernt...! Wir folgen einem Wanderweg durch bunte Herbstwälder, der Anstieg nimmt zu...die Laune zeitweise ab...mal ganz ehrlich...wer sagt, dass das Spaß macht, 9 km einen steilen Berg raufzulaufen...der lügt doch...oder hat ‘nen Nagel im Kopp, ich weiß es nicht! Der ganze Weg ist zeitweise so voll, dass wir es gar nicht glauben können. Hier ist mehr los als bei der Volkszählung in Bethlehem...haben die alle kein zu Hause oder ‘n anderes Hobby??? 

Nach knapp drei Stunden Aufstieg stehen wir inmitten des Canyon, Wahnsinn...was die Natur so alles Tolles gemacht hat...und wir wieder kaputt machen...! Wir machen eine lange Pause am Fluss...zu Essen haben wir nix dabei, hatten nicht mit so einem Weg gerechnet...da war die Schale Joghurt mit Apfel zum Frühstück mal ‘n Tropfen auf den heißen Stein! 

Dann machen wir uns wieder auf den Weg runter. Es ist zum Glück nicht mehr so voll, denn wer jetzt aufsteigt, braucht in jedem Fall ‘ne Taschenlampe um wieder runter zu kommen. Den Abstieg schaffen wir in guten zwei Stunden. Wir sind nämlich rauf und runter in unserem typischen „Spaziertempo“ gegangen und wer schonmal mit uns gelaufen ist, weiß, dass das nicht gerade langsam ist...! Am Parkplatz angekommen, beginnen für uns die längsten 1,5 km zum Auto...die Füße qualmen und wir können gar nicht glauben, wie weit das Auto noch entfernt steht. Auf dieser letzten Strecke fällt mir ein, dass ich den ca. 5 kg schweren Fotorucksack ja auch mit den Schnallen auf der Hüfte hätte fixieren können, statt ihn aussschließlich 17,9 km auf den Schultern zu tragen...pfiffig...! Am Auto stellen wir fest, dass wir vergessen haben, den Kühlschrank (welcher über den Zigarettenanzünder angeschlossen war) auszustöpseln...mmmhhh...wenn die Batterie jetzt leer ist...ist doof! Aaaaaber...der gute alte Frosch lässt sich problemlos starten und wir fahren entspannt zum Campingplatz zurück! Was ein Tag...zur Belohnung gibt es eine Dose Nasi-Goreng...prima...haben wir einen Hunger!

Dann ist es ca. 19 Uhr, es ist stockduster und richtig frisch...Hauche-Kalt! Wir gehen noch heiß duschen und verkrümeln uns in die Kiste! Gute Nacht!

Antworten (1)

Doris
Schönes Foto von euch Naturburschen

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