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4. Woche. Neues Jahr. Neues Land.

Veröffentlicht: 07.01.2020

Raues Meer, ruhige Tage. (30.12. - 01.01.20)Wir hatten uns entschieden in Anglet zu bleiben. Der Platz war zentral und ruhig gelegen und somit ein guter Ausgangspunkt für einen entspannten Jahreswechsel. Wir nutzten die Tage zum Nichts tun. Lange schlafen, gemütlich frühstücken und einfach in den Tag leben. Gefällt uns gut. Es ist bestes Sonnenwetter und es verschlägt uns an den Strand. Buddeln, Burgen bauen, aufs Meer gucken, Wellenrauschen hören ... Am späten Nachmittag nehmen wir die Räder, um in den Ort zu fahren. Wir brauchen noch etwas zu Essen und zu Trinken für die nächsten Tage. Wilma brauchte unbedingt ein Eis. Auf der Fahrt entdeckte sie ein Karusell, welches wir nachdem Einkauf ansteuerten. Eine Runde war abgemacht. Für 2,50 Euro war die Fahrdauer sehr ausgeprägt. Das war toll. Wilma bekam die lange Fahrt mit dem Ding allerdings nicht. Sie lief weg. Nicht einfach ein paar Meter, einfach weg. Rufen und schreien half nix. Dann kam sie hinterm Karusell hervor. Wir schmipften mit ihr. Ihre Antwort "Ich wollte nur eine Runde drehen" ... Wir fuhren zum Womo zurück. Wilma merkte, dass wir wirklich traurig über diese Aktion waren. Sie kam von allein auf mich zu und sagte "Darf ich dich drücken" Klar durfte sie das. Ich erklärte ihr noch einmal in Ruhe, warum das nicht in Ordnung war.Die Sonne ging langsam unter und wir gingen zum Strand runter und sahen uns gemeinsam den Sonnenuntergang an. Schöööööönnnnnnnn. Es gab Abendbrot und der Abend verlief ruhig.


Silvester ohne Peng und Puff. (31.12.19)Wir beschlossen den letzten Tag des Jahres und unseren letzten Tag in Frankreich entsprechend französisch zu gestalten. Mathias holte uns noch einmal etwas vom Bäcker. Es gab fanzösische Marmelade vom Bauernhof und die letzten französischen Eier. Zum Frühstück gingen wir das Jahr noch einmal durch. Monat für Monat. Für uns war es ein sehr lehrreiches Jahr. Sehr emotional und trotzdem bzw. gerade deswegen sitzen wir nun genau hier.Der Tag war etwas grauer und so verbrachten wir den Vormittag im Womo. Mathias backte eine Pizza zum Mittag - mit Hefe und Co. Dann backten wir aller zusammen einen Kuchen zum Kaffee. Es ist schon 16 Uhr als wir uns zum Strand aufmachten. Mathias versuchte sein Glück mit der Angel. Wilma trug stolz den "Knüppel" um die Fische zu töten, welche Papa fangen sollte. Es sollte nicht sein. Mathias riss irgendetwas von der Schnur und der Angelausflug war beendet. Fast. Wilma und ich versuchten ihn aufzubauen und zu ermuntern noch einmal an einer anderen Stelle die Angel auszuwerfen. Wir gingen los und bauten ihm einen "Ständer" für die Angel aus Holz und Wurzeln. Mathias versucht es noch einmal aber es war nicht sein Tag. Sonnenuntergang angeschaut, dann gingen wir hoch. Wilma und ich waren mit Schmücken beschäftigt. Mathias bereitete das Abendessen vor. Dann wollte Wilma geschminkt werden. Meine Utensilien sind sehr übersichtlich geworden. Ein roter Lippenstift und der Augenbraunstift waren dann schnell gefunden. Erst schminkte ich Wilma. Es wurde ein roter Käfer. Dann schminkte Wilma mich (1:1) und zusammen war Mathias dann an der Reihe. So wurden wir zur Glückskäfer-Familie. Wir hatten alle viel Spaß. Dann gab es Abendessen. Wilma durfte Saft trinken und knabbern was sie wollte. Die Augen strahlten. Einen Glückskeks gab es auch für jeden. Und sie waren sehr passend: Wilma: Ob du eilst oder langsam gehst, der Weg ist immer derselbe.Mathias: Ihre gute Laune steckt an.Caro: Im Schoss des Reichtums wirst du ausruhen können.Natürlich darf auf einer echten Party die Musik nicht fehlen. Wir hörten u. a. Da steht ein Pferd auf dem Flur, Gisela und Co. Dann tanzten Wilma und ich noch ein paar Runden wild umher. So ausgelassen waren wir alle drei schon lange nicht mehr. Es war ein toller Abend. Wilma schlief gegen 21 Uhr. Wir gönnten uns eine Flasche Sekt und gingen um 23 Uhr ins Bett. Guckten noch einen Film und dann begrüßten wir unter unserem Dachfenster das neue Jahr. Anglet feierte ruhig und das war toll. Es war lediglich aus der Ferne ein bisschen Knallen zu hören und noch viel weniger zu sehen. Danke 2019. Hallo 2020.


¡Hola espana. (01.01.20)Wir wußten, dass der erste Januar für uns ein Fahrtag werden wird. Unser Wunsch war es soweit wie mögich in den Süden zu fahren. Das sollte uns auch glücken. In Anglet war es grau. Wir fuhren gegen 11 Uhr los. Landstraßen ahoi :-). Wir fuhren in die Berge und die Sonne kam raus. Es war ein sehr, sehr schöner Weg Richtung Spanien. Allerdings auch wieder sehr, sehr lang. Wir fuhren schon 2h und hatten gerade mal ein paar Kilometer geschafft. Wilma saß als Beifahrer neben mir. Hatte aber dann schnell keinen Bock mehr. Mathias krähte von hinten ihm sei sehr schlecht. Also hielten wir eine Stunde später an. Vorher gab es leider keine Möglichkeit für einen Stopp. Wir aßen Mittag und verschnauften kurz. Dann gab es einen Platzwechsel. Wilma wieder hinten und Vati vorn bei Mutti. Wilma schlief ein und so fuhren wir 3h durch. Sahen Berge, Tunnel, Sonne, Nebel, graue Wolken ... es blieb erstmal wieder grau. Es gab irgendwann Kaffee und dann begrüßte uns Spanien mit dem schönsten Wetter. Eine mega schönen Landschaft und null Autos auf der Straße. Wilma und Mathias gucken ausnahmeweise einen Film - Michel - und ich fuhr uns in die Nacht. In einem kleinen spanischen Dorf machten wir noch einmal kurz Rast. Sowie unsere erste Erfahrung mit engen Straßen. Zur Orientierung - wir waren immer noch oberhalb von Madrid. Es lagen immer noch über 500 km vor uns :-(. Wilma schlief irgendwann friedlich ein. Wir quälten uns weiter Richtung Süden. Verständigten uns darauf, dass wir so weiterfahrn wie wir können. Kurz hinter Madrid kann ich nicht mehr. Wir wechseln. Und ziehen tatsächlich durch. Um 3.40 Uhr kommen wir in Puebla de Cazalla an. Hier hatte Mathias einen kostenfreien Stellplatz gefunden. Inkl. Strom, Wasser, Spielplatz etc. Wir quetschen uns zwischen zwei Womos. Wilma wurde ins Bett verfrachtet und wir gingen ebenfalls schlafen.


Eiskalte und kurze Nacht. (02.01.20)Ich wachte auf, weil es immer kälter wurde. Die Heizung war über Nacht ausgegangen. Kein Gas mehr. Wir hatten auf unserer Fahrt versucht die Flasche zu befüllen, allerdings fehlte uns der entsprechende Adapter für Spanien. Egal. Für solche Fälle hatten wir ja die andere Flasche als backup. Wilma krähte bereits aus ihrem Bett "Guten Morgen Mama" ... das ist eine große Steigerung zu "Maaammmaaa" :-) ... Ich fragte sie dann, ob ihr auch kalt sei. Die Antwort war folgende: "Nein, habe mich zugedeckt" ... Die Sonne schien bereits draußen. Wir wurden also für unseren riesen Ritt belohnt. Mathias holt Bröchten und wir starteten entspannt in den Tag. Entspannung soll von jetzt an GROß geschrieben werden. Nie wieder fahren wir an einem Stück so weit. Wir puzzeln den Vormittag so vor uns her. Räumen auf, lüften ordentlich durch und genießen die wärmende Sonne. Das Nervenkostüm von mir ist sehr dünn - die Müdigkeit hat mich fest im Griff. Wilma merkt man nun auch langsam den vorherigen Tag und die lange Nacht an. Wir haben einen Park direkt nebenan. Hier gehen wir spazieren. Besuchen den Spielplatz direkt daneben und gönnen uns ganz viel Sonne. Es gibt Mittag und Abendbrot draußen - toll. Neben uns parkte ein älteres Ehepaar ein - Elly und Chris. Niederländer und super nett. Wir kamen gleich ins Gespräch und dies sollte auf die nächsten Tage so bleiben.Wilma schlief und wir brauchten etwas Wasser und Co. Direkt in der Nähe gab es eine Art Markt. Da könnte man gut und günstig einkaufen, so Elly und Chist. Er war wirklich nur 200m entfernt und so gingen wir dort hin. Es gibt alles und zwar in XXL. Mais und Erbsen in Dosen so groß wie Wagenräder. Öl in Fäsern usw. Wir kauften für die nächsten Tage kleine Mengen ein. Es ist günstig. Sehr gut. Zu Hause angekommen, bekommen Mathias und ich den Lachanfall schlecht hin. Wir lachten uns über die größen kaputt. Warum ich das schreibe? Weil wir schon lange nicht mehr so herzhaft gelacht haben. Es war toll. Dann gingen auch wir ins Bett.


Spanische Weihnachten. (03.01.20)Heute ist es etwas grauer, aber egal. Wir leben wieder in den Tag hinein. Es gibt spät Frühstück und noch später Mittag. Im Anschluss gingen wir in den Ort. Die Kirche sollte besichtigt werden. Aber diese war leider zu. Wir schlenderten durch die kleinen schönen Gassen. Es ist eine niedliche Stadt. Am Rathausplatz angekommen, beobachteten wir ein wildes treiben. Es wird irgend etwas aufgebaut. Dann läuten bei uns die Glocken - klar das spanische Weihnachtsfest beginnt gerade erst so richtig. Heute war so etwas wie Wunschzettel bei den heiligen drei Könige abgeben und das wurde mit einem großen Fest gefeiert. Wir gingen zunächst ein Stück weiter. Aber dann interessierte uns doch, was um 16 Uhr abgeht. Und es ging was ab. Musik so laut, dass einem fast die Ohren abfielen. Heilige drei Könige auf Stühlen inkl. Gefolge. Die ganze Stadt versammelt. Ein Kind krasser angezogen als das andere. Und alle aufgeregt. Es schneite Schaum vom Himmel. Es war tatsächlich eine komplett andere Welt. Grundsätzlich eine tolle Stimmung. Mir/uns etwas zu laut. Aber was ich persönlich wirklich erschreckend fand - ist der Anputz der Kinder. Sie waren und sahen aus wie kleine Erwachsene. Kleine Lollitas. Ich finde es nicht mehr schön. Aber es sehen alle so aus. Es gehört in Spanien scheinbar dazu. Wir und vorallem Wilma wurden von oben bis unten gemustert. Passten natürlich nicht ins Bild. Wilma fand die Party und die ganzen Kinder sehr interessant. Und wollte gar nicht los. Doch meine Ohren und mein Kopf mussten 1 1/2h später Ruhe haben. Wir aßen zur Erholung draußen Abendbrot und telefonierten mit meinen Eltern.


Heute hat Mutti frei. (04.01.20)Die Sonne lacht und es ist wieder sehr schön draußen. Nachdem Frühstück habe ich mir "frei" genommen". Mathias ist für Wilma zuständig und ich machen den Rest. Und der Rest ist seit 2h draußen sitzen und den Blog schreiben. Die Sonne genießen. Yeeeaaaahh. Mehr werde ich heute auch nicht machen. Aus dem Womo höre ich die beiden. Sie lesen und spielen. Dann gehen sie zusammen ins Waschhaus und nutzen eine richtige Dusche aus. Jetzt bin ich mit Mittag machen dran. Es gibt Erbsensuppe. Geht schnell und ich also wieder schnell hier am Tisch. So in der Theorie. Um 15.26 Uhr sitze ich im Womo am Tisch und schreibe die restlichen Zeilen. Wilma und Mathias backen ein Brot. Sind allgemein wieder sehr laut und Muttis Ruhe ist beeinträchtigt. Aber gut. Wir üben das noch ein bisschen und in einem Monat läuft das sicher besser. Wir bleiben die Nacht noch auf dem Stellplatz und machen uns morgen auf nach Marchena. Hier treffen wir dann Freunde und gehen auf eine Weihnachtsparade. Mehr spanischer Weihnachtszauber für alle.


Das Leben ist schön. (05.01.20)Bevor wir allerdings heute nach Marchena aufbrechen können, mussten wir noch unser Gasproblem lösen. Wir verabschiedeten uns von Elly und Chris. Leider mussten wir um Gas zu finden zurückfahren. Also steuerten wir jede Tankstelle an, welche uns über den Weg "lief". Nix. Kein Gas. Irgendwann kam sie dann und ja, es funktionierte. Wir waren froh, denn unsere andere Gasflasche war ja nur die "Notlösung" und sollte noch öfter aus der Not helfen können. Auch wenn die Tage hier in Spanien warm sind. Die Nächte sind um die 10 bis 15 Grad kälter als die Tagestemperatur. Daher müssen wir/wollen wir nachts heizen. So Gas aufgefüllt - nun geht es nach Marchena. Um es in Wilmas Worten zu sagen "Fahren wir jetzt zu Lene und Pablo und fliegen da Bonbons durch die Luft" ... Wir kommen in Marchena an und stehen in einem Gewerbegebiet. Der Stellplatz war nicht schön und Jugendtreff. Wir hatten von Lene im Vorfeld einen Tipp bekommen. Es ist ok für die Nacht und ruhig. Wir werden abgeholt und los gehts. Marchena ist wohl ein Dorf. Wir finden - eine kleine Stadt (16.000 Einwohner). Es gibt Tapas, Bier und Sonne. Das Bespaßungsprogamm für Wilma wird uns heute abgenommen. Lene ist gut dabei. Wilma hat Spaß. Dann geht es auf einen Spielplatz. Nächstes Bier für die Eltern. In Spanien kennt uns ja keiner. Übrigens trinken die Spaniener nicht so viel, wie die Deutschen. Nunja, jedenfalls trinken sie aus kleineren Gläsern :). Den Rest unterschreiben wir nicht. In Spanien gibt es einen Tag vor den heiligen drei Königen in den Orten eine Art Umzug/Parade. Es ist wie Fasching. Große Wagen, hübsch geschmückt. Jeder Wagen ein anderes Thema. Von dort aus werden Bonbons und Co. in die Menge geschmissen. Jeder nimmt so viel er tragen kann. Das Highligt vor der Richtigen Bescherung in Spanien. Und wir mittendrin. Wilma hat schnell raus, wie es funktioniert. Arme hoch und "grabschen" was das Zeug hält. Wir stehen zwischen den Marchenern, welche gut ausgestattet mit großen Plastikbeuteln auf ihr Beute lauern. Es ist eine tolle Stimmung. Ja, es ist laut. Aber irgendwie passt es alles zusammen. Verrückt, was alles durch die Luft fliegt und auch auf dem Boden landet. Nachhaltigkeit und Co - hier gerade kein Thema. Wir machen mit. Sammeln Bonbons fürs Kind. Wilma? Ißt. Ein Bonbon nach dem anderen wandert in ihren Mund. Zuckerhimmel. Der Umzug ist an uns vorbei und wir bekommen Marchena gezeigt. Schauen über die Dächer der Stadt und laufen durch enge Gassen. Sehen das alte Rathaus und erfahren, weshalb Flaschen mit Flüssigkeit an Hausecken stehen. Dann kommen wir zu einer Kirche, welche wohl immer auf hat. Heute nicht. Schade. Aber dann erzählt uns Pablo, dass hier Nonnen leben. Diese Nonnen leben sehr zurückgezogen und keiner sieht sie. Sie machen allerdings Schokolade und Co und verkaufen diese. Dazu muss man klingeln und sagen was man möchte. Hinter einem Drehkasten spricht dann unerkannt eine Nonne. So war es allerdings nicht ganz. Pablo und Wilma klingeln. Die Tür geht auf und eine superfreundliche Nonne begrüßt die beiden. Sie geben ihre "Bestellung" auf und die Nonne unterhält sich mit beiden. Dann dürfen wir nach Nachfrage sogar noch in die Kirche. Eine tolle Stimmung. Tolles Erlebnis und trotzdem ein bisschen geheimnisvoll. Dann schlendern wir durch Marchena und kehren noch einmal ein. Es gibt süßen spanischen Wein und für mich ein Bier. Wir lernen Pablos Familie kennen. Sehr nett, auch wenn wir uns kaum verständigen können. Neben uns klapperte es wild. Es waren Störche. Diese nisten in ganz Andalusien auf Dächern und Kirchen. Hier am Rahthaus nisten gerade vier Störche. Verrückt und schön. Auf dem Weg nach Haus kommen wir noch einmal in den Umzug. Wilma im Himmel. Ich werde durch eine fliegende Plastikkugel kurzzeitig "Ko" geschlagen. Wilma aß wieder Bonbons. Dann durften wir noch ein typisches spanisches Haus von innen sehen. Das Zuhause von Pablo. Toll, gemütlich und herzlich. So, wie wir Spanien bisher erleben. Der Zitronenbaum im Garten schenkte uns noch Zitronen. Und die Orangenkiste wanderte auch in unseren Rucksack. Voll gepackt mit tollen Eindrücken und vollen Taschen gingen wir zum Womo. Uns ist in den letzten Tagen bewußt geworden, was für ein großes Geschenk wir uns mit dieser Reise gemacht haben und machen. Aber heute wurde dies noch einmal untermauert. Wir sind dankbar und stolz, dass wir das spanische Leben so hautnah erleben durften. Es war ein wundervoller Tag, mit wunderbaren Menschen in einem wunderschönen Land. DANKE!
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