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5. Woche. Zwischen O´saft & klein Schweden.

Veröffentlicht: 15.01.2020

Der Weg zur Waschmaschine. (06.01.2020)Wir haben eine ruhige Nacht im Industriegebiet von Marchena verbracht. Die Sonne lachte bereits und wir freuten uns auf Orangensaft. Mathias presste eine Orange nach der anderen. Wilma und ich tranken. Es war so lecker. Ich bin nicht so der Saftfan aber das war etwas anderes. Selbst Wilma die Vitamine meidet, war gut dabei. Lecker. Es gab nur eine kleine Stulle und dann waren wir gestärkt für die Suche nach einem Waschplatz. In unserer App hatten wir einen Platz 20km entfernt gefunden. Angeblich mit Waschmaschine. Wir fuhren durch das schöne ländliche Andalusien. Der angefahrene Platz hatte keine Maschine und entsprach auch nicht unseren Vorstellung. Also fuhren wir weiter. Richtung Sevilla. Auf einem Straßenschild stand dann "Carmona". Mir war in Erinnerung geblieben, dass Pablo von diesem Ort geschwärmt hatte. Also kurze Planänderung. Wir fuhren ab. Mathias sucht nach einer Parkmöglichkeit. Wir fuhren den Berg hinauf in den Ort. Entschieden uns aber im Kreisverkehr nicht weiter in die Stadt zu fahren. Angst vor den engen Gassen. Schade. Es sah so vielversprechend aus. Auf dem Weg runter tankten wir noch für 1,14 Euro unser Womo voll. Und tatsächlich fand Mathias noch einen anderen Parkplatz. Links abbiegen. Links? Da war nur eine kleine sehr steile Straße aber gut. Hoch da. Und es ging super. Dann standen wir auf einer kleinen Anhöhe vor dem historischen Eingang zur Stadt und dem Blick über die Landschaft. Toll. Wir platzierten uns und wollten eigentlich die Nacht bleiben. Allerdings lagen auf dem Platz sehr viele Glasscherben von scheinbar eingeschlagenen Autoscheiben. Mathias hatte kein gutes Gefühl zu bleiben. Wir verbrachten also nur ein paar Stunden hier. Ich sammelte mal wieder Müll. Das ist irgendwie zum Standard geworden. Mathias und Wilma versuchten sich an einem Zitronenkuchen von den frischen Zitronen von Pablos Eltern. Dann aßen wir etwas Mittag in der Sonne. Wilma war nicht so gut drauf. Die letze Nacht war fürs Kind zu kurz. Egal. Wir mussten da jetzt durch. Ich wollte nun noch ein Stück in den Ort gehen. Mathias wollte aber nur ein kleines Stück gehen, aus Angst ums Auto. Wir gingen durch den Torbogen und entdeckten wirklich einen kleinen schönen andalusischen Ort. Auf dem Boden waren auch hier die Spuren von einer Königsparade zu sehen und Wilma untersuchte jeden Bonbon. Nach einem kleinen Rundgang ging es weiter Richtung Supermarktparkplatz mit Waschmaschinen kurz vor Sevilla. Wilma saß vorn bei mir. Im Radio "schrie" Max Raabe für uns und Wilma schlief ein. Angekommen in La Rinconada suchten wir den Parkplatz. Wir waren allein dort. Wilma war nachdem sie aufgewacht war noch schlechter drauf. Es war aber auch schon nach 18 Uhr. Während Wilma dann kuschelnd auf meinem Arm lag und versucht "klar zu kommen", sortierte Mathias unsere Wäsche. Es warteten 3 Waschmaschinen-Ladungen auf uns.Ich brachte Wilma ins Bett. Mathias machte schon einmal zwei Maschinen an. So verbrachten wir unseren Abend mit Wäscheaschen, trocknen, zusammenlegen, telefonieren und Co. Es war schon kurz vor 0 Uhr als auch wir ins Bett gingen. Aber wir hatten alles erledigen können.

 

Klein Schweden mitten in Spanien. (07.01. - 09.01.2020)Wilma war früh wach. Das lag wohl daran, dass unser Platz sehr laut war. Wir kuschelten noch ein bisschen im Bett. Dann gab es ein kleines Müsli zum Frühstück, bevor wir uns zum Einkaufen machten. Parktischerweise war der Weg dorthin nicht so weit. Wilma kaufte fleißig mit ein. Riesen Fleischwürste und Co wanderten in den Wagen und wieder zurück in die Kühltheke. Nachdem wir alles von unserem Einkaufzettel hatten, wollten wir die paar km nach Sevilla fahren und uns die Stadt ansehen. So in der Theorie. Nach einer Stunde vergeblicher Parkplatz suchen, brachen wir ab. Fahren entnervt aus der Stadt raus. Besuch ist verschoben auf später. Dann sind wir vorbereiteter und parken lieber in einem Vorort und fahren mit den öffentlichen Verkehrsmittel rein. Nun geht es in Richtung Norden. Ein bisschen Berge. Mathias hatte einen schönen Platz an einem See rausgesucht. Angekommen war die Ernüchterung groß - schön... naja direkt an der Straße und der See war auch nicht zu sehen. Wir hielten trotzdem an. Es gab viele Sitzmöglichkeiten und wir machten zum Mittag Frühstück. Wilma baute einen Garten und wir verbrachten 2h in der Sonne. Ich hatte vor ein paar Tagen einen Platz gefunden an einem See. Nach der Pause steuerten wir diesen an. Eigentlich gleich ums Eck. Naja, es waren dann doch noch eine Stunde fahrt. Was uns dann erwartete war das Hin und Her des Tages wert. Ein einsamer See mitten in den Bergen von Andalusien. Keine Menschenseele. Dafür ein paar freilaufende Kühe, Ziegen und sogar Schweine. Völlig ruhig. Es sieht aus wie in Schweden. Wir erkunden den Ort. Er hat uns von der ersten Sekunde verzaubert. Ich holte noch an diesem späten Nachmittag mein SUP raus und drehte eine Runde. Mathias und Wilma angelten. Nach dem Abendessen brachten wir Wilma ins Bett. Endlich konnten wir mal wieder mit ihr den Sternenhimmel ansehen. Wir hörten sogar eine Eule.


Wir haben perfekt geschlafen. Beschlossen hier länger zu bleiben. Wir verbrachten drei Tage an diesem See. Spazierten durch die Gegend, fuhren SUP, angelten. Machten ein Lagerfeuer, genossen die Sonne und die Ruhe. Sogar für Yoga war Zeit. Wilmas Highlight war das Entdecken des Echos. Jeden Abend testeten wir aufs neue, ob es noch geht. Mathias und mein Höhepunkt war der Besuch beim Frisör. Ja, ja ... in klein Schweden kommen die Frisöre*innen noch direkt zu einem nach Hause, nicht. Mathias rasierte sich vor der Tür. Als er damit fertig war, kam er wieder ins Womo. Nun ja, der Bart war kurz aber auch die Kotletten bis gefühlt zur Schläfe ab. Er wollte mal gucken, ob das besser aussieht. Nein. Sah es nicht. Bescheiden schön war es geworden. Das Ende von diesem Versuch hieß - Haare ab. So "rasierte" ich zum ersten Mal in meinem Leben (m)einem Mann/Menschen die Haare ab. Aber schöner wurde es nicht. Zwischenzeitlich sah er aus als hätte er die Mauser, dann hatte er etwas von Bruder Jakob und am Ende sah er aus als hätte er eine Entlausungs"kur" hinter sich. Wilma und ich verzichteten auf Haarschneideversuche an uns.Leider mussten wir am nächsten Tag unseren schönen Platz verlassen. Wasser war aufgebraucht, die beiden Klokanister und der Wassertank waren voll. Schade.


Dicke Wolken im Paradies. (10.01.2020)Wir packten alles ein und wollten nach dem Mittag weiterfahren, um zu entleeren und wieder aufzufüllen. Leider gab es noch einen kurzen Zwischenfall. Wilma segelte aus ihrem Kinderzimmer nach unten. Ein riesen Schrecken für uns. Gott sei Dank sah es schlimmer aus, als es war. Sie hatten sich beim Sturz auf die Wange gebissen und blutete etwas. Wir kühlten, trösteten und streichelten. Wir machten uns Vorwürfe nicht gut genug aufgepasst zu haben und zankten. Das half natürlich nicht sonderlich beim trösten. Am Ende heulte nicht nur Wilma, sondern auch Mathias und ich. Der Tag fing doof an und hörte leider auch doof auf. Unser Ziel heute war es eine Tankstelle zum Gasauffüllen zu finden. Dann brauchten wir einen Platz mit Ent- und Versorgungsmöglichkeit. Wir fuhren durch Berge und schöne Landschaften. Die Stimmung beruhigte sich kurz. Das Finden einer Gastankstelle dauerte wieder etwas. Dann hatten wir eine gefunden. Wilma war zwischenzeitlich eingeschlafen und wachte auf. Leider hatte sie eingepullert und so kümmerte ich mich ums Kind, während Mathias die Flasche befüllte. Wir fuhren weiter ohne ein Ziel zu haben. Jeder von uns dachte, der andere hätte sich bereits darum gekümmert. Der Streit ging weiter. Mathias suchte bockig einen Platz und gab mir das Handy. So fuhren wir stumm bis zu diesem Platz. Valverde del Camino war unser Stelleplatz für die Nacht. Er war bereits gut gefüllt mit Womos und leider gar nicht schön gelegen. Direkt an der Hauptstraße. Nichtsdestotrotz blieben wir. Entleerten und füllten auf. Dann gingen wir eine Runde in den Ort auf der Suche nach einem Bäcker. Neben unseren Streitigkeiten hatten wir nun auch noch hunger. Hunger macht den ein oder anderen zusätzlich böse. Beste Stimmung. Das, was wir von Valverde del Camino sahen, war ganz nett. Für Wilma fanden wir noch einen kleinen Spielplatz. Der angesteuerte Bäcker hatte jedoch zu. Ein paar Meter weiter gab es einen Supermarkt. Hier kauften wir noch ein paar Kleinigkeiten ein. Nur am Rande erwähnt - die Kaufhalle war toll. Ein Paradies für Fischfans. Nach ein paar Keksen war die Laune etwas besser und wir gingen zurück zum Womo. Machten Abendessen. Dann parkte neben uns ein großer Reisebus ein. Wir bemerkten, dass die zwei reservierten Busparkplätze (auf einem standen wir) scheinbar doch gebraucht werden. So parkten wir noch einmal kurzer Hand um, bevor es nachts klopft und wir dann wegfahren müssen. Still ging es ins Bett. Leise war es um uns herum allerdings nicht. Hunde bellten, Motorräder rasten, Autos fuhren und weitere Womos kamen. Eines davon hatte scheinbar ein kleines Stoßdämpferproblem und quietschte bei jeder Bewegung der Besitzer fürchterlich. Es wurde eine unruhige Nacht.


Von den Bergen ans Meer. (11.01.2020)Wir haben alle nicht gut geschlafen. Heute ist Wochenende und es gibt Brötchen. Yeah! Aufbackbröchten in Spanien - nicht yeah. Aber egal. Wir machen es uns auch mit diesen Brötchten nett. Die Stimmung ist getrübt. Ich bin immer noch nicht gut drauf. Mathias versuchte den gestrigen Tag zu vergessen und einfach weiter zu machen, als wäre nichts gewesen. Dann gönnen Wilma und Mathias mir etwas ruhe. Sie gehen noch einmal zum Supermarkt. Mathias wollte eine Paella kochen und brauchte noch etwas. Ebenfalls brauchten wir noch Wasser, das hatten wir gestern vergessen. Ich kümmerte mich ums Womo. Sonst nicht meine Aufgabe. Heute wollte ich mal testen, ob ich es auch kann. Ich entleerte den Tank, füllte unsere Wasserkanister, machte die Toilette sauber/leer. Gar nicht schwer. Mathias und Wilma kamen auch wieder. So brauchten wir nur noch die Einkäufe zu verstauen und konnten los. Ziel war der Strand. Wir hatten einen schönen Platz ausgesucht, direkt am Strand. Mathias fuhr und Wilma und ich guckten aus. Spielten "Ich sehe was, was du nicht siehst". Suchten Tiere und nach einer Stunden hatten wir unseren Platz erreicht. Allein die Anfahrt zum Platz war spektakulär. Wir fuhren direkt auf den Atlantik zu. Nach einer kleinen Ehrenrunde, weil wir die Einfahrt verpasst hatten, waren wir angekommen. Es stand nur ein spanischer Camper hier. Wir plazierten uns. Aus unseren Fenster konnten wir den Atlantik sehen und der Weg zum Strand war ein Katzensprung. Wieder ein toller Platz. In der Natur und kaum Menschen. Wir beschlossen hier so lange zu bleiben, wie es unsere Wasservorräte und Klokanister zu lassen.Wilma und ich gingen zum Strand. Wir hatten, wie auch die anderen Tage, perfektes Wetter. Mathias machte Mittag.Wilma spielte ganz frei im Sand und in den Dünen. Sogar ihre kleine Küche darf mal an die spanische Meeresluft. Wir genossen die Sonne, telefonierten mit Zuhause und ließen den Tag draußen ausklingen.


Sommerfeeling und Badetag mit Vati. (12.01.2020)Am Morgen ist es noch recht frisch. Da wir allerdings meist nie vor 12 Uhr das "Haus" verlassen, bekommen wir davon nicht viel mit. Die Sonne brannte und es ist strahlend blauer Himmel. Auch wenn die paar Spanier*innen um uns ihre Winterkleidung präsentieren, holte ich meinen Bikini raus. Zumindestens das Oberteil und spielte mit Wilma am Strand. Die Dünen haben es Wilma angetan. Sie hüpfte und sprang um her. Spielte "Wohnung" und zeigte mir ihr Wohnzimmer, Küche, Bad, Terrasse, Stall und Co. Es ist schön zu sehen, dass sie nichts braucht und Fantasie entwickelt mit den Dingen um sich herum zu spielen. Mal ist es ein Hund, eine Katze, ein Ball oder eine Gemüsesuppe. Oft auch ein Eis. Mathias war mit der Paella beschäftigt. Gegen 13:30 Uhr gab es Mittag. Ich hatte vorher noch nie eine Paella gegessen. Sie schmeckte sehr gut. Die Mischung aus Fisch, Meeresfrüchten, Hähnchenfleisch und Wurst, Reis und Gemüse ist wirklich gut. Wir waren stolz auf Papa/Mathias. Nach dem Mittag gingen wir wieder zum Strand. Wilma hatte ihren Neopreanzug an. So konnte sie auch am Wasser spielen. Mathias war so warm, dass er Lust bekam ins Wasser zu hüpfen. Es war wirklich sehr warm und das Wasser hatte ca. 15 Grad. Mir war noch nicht nach baden. Mathias ging mutig allein rein. Wilma wollte erst nicht. Aber dann war sie nicht mehr zu bremsen. Drei mal musste Mathias nun noch mit dem Kind ins Wasser. Wilma hatte Spaß und Vati auch. Wir verbrachten den Tag am Strand.


Mal schauen, wie lange wir hier stehen werden. Die Wetteraussichten sind etwas durchwachsen. Aber kein Grund zu "flüchten". Unsere Gedanken drehen sich auch seit kurzem darum, ob wir noch Portugal machen. Die Plätze sind alle kostenpflichtig und die Bewertungen nicht so gut. Das Wetter für Portugal zeigt Regen. Des Weiteren werden wir uns in ein paar Tagen noch einmal mit Pablo treffen. Unsere Krankenkassenkarten, auf die wir schon länger warten, sind angekommen. Pablo und Lene haben noch ein Paket mit einem Gasadapter für Spanien empfangen sowie einem französischem Gasset für Marokko. Eigentlich wollten wir Marokko nicht machen. Zu viel Respekt vor diesem fremden Land. Aber unsere Neugier ist größer. Wir möchten Marokko kennenlernen. Land und Leute erleben. Wir werden also zu 99,9 % im Februar einen Abstecher machen. Aber nun genießen wir erstmal weiterhin unseren schönen Platz am Atlantik.
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