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6. Woche. Eine Woche Beständigkeit.

Veröffentlicht: 22.01.2020

Das Leben ist schöner mit/am Strand. (13.01. - 18.01.2020) Unseren Platz am Strand in der Nähe von Punta Umbria haben wir eine Woche nicht verlassen. Es war das erste Mal auf unserer Reise, dass wir länger als drei Tagen irgendwo geblieben sind.Wir haben also die letzte Woche die meiste Zeit am Strand verbracht. Haben Krebse gesucht, Quallen angeschaut, gebadet, Sandburgen gebaut. Sind am Strand Fahrrad gefahren. Haben eine kleine Radtour inkl. Picknick gemacht und Flamingos gesucht. Aber nicht gefunden. Haben einen Van aus den Sand gezogen. Laura und Paul kennen gelernt sowie zwei sehr nette Franzosen. Mathias hat sein Angelglück erneut getestet und etwas Zubehör am Stand gefunden. Ich war auf dem Atlantik SUP fahren und habe eine kleine Sandbank besucht. Dabei wäre mir mein SUP fast weggeschwommen. Aber zum Glück bin ich rechtzeitig wieder zurückgewesen, um schlimmeres zu verhindern. Meinen Neoprenanzug habe ich auch im Atlantik eingeweiht und weiß nun, das er gut warm hält.


Die Entleerungsfahrt.

Wasser war aufgebraucht, die Klokanister voll und der Abwassertank ebenfalls. Mathias und ich einigen uns darauf, dass er mit dem Womo losfährt und alles entleert/auffüllt, damit wir an unseren Strandstellplatz bleiben können.

Wilma und ich sind am Strand geblieben. Natürlich mit etwas Proviant und Bücher sowie Tisch und Stuhl. Wir spielten und spielten. Lasen Rotkäppchen bis zum Umfallen - Vati kam und kam nicht wieder. Langsam wurde ich etwas unruhig und dachte darüber nach, dass wir leichtsinnig waren. Wilma und ich saßen nämlich ohne Handy (lediglich die Nummer von Mathias hatten wir auf geschrieben), ohne Ausweise, ohne Geld und Co. da. Im E-Fall hätten wir uns nicht einmal ausweisen können. Schön blöd. Während ich darüber nachdachte, kam Mathias um die Ecke. Mir fiel ein großer Stein vom Herzen. Insgesamt war er fast 2 1/2 h weg. Aber wir lernen aus unseren Taten und wissen nun, dass wir das nächste Mal besser ausgestattet zurückgelassen werden.


Das Buffet ist eröffnet.

In den Tagen an unserem Platz stellte ich irgendwann fest, dass ich von kleinen Stichen/Bisschen übersät bin. Angefangen hatte es am Nacken/Hals, dann ging es an Händen, Armen, Beinen, Bauch und Po weiter. Wir gehen von kleinen Mücken aus. Diese Ursache wird sich im Laufe der nächsten Tage noch revidieren.


Einmal Strom bitte. (18.01. - 19.01.2020) Die Tage am Strand waren super. Trotz täglicher Sonne waren unsere Baterien sehr runter. D. h. wir benötigten einmal Strom aus der Dose. Aus diesem Grund packten wir unsere Sachen zusammen und verabschiedeten uns von unserem schönen Ort. In der Nähe, ca. 23 km westlich, sollte ein Stellplatz mit Strom und Co sein. Also steuerten wir diesen Platz an. Es regnete zur Abwechslung mal. Störte uns nicht. Wir kauften auf dem Weg zum Stellplatz ein. Dieses Mal bei einem Aldi. Machen wir nicht wieder. Wir möchten definitiv regionale Produkte und nicht den Aldi-Kram. Die Fahrt ging weiter. Am Stellplatz angekommen, sagte man uns, dass der Platz voll ist und wir gern morgen wiederkommen können. SUPER. Wir machten eine kurze Mittagspause davor. Es gab ein paar Würstchen und ein Brötchen, weil es schnell gehen sollte. Mathias und ich guckten parallel nach einer Lösung. Ca. 2,5 km weiter sollte es einen Campingplatz geben, welcher auch auf Womos eingestellt ist. Also fuhren wir dort hin. Bisher haben wir auf unserer Reise keinen Campingplatz angesteuert und auch zuvor waren wir genau 2 Mal auf solchen Plätzen. Die Rezeption war nett und wir zahlten für eine Nacht 19 Euro. Wir suchten uns einen Platz und parkten. Ein deutscher Mann begrüßte uns mit "Die sind morgen alle verschwunden, keine Sorge" ... Er meinte die spanischen Womos, welche scheinbar nur fürs Wochenende da waren. Wir kamen ins Gespräch. Darüber freute er sich glaube ich sehr, er hörte sich gern selbst reden. Ein paar Tipps und Gruselgeschichten weiter sortierte ich unsere Wäsche, denn es gab hier auch einen Wäscheraum. Das haben wir natürlich mitgenutzt. Für Wilma gab es einen Spieplatz, welchen wir ebenfalls ansteuerten. Es waren bereits ein paar Kinder dort und spielten an der Rutsche. Genau genommen befüllten sie die Rutschfläche mit den Kieselsteinen vom Boden. Die Hälfte der Fläche war bereits bedeckt. Wilma wollte allerdings unbedingt rutschen. Sie sprach die Kinder an, aber die verstanden sie nicht und umgekehrt. Irgendwann hatte sie genug und fing an, die Steine von der Rutsch zu fegen. Die Kinder beobachteten Wilma und irgendwann verstanden sie, warum sie das macht und halfen mit. So konnte Wilma ihrem langen Rutschvergnüngen nachgehen, nämlich einmal. Mathias musste aufs Klo und ich wollte die Wäsche aus der Maschine in den Trockner werfen. Wir besprachen mit Wilma gleich wiederzukommen und sie soll ruhig etwas hier auf dem Spielplatz spielen. Mit einem mulmigen Gefühl gingen wir los. Bisher hatten wir Wilma noch nie allein irgendwo gelassen. Hier auf dem Campingplatz fühlten wir uns sicher.Ummittelbar nachdem ich alles erledigt hatte, ging ich zurück. Wilma war nicht mehr auf dem Spielplatz, sondern zog mit ihrer neuen spanischen Gang davor durch die Gegend. Sie begrüßte mich mit den Worten "wir haben gespielt, aber die wollten nicht" ... was auch immer sie mir damit sagen wollte. Die Gang kam komplett auf mich zu und Liselotte (Stockpferd) trug zur Belustigung aller bei. Jeder ritt eine Runde. Wir gingen zurück zum Womo und machten Abendbrot. Im Anschluss gingen wir alle zusammen in die Duschräume. Familienduschen. Yeah. Auch wenn wir uns etwas darum stritten, wer nun unterm Wasser stehen darf, war es toll. Solange duschen, wie man möchte, ohne darüber nachdenken zu müssen, wie lange das Wasser im Tank noch halten muss. Auch stellten wir fest, wie toll Wasserdruck ist. Was für ein Erlebnis.


Wer ist eigentlich Anna-Lucia. (19.01. - 20.01.2020)Weil das Duschen so toll war, waren wir heute früh gleich noch einmal. Allerdings nicht zusammen. Die Reinigungskräfte verboten uns zusammen in eine Dusche (Männerdusche) zu gehen. Also gingen Wilma und ich zusammen. Mathias durfte allein gehen. Gegen Mittag verließen wir den Platz. Ein Ziel hatten wir nur grob. Mathias wollte noch einmal zu einer Gastankstelle. Also fuhren wir zunächst nach Huelva. Die Tankstelle war leider geschlossen. Wir suchten uns am Fluss einen Mittagsplatz und aßen draußen auf einer Mauer bei starkem Wind - Griesbrei. Wilmas Mittagswunsch. Wir überlegten, ob wir schon nach Sevilla fahren sollten. Entschieden uns einen Platz ca.17 km vor Sevilla anzusteuern. Auf dem Platz standen bereits ein Niederländer, ein Schwede und ein deutscher PKW mit Wohnanhänger. Der Platz war nicht schön aber zweckmäßig. Wir platzierten uns hinter dem Schweden aber als ich sah, wie viel Müll dort lag, stellten wir uns noch einmal um. An eine Art Zaun, welcher den Platz abtrennte zum angrenzenden Sportplatz. Mathias versuchte unseren Kühlschrank auf Gas umzustellen. Wilma und ich gingen raus und sammelten Müll. Allerdings wären wir noch heute damit beschäftigt und hätten einen Container benötigt. Hier lagen Filter von Autos, Schüsseln mit Öl, Haushaltsgeräte und Co. Das, was Wilma und ich einsammeln konnten, nahmen wir mit in unsere Mülltüte. Es ist wirklich schlimm, was hier mülltechnisch abläuft. Damit möchte ich nicht sagen, dass es in Deutschland besser ist. Es gibt sicher genug Stellen, die ähnlich aussehen. Während wir so sammelten fuhr ein grauer Van vor - Laura und Paul. Was für eine Überraschung. Die beiden hatten auch den Plan am Montag Sevilla anzusehen. Während wir so erzählten, bemerke ich gar nicht, dass Mathias gerade unser komplettes Womo auseinanderbaute. Es gab scheinbar ein Problem mit dem Kühlschrank. Der Nachbar mit dem Wohnanhänger half beim Finden des Fehlers. André und Anna sind die beiden mit dem Wohnanhänger inkl. Anna-Lucia (3 1/2) und Baby. André erzählte uns, dass sie ebenfalls schon Probleme mit dem Kühlschrank hatten und so kommen wir nach 2h auf die Lösung. Die beiden sind bereits 5 Monate mit ihren Kindern unterwegs. Haben fast die Strecke hinter sich, welche wir gern vor uns haben/hätten. Sie waren in Montenegro, Albanien, Griechenland, Kroatien und Italien. Jetzt Spanien und im Anschluss Portugal und bis zum Sommer dann zum Nordkap hoch. Wilma und Anna-Lucia spielten zusammen. Auch mal schön für die Kinder. Wobei wir nicht das Gefühl haben, dass Wilma etwas vermisst. Dann gibt es nach 19 Uhr endlich mal was ordentliches zu essen. Der Wind wird immer stärker und schüttelt unser Womo ordentlich durch. Der Zaun, welcher sich direkt neben uns befand, pfiff und klapperte was das Zeug hielt. Mathias dachte zunächst, es würde irgendwo jemand mit einer Stange gegen den Zaun schlagen. Bisschen wie in so einem Gefängnisfilm. So war es natürlich nicht. Dann machte er sich mit Kabelbindern auf dem Weg, die losen Stangen festzuzurren. Ergebnis? Minimale Besserung. Wir hofften einfach darauf, dass der Wind nachlässt in der Nacht.


Natürlich war das nicht der Fall. Aber wir konnten einigermaßen schlafen.


Mal schauen, was uns die siebente Reisewoche bringt. Sevilla die Zweite steht auf dem Plan.
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