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Gürteltiere, Alligatoren & ein Loch im Kopf.

Veröffentlicht: 11.06.2022

Cloudcroft ist ein Skigebiet und demnach war die Nacht echt erfrischend. Am nächsten Morgen war der Blick aus dem Fenster ein Traum, denn wir sahen Bäume. Ja, tatsächlich standen wir in einem Nadelwald. Es roch soooo gut. Unsere Augen freuten sich über das Grün und unsere Herzen hüpften. Diese absolute Kargheit ist auf Dauer nichts für uns. Wir genoßen ein schönes Frühstück. Starteten mit spielen, malen und lesen in den Tag. Für uns sollte es heute noch ein Stück weitergehen. Aus diesem Grund drehten wir vor abfahrt eine Runde im Wald und saugten alles auf, was ging. Wir sahen Schmetterlinge, welche Handgroß waren. Wir hörten den Specht und die Luft war frisch. Nach nunmehr einem 1/2 Jahr sehnten wir uns nach solchen kühlen Momenten und wünschten uns häufiger zurück nach Schweden und Norwegen.

Am Nachmittag ging es für uns weiter. Tatsächlich führte ein Teil der Streck durch einen großen grünen Bereich, bevor das gewohnte Bild kam - nichts. Trockenes und weitläufiges NICHTS. Wir kamen durch die absolute Geisterstadt Hope, welche ehr hopeless war. Unser Ziel war Carlsbad. Hier gibt es einen Nationalpark, welcher auf unserer Strecke lag. Genauer gesagt Höhlen. Mehr wußten wir vorher nicht. Allein der Weg hoch auf den Berg war echt beeindruckend. Wir kamen im Sonnenuntergang an und konnten einen mega Blick genießen. Es waren noch ein paar Autos dort, keine Ahnung was die hier machten. Ich ging luschern. Sie standen alle auf einem bestimmten Fleck und schauten nach oben. Ich sah nix, also gute Nacht.

Ursprünglich wollten wir erst nach dem Mittag in den „Park“, waren dann aber sehr neugierig und gingen gegen 10:00 Uhr los. Einlass war für uns um 10:30 Uhr. Wir entschieden uns für den Abstieg in die Höhlen über den Natureingang. Ein bisschen Sorgen hatten wir schon, dass wir ggf. klettern/kriechen müssen. Daher fragten wir noch einmal die Ranger. Aber nein, es ist alles gut begehbar. Wir wußten immer noch nicht, was uns erwarten wird. Aber schmunzelten schon wieder über die Werbung „Do you have never seen this kind of cavens“ Naaaatürlich. Höhlen gibt es nur hier und natürlich sind die soooo spektakulär, wie nirgends auf der Welt. Es ging los. Wir liefen zu einem Treffpunkt, dort erklärte uns ein Ranger, dass wir nun 1 1/2 nach unten laufen werden. Dort gäbe es keine Toiletten und Essen ist in der kompletten Höhle verboten. Also noch fix aufs Klo, etwas zu Essen ins Kind und los. Wir kamen an einem kleinen Amphitheater vorbei und sahen den Höhleneingang. Die Angst bestätigte sich tatsächlich nicht, dass wir uns da reinzwängen müssen. Der Eingang war Gigantisch und nun wußten wir auch, warum die Leute gestern Abend in den Himmel schauten. Hier leben über 100.000 Fledermäuse, welche abends zum Futterflug rauskommen. Ok, gerade sahen wir keine aber es roch etwas eigenartig. Wir liefen den Weg in die Höhle und es wurde dunkler. Was wir dann erlebten, war tatsächlich atemberaubend und vor allem riesig. Ungern bestätigen wir die Werbung aber ja, so etwas hatten wir bisher noch nie gesehen. Es ähnelte einem unterirdischen Dorf. Der Höhenunterschied bis zur „echten“ Höhle ist mit dem Treppenhaus des Empire State Building zu vergleichen. Wir liefen 250 m tief unter die Erde und das durch keine kleinen Gänge, sondern meterhohen Wänden versehen mit Stalaktiten, Stalagmiten und Säulen, Höhlenperlen und Co. Wir können es kaum beschreiben. Unsere Bilder sagen nicht ansatzweise das aus, was wir gesehen haben. Wir liefen über 3h unter der Erde umher und es wurde uns nicht langweilig. Wir waren von der ersten Sekunde an gefesselt und absolut begeistert. Als wir gegen 15 Uhr wieder im Womo waren, gönnten wir uns eine Pause, um am Abend das Spektakel mit den Fledermäusen zu beobachten.

Ein Ranger erzählte dem Publikum, mit uns waren es ca. 30 Leute, einiges über Fledermäuse und dann ging es los. Mucksmäuschenstill mussten wir sein. Es durften keine elektronischen Geräte an sein, denn diese stören die „Funkwellen“ der Fledermäuse und somit ihre Orientierung. Erst waren es zwei, drei und dann wurden es mehr und mehr. Ein Naturschauspiel, welches wir ebenfalls nie vergessen werden.

Wir verbrachten die Nacht noch einmal hier oben und verarbeiteten das Gesehene. Dafür, dass wir nur hergefahren waren, weil es auf unserem Weg lag und keinen Plan hatten, was uns erwarten würde, waren die Carlsbad Caverns eine mega Überraschung und unser bisheriges Highlight hier in den USA.

Am nächsten morgen machten wir uns abfahrbereit und bereit für einen echt doofen Teil des Reisens, das Fahren und zwar das Strecke machen. Vor uns lagen über 600 km, welche sich am Ende nach 1200 km anfühlten. Wir verließen New Mexico und kehrten nach Texas zurück. Wir gaben dem Bundesstaat noch eine zweite Chance. In der Nähe von Austin soll es im Mai riesige Wildblumenwiesen geben und diese wollten wir sehen. W. liebt Blumen und freute sich sehr. Wir hatten etwas Sorge, ob sie am Ende nicht enttäuscht sein wird. Aber gut.

Während wir fuhren hörte W. Hörbücher und träumte sich ins kühle Schweden. Wir machten drei oder vier Pausen, wobei die vierte Pause die schönste war. Wir fuhren von der I10 (Autobahn) ab und hielten in einem kleinen Ort. Und dann drehten wir völlig durch. Hier gab es eine Wiese, Rasen. Grünen Rasen und es gab Laubbäume, grüne Laubbäume. Wir hüpften barfuss über den Rasen. Zupften ihn ab und rochen dran. Oh Gott. Was für ein Geruch. Wir umarmten die Bäume. Alle anderen Menschen um uns herum, dachte sich wahrscheinlich ihren Teil aber wir waren völlig euphorisch. Der Geruch von Rasen lag nun wirklich schon eine ganze Zeit zurück. Laubbäume ebenfalls. Wir waren selbst erstaunt, wie wir uns freuten und es nahe zu inhalierten. W. pflückte sofort Kräuter und Blumen, für eine Suppe. Es gab noch einen Spielplatz, welcher ebenfalls ordentlich bespielt wurde. Hach. Das war schön.

Wir nutzen ein Fast Food Restaurant zum Abendbrot und fuhren unsere letzten 3h in die Nacht.

Bereits auf der Autobahn sahen wir viel totes Wild aber auch sehr viel lebendes was am Rand frass. Kurz vor Fredericksburg fuhren wir nur noch Landstraße und das mit 30 km/h, denn es befanden sich alle 10 m Rehe. Sitzend, stehend, fressend, guckend. So viel Wild haben wir noch nie gesehen. „Every thinks are bigger in Texas.“ Oh ja! Selbst die Anzahl vom Wild ist enorm. Hier gibt es wohl eine große Herausforderung mit der Überpopulation. Wir haben aber auch erlebt, dass diese Tiere gefüttert werden. Nun ja.

Kurz bevor wir in die Stadt Einfuhren überquerte ein Opossum die Straße. Hatten wir vorher auch noch nie gesehen. Sah echt witzig aus. Wie eine kleine sehr dicke Wurst auf vier kurzen Beinchen.

Die Stadt machte selbst in der Nacht einen guten Eindruck. Wir hatten einen freien Platz in einer Sackgasse und unbefahrenen Straße gefunden, unweit der Innenstadt gefunden.

Drei Nächte und vier Tage wird das nun unser Platz sein.

Fredericksburg ist eine ursprüngliche Deutsche Stadt und früher wurde hier tatsächlich auch noch deutsch gesprochen. Heute nicht mehr und das einzige deutsche waren wohl wir. Selbst die Old German Backery war ein flop. Was hatten wir uns auf Schwarzbrot oder Körnerbrot oder zu mindestens Mischbrot gefreut. In der Bäckerei gab es dies alles nicht. Auf einem kleinen Markt sind wir aber fündig geworden und aßen endlich einmal wieder Sauerteigbrot mit Butter, Wurst und Käse.

Wir schlenderten immer Nachmittag durch die Straßen. Beschauten die schönen Häuser und besuchten sogar eine Kirche. Tatsächlich bummelten wir auch etwas durch die kleinen sehr hübschen Läden. Die Möbelläden waren soooo toll. Schade, dass ins Womo nicht so viel passt. In der Touriinfo hatten wir uns noch einmal nach den Wildblumen informiert. Die Mitarbeiterin zeigte uns auf der Karte in welche Region wir fahren sollten, denn seit Dezember hatte es nicht mehr geregnet. Die üppigen Felder, gab es in diesem Jahr nicht. Wir waren trotzdem guter Dinge.

Nach vier Tagen in dieser kleinen niedlichen Stadt ging es in die „Berge“ von Texas. Wir hielten an einer Farm für Wildblumen. Ähnelte ein bisschen an Karls Erdbeerhof nur ohne Erdbeeren und dem ganzen Schnick Schnack. War ganz nett. Das wars aber auch schon. Heute wollten wir noch in den County Austin kommen, daher ging es weiter. Mathias hatte noch den Wunsch eine Whisky Destillerie zu besuchen. Auf unserem Weg lag die erste legale Destillerie Texas. Etwas versteckt irgendwo in nirgendwo. Es hatte etwas familiäres, bisschen wie bei den Eltern im Garten. Mathias kam auf seine Kosten. Aber auch W. und ich (Caro) auch. Die Region von Texas ist auch für seine Pfirsiche bekannt und W. trank einen wirklich leckeren frischen Pfirsich-Eistee und ich aß einen Salat. Mathias kostete 6 Whiskys und entschied sich einen mitzunehmen. Kurz ein kleines Vermögen verbraten.

Weiter in Richtung Blumen. Und wirklich sie kamen. Über all standen kleine und große Felder voll. Es war wunderschön. Wir wollten zu einem State Park an einem See, welcher schon nördlich von Houston lag. Hier durften wir nicht bleiben. Wir durften auch kein Wasser auffüllen. Wir durften gar nichts. Verstanden haben wir es nicht. Selbst als wir noch einmal fragten, warum wir denn nicht wenigstens den Wasserhahn, welcher sich direkt neben unserem Womo befand, nutzen dürfen. Und da war sie wieder … die unentspannte Reise durch die USA. Etwas verzweifelt hielten wir unweit an einem kleinen Rastplatz und aßen dort auf der Wiese Abendbrot. Etwa 30km entfernt gab es noch einen State Park und diesen steuerten wir an. Wir kamen gegen 22:00 Uhr dort an und natürlich war niemand mehr da. Wir füllten auf einem freien Platz fix Wasser auf und stellten uns auf den Besucherparkplatz.

Am nächsten Morgen fragten wir, ob hier noch Plätze frei wären und tatsächlich konnten wir bleiben.

Der State Park Brech Creek war echt schön. Direkt an einem großen See gelegen, super grün und es gab viele Tiere. Unser Stellplatz erinnerte uns etwas an Mecklenburg-Vorpommern. Es war eine Mischung aus den Dörfern, in denen wir das letzte Jahr viel Zeit verbracht haben. Wir fühlten uns wohl. Wir genoßen die Tage am See mit angeln, grillen und Tierbeobachtungen. Wir sahen neben echt schönen Vögeln, Gürteltiere, Geier, Fische, riesige Raupen. Eine Raupe sah ehr aus wie eine Perserkatze. Wir badeten auch. Aber mir (Caro) war nicht wohl bei dem Gewässer. Ich sah wieder überall Schlangen. Dazu kam, dass über all toter Fisch lag. Die Angler*innen haben sie einfach am Strand liegen lassen und das roch nicht schön. Sah nicht schön aus und die Geier kreisten immer zu über einen.

Es wurde Zeit für Meer. Texas war netter, als bei unserem ersten Besuch aber wir mussten nun auch langsam weiterziehen. Wir hatten noch einige Bundesstaaten vor uns. Über Houston ging es für uns nach Louisiana.

Erster Halt irgendwo an der Grenze zu Texas an einem Fluß und einem Spielplatz. Es war wieder sooooo mega heiß und wir kamen kaum in den Schlaf. Am nächsten morgen wollten wir den Spielplatz betoben. Der Spielplatz wollte aber nicht betobt werden. Er hatte seine besten Tage vor langer Zeit und neben kaputten Geräten lagen Müll und irgendwelche Kleidungsstücke rum. Also ging es weiter.

Immer Richtung Golf von Mexiko. Irgendwie kamen wir nicht ran. Es gab zwar Orte direkt am Meer aber keinen Platz für uns. In einem kleinen Dorf gab es einen Stellplatz für 100 Dollar die Nacht. Am Ende fanden wir einen kostenlosen Platz direkt am Strand. Hier verbrachten wir 3 Nächte. Konnten etwas durchatmen, denn es gab immerhin etwas Luft.

Baden war hier leider nicht möglich, denn die Strömung war zu stark und das Meer auch super aufgewühlt. Dafür konnten wir am Strand spazieren gehen und Sandburgen bauen. Hinter uns lag ein großes Sumpfgebiet mit etlichen Alligatoren. Schon komisch beim fahren neben einem Alligatoren schwimmen zu sehen. In Deutschland steht da vielleicht mal ein Kranich oder ein Reh. Hier Alligatoren und Schildkröten.

Ursprünglich wären wir noch eine Nacht länger geblieben, doch dann kam uns ein Unwetter in die quere. Davor hatten wir großen Respekt, denn wir befanden uns nun in eine Gegend mit Hurrikans und Co. Spuren davon konnten wir über all sehen. Wir lagen schon im Bett, als es los ging mit einem krassen Gewitter und heftigen Wind. Für uns stand sofort fest, wir müssen diesen Ort verlassen und weiter ins Innenland fahren. Also packten wir das schlafende Kind in den Sitz und düsten los. Gott sei Dank fanden wir 30 km später einen kleine Parkplatz. Hier fühlten wir uns sicherer. W. hatte von allem nichts mitbekommen und wunderte sich am nächsten Morgen nur, warum wir nicht mehr am Strand waren. Überhaupt hatten wir für Louisiana und alle folgenden Bundesstaat nun mehr das Wetter im Blick. Denn es ist Hurrikan und Tornado-Zeit. Etwas, was wir nicht kennen und daher nicht unterschätzen wollten.

Von unserem kleinen Not-Parkplatz führen wir nach Lafayette, um von dort wieder in den Süden und im Anschluss nach New Orleans zu fahren. Wir hielten in Lafayette an einer Touriinfo und trafen auf eine ältere Dame, welche mich sehr an meine (Caros) Oma erinnerte. Sie war sehr gesprächig und wir fragten sie nach Empfehlungen für die Gegend. Sie empfahl uns nicht in den Süden zu fahren, sondern noch ein Stücken in den Osten nach Baton Rouge. Von dort aus sollten wir einfach am Mississippi Richtung Süden fahren. Hier würden wir alte Zuckerrohrplantagen sehen, den Mississippi erleben und eben auch nach New Orleans kommen. Gesagt, getan.

Unsere Fahrt führte uns noch ein Stück über die Autobahn. Diese Straße führte quer durch den Sumpf und war wunderschön an zu sehen. Wenn eine Autobahn also schön sein kann oder ist, dann dieser Abschnitt. Kurz vor der Mississippi Brücke fuhren wir ab und immer am Mississippi entlang. Keiner von uns, weder Mathias, noch ich hätte jemals gedacht, dass wir mal am Mississippi landen würden. Wir suchten uns ein paar Plantagen aus und konnte vor einer direkt Übernacht. Unser Womo stand also hinterm Deich vom Mississippi an einer Plantage mit riesigen alten Virginia Eichen und einer Geschichte, welche viel Leid trägt. Schön und unschön zu gleich. Wir genoßen den Sonnenuntergang und spazierten noch einen Stück auf dem Damm. Ehrlich gesagt, hätte es auch der Rhein, Main oder irgend ein anderer Fluss sein können. Optisch sah es natürlich nicht anders aus.

Am nächsten Morgen packten wir unseren Rucksack und zogen los, um uns die Plantagen zunächst vom Damm aus anzusehen. Wir spazierten bei über 30 Grad umher. Die alten und riesigen Villen neben uns. Aber auch kleine sehr zerfallenen Hütten. Riesige landwirtschaftliche Flächen, welche noch heute bewirtschafteten werden. Hier reihten sich fünf Plantagen aneinander. Wenn wir uns recht erinnern, konnten drei davon besichtigt werden. Noch liefen wir oben zwischen Mississippi, Sumpf und Plantagen. Entdeckten zwei Alligatoren im Sumpf und Schildkröten. Auf dem Rückweg gingen wir an der Straße entlang und schauten uns die Zuckerrohfelder genauer an. Spazierten über einige Gelände der Plantagen und versuchten W. etwas von der Geschichte mitzugeben. Schauten uns die kleinen zerfallenen Hütten an. In einer war es auch nachgestellt, wie es zur Zeit der Sklaverei ausgehen hat. Wir besuchten eine kleinere Plantage. Dieser Kontrast zwischen den Hütchen und diesem nahe zu palastähnlichen Gebäude war enorm. Wir saßen auf einer Schaukel unter einer riesigen Eiche. Dort, wo früher die Plantagenbesitzer*innen gesessen haben müssen, während die Sklaven für sie gearbeitet haben. Tag ein, tag aus.

Wir hatten keine Lust an der Straße weiterzulaufen und gingen über die Wiese zur nächsten Plantage. Kamen wohl über den Hintereingang rein. Das war/ist die bekannteste hier in der Gegen - Oak Alley Plantage. Wir schlenderten so durch den Garten am Haupthaus vorbei. Wir wollten uns nichts anschauen, einfach nur etwas essen gehen. Plötzlich sprach uns eine Mitarbeiterin an, ob wir auch eine Hausführung machen möchten. Wollten wir nicht. Sie fragte uns, warum auch immer, nach unseren Eintrittskarten. Hatten wir auch nicht. Oh, nun waren wir froh, dass sie nicht gleich die Polizei gerufen hatte. Wir wußten nicht, dass das von außen anschauen auch schon Eintritt kostete. Wir wurden gebeten das Gelände zu verlassen. Taten wir auch. Aßen im benachbarten Restaurant, welches genauso hieß, Mittag und machten uns im Anschluss auf den Weg zurück zum Womo.

Der Rückweg führte nicht geradewegs zum Womo, sondern noch einmal auf den Damm. Wir hatten nämlich W.´s neues Rad dabei. Der Weg auf dem Damm eignete sich gut, für die ersten Fahrversuche von W. Hinzu lief es gut. Nach dem Essen wollte W. noch einmal bisschen fahren. W. hatte dann plötzlich doch keine Lust mehr und wollte lieber Fange spielen. Mathias kam auf die tolle Idee, er könne sie doch mit dem Rad fangen. Stieg also auf das Kinderfahrrad und fuhr sehr schnell los. Und dann passierte, was passieren musste. Er stürzte. Überschlug sich und landete unsanft auf dem Asphalt. Das Fahrrad hatte sein Gewicht nicht ausgehalten. Neben einem kaputten Fahrrad, lag nun ein blutender Mathias vor uns. Kopf aufgeschlagen, Schulter, Rippen, Beine. Die Brille, Rucksack und Co. lagen wild verteilt auf dem Damm. Die Klamotten von Mathias ebenfalls kaputt. W. sammelte die Sachen ein und ich Mathias. Gott sein Dank waren es nur ca. 250 m zum Womo. Dort angekommen versorgten wir Mathias ersteinmal. Säuberten die Wunden mit Wasserstoff und suchten Dinge zum kühlen. Wir hatten echt angst, dass es eine Gehirnerschütterung sein könnte. Mathias ruhte sich aus und kühlte seinen Kopf. Ich tupfte mit viel Freude alle 5 Minuten Wasserstoff (brennt) auf seine Wunden.

W. und ich spielten Puppen und bedauerten das Neue, wirklich vor einem Tag gekaufte, Fahrrad.

Mathias hatte Gott sei Dank bis auf die äußeren Verletzung keine weiteren Schäden. Hatte ein paar Tage schmerzen und sah ca. 14 Tage echt bescheiden aus. Glück im Unglück.

Am späteren Abend beschlossen wir trotz Fahrradunfall schon weiter nach New Orleans zu fahren. Immerhin war es jetzt nur noch eine Stunde. Mathias kühlte und W. hörte Hörbuch. Busfahrerin Mama war am Start.

Die Nacht in New Orleans verbrachten wir zwischen etlichen Polizeiautos. Fühlten uns sicher, doch an schlaf war nicht zu denken. Es waren 32 Grad in der Nacht. Klein Lüftchen ging und wir lagen in unserem eigenen Saft.

Was war ich (Caro) froh, als es Zeit war aufzustehen. Wir frühstückten und gingen im Anschluss auf Besichtigungstour. Unser Platz befand sich im Hafen von New Orleans (Nola). Wir schlenderten durch den Lower Garden District, Garden District, Business District bis zum French Quarter. Letzteres ist das typische Touriviertel. Uns hat Nola wirklich gut gefallen. Diese kleinen Häuser, dieses Grün, riesige alte Eichen, gepflegt Menschen, Musik, nette Bars und Restaurants. So haben wir uns die USA vorstellt. 

Der Tag war ebenso heiß, wie die Nacht und wir liefen über 15 km kreuz und quer durch die Stadt. Aßen lecker und waren erst spät am Abend zurück am Womo. Noch eine weitere Nacht in dieser Hitze wollten wir nicht. Also schlief W. iusam Sitzbett und Busfahrerin Caro fuhr durch die Nacht. Der Fahrtwind war es wert. Wir ließen die Bundesstaaten Mississippi und Alabama an uns vorbeiziehen und stoppten am Travel Center von Florida. Es gab nun keine andere Lösung mehr. Wir brauchten Wasser. Wir wollten baden. Wir brauchten eine Abkühlung. Florida war unsere große Hoffnung. 

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