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10. Woche. Wo ist die Leichtigkeit hin?

Veröffentlicht: 19.02.2020

Auf der Weide. (10.02.2020)Schöner hätte unsere zehnte Reisewoche nicht beginnen können. Wir sind dem Tipp von Laura und Paul gefolgt. Der empfohlene Platz war nur 5 Minuten von unserem vorherigen Ort entfernt. Angekommen sind wir dann auf einer Weide zwischen Pferden, Kühen, Esel, Ziegen und Schweinen. Zusätzlich hatten wir einen wunderschönen Blick auf Tarifa, den Atlantik und Marokko in der Ferne. Mathias freundet sich sofort mit einem Esel an. Liebe auf den ersten Blick. Nachdem sie sich auf der Weide kennen gelernt hatten, brachte Mathias ihn mit zu uns nach Hause. Es fehlten wirklich nur noch die Hufen, dann wär er im Womo gewesen. Wilma war ganz aus dem Häuschen bei so vielen Tieren. Während ich das Mittag vorbereitete, stellten die beiden Tisch und Stühle auf. Schon beim raustragen der Teller, waren die Pferde zur Stelle. Am Tisch angelangt aßen wir. Nun ja, wir versuchten es. Die Pferde waren sehr neugierig. Eines war mit dem Maul schon fast auf Wilmas Teller. Das andere Pferd wurde ständig von Mathias weggeschoben. Und ich war ebenfalls umringt. Wir saßen vielleicht auf deren Lieblingsfutterplatz. Kurzer Hand beschlossen wir im Womo weiter zu essen. Vorher mussten wir allerdings noch ein Pferd aus unserer Garage entfernen. Also den Kopf. Nachdem Mittag sind wir spazieren gegangen. Wilma, Mathias und ich streichelten Esel. Lernten ein Pferde mit Schnauzer kennen und spielten verstecken. Kletterten auf große Steine und taten so, als wären wir die übelsten Bergsteiger. Wilma spielte am Womo wieder angekommen Bauernhof und musste immer zu los zum melken. Wir genossen die Sonne und den Ausblick. Ein vorbeifahrendes Auto wies uns daraufhin, dass es ok sei für eine Nacht zu bleiben aber nicht länger. Gut. Länger wollten wir eh nicht bleiben.Im Laufe des Tages sind ein paar Vans (Busse) an uns vorbeigefahren. Doch wir blieben zunächst allein. Am Abend gesellten sich ein Expeditionsmobil sowie zwei Sprinter zu uns. Ehrlich gesagt, hofften wir auf eine ruhige Nacht. Leider war es doch lauter als gedacht. Es gibt eben unterschiedliche Menschen.


Besorgungen (11.02.2020)Wir genossen die Aussicht zum Frühstück und packten zusammen. Heute stand Wäsche waschen auf dem Plan. Dies konnten wir in Tarifa machen. Wir parkten auf einem Parkplatz in der Nähe eines Waschsalons. Während die Wäsche in der Maschine lief, gingen wir zum LIDL gegenüber und holten uns etwas zum Mittag. YEEAAHH, Wienerwürstchen. In Spanien gibt es auch Würstchen, allerdings meist nur aus Huhn und die sind wirklich gar nicht mein Fall. Wir aßen also Brötchen und Würstchen. Wilma und ich sahen uns Heidi an. Mathias bestückte die Trockner. Als alles trocken war, legten wir die Wäsche direkt im Salon zusammen. Und ihr glaubt nicht, was dann passierte. Ich guckte verträumt aus den Fenstern und dann kam es, ein schwarzer Kleinwagen aus MÜR. Verrückt. Wir haben schon ein paar deutsche Kennzeichen gesehen. Vor allem aus dem Norden. Aber aus MV war noch nie jemand dabei. Heute war es der Fall. Worüber man sich freuen kann. Wäsche fertig, verstaut. Es ging weiter nach Algeciras. Eine schöne Strecke mit Blick aufs Meer. Wir verbrachten gefühlt eine Stunde an einer Pepsol Tankstelle, um zu entleeren, Gas und Wasser aufzufüllen. Im Anschluss ging es nach Los Barrios. Was wir dort wollten? Unsere Fährtickets für Marokko kaufen. Wir hätten diese auch am Fährhafen oder online kaufen können, entschieden uns die Empfehlung, bei Carlos zu kaufen, anzunehmen. Carlos hat ein Reisebüro direkt im Industriegebiet von Los Barrios. Gefühlt alle mit denen wir geschrieben oder gesprochen haben, haben ihre Tickets dort gekauft oder früher mal gekauft. Es ist ein kleiner unspektakulärer Laden. Aber was sich direkt daneben abspielte, ist wahnsinn. Ein riesen Parkplatz voller Wohnmobile. Alle wollten ihre Tickets bei ihm kaufen. Vor uns waren noch zwei andere dabei ihre Fährtickets zu erwerben, dann waren wir dran. Ruckzuck hatten wir die Tickets. Waren 210 Euro leichter. Als kleines Geschenk gab es eine Plastiktüte mit Keksen und Wein. Wir parkten ebenfalls auf dem Platz. Zuerst wollten wir zum Fähranleger fahren und dort übernachten. Haben es aber dann sein gelassen und blieben die Nacht. Praktisch war es ebenfalls. Um uns herum gab es einen Supermarkt neben dem anderen. So konnten wir noch ein paar Dinge einkaufen. Mathias war bereits vor dem Womo und wartet auf mich. Da kam er ganz aufgeregt und sagte: "Du, hinter uns steht ein Ludwigsluster". Ha, nächstes Womo aus MV. Natürlich haben wir kurz Hallo gesagt. Andreas freute sich auch. Wir unterhielten uns kurz und liehen ihm noch für die Länge unseres Einkaufs unsere Straßenkarte von Marokko. Es war mega laut um uns herum. Der Abend war entspannt und ich mega aufgeregt. Die Nacht war ok.


Bonjour Marokko. (12.02.2020)Wir waren entspannt, denn wir hatten ein offenes Ticket. Somit konnten wir jede Fähre nehmen, die wir wollten. Einige Mobile fuhren bereits vom Hof, um die 11 Uhr Fähre zu bekommen. Wir frühstückten in Ruhe. Machten uns fertig und gingen noch einmal in einem Supermarkt. Wir wollten uns noch mit Insektenmittel eindecken. Für uns sollte es um 14 Uhr mit der Fähre losgehen. Eine Stunde vor Abfahrt waren wir am Hafen. Um 14 Uhr waren wir allerdings noch nicht einmal auf der Fähre. Irgendwann ging es dann rauf. Wir suchten uns draußen einen Platz und warteten nun darauf, dass wir ablegten. 15.30 Uhr ging es dann endlich los. Mit Verspätung hatten wir gerechnet, aber nicht mit 1 1/2 h. Egal. Wir blieben noch ein Weilchen draußen. Dann gingen wir rein und stellten uns an der "Zollschlange" an. Auch das ging Ruckzuck. Draußen war es zu windig. Wir blieben drinnen und schauten gespannt auf Marokko.Etwas unwohlfühlte ich mich schon zwischen den ganzen Männern. Zumal ich auch zu leichtsinnig am morgen das Outfit gewählte hatte. Klar hatte ich mich im Vorfeld über die Sitten und Gebräuche informiert. Aber ich dachte ein Kleid ohne Ausschnitt, mit langen Armen und weit über das Knie reichend, würde genügen. Wohl doch etwas gefehlt. Ich merkte die Blicke oder ich bildete es mir ein. Gut. Nun konnte ich es nicht mehr ändern und versuchte es einfach zu ignorieren. 17.00 Uhr erreichten wir Tanger Med. Wir mussten noch durch die örtliche Zollkontrolle. Vor uns standen bereits weitere Womos, welche ebenfalls auf unsere Fähre waren. Ein Zollbeamter kam auf mich zu. Verlangte die Fahrzeugpapiere und Ausweis vom Besitzer des Womos. Ich dachte, das Auto läuft auf mich und gab ihn meinen Reisepass. Gefühlte 10 Minuten später kam selbiger Beamter mit ernster Miene auf uns zu. "Sind Sie sich sicher, dass das Fahrzeug ihnen gehört." Ähm, nö. Mathias und mir fiel ein, dass es ja auch ihn läuft. Also gaben wir ihm Mathias Pass. Er fragte noch mehr mals. Aber dann merke ich, dass er es lustig meinte. Ein Scherz. Hahaha. Weitere 10 Minuten später bekam ich die Papier mit "Hey Mathias, hier sind deine Papier" zurück. Der Beamte grinste und wünschte uns eine gute Reise. Gut. Nun waren wir in Marokko. Uns hatte ein anderer Camper noch gesagt, dass wir Bargeld benötigen. An den Autobahnen kann man die Maut nicht mit Karte zahlen. Also hielten wir 500m später noch einmal an und hoben Geld ab. Nun ging es endlich nach Asilah. Unserem ersten Stellplatz. So spät wollten wir eigentlich gar nicht mehr unterwegs sein. Half nix. Wilma machte es mit etwas Knurren gut mit. Die Straßen waren besser als gedacht und die Umgebung war schön. Hätte aber auch irgendwo in Süddeutschland sein können. Gott sei Dank hatten wir Geld geholt, denn in Marokko ist bares noch wahres. Um 19 Uhr kamen wir dann endlich in Asilah an. Ursprünglich wollten wir auf einen Campingplatz stehen. Wir sahen aber direkt am Meer einen Parkplatz mit Womos und stellten uns dazu. Es standen ebenfalls der Ludwigsluster sowie alle Camper von unserer Fähre hier. Wir bezahlten 40 MDH (ca. 4 Euro) für den Parkplatz inkl. Bewachung. Auch wurden wir sofort nach Souvenirs gefragt, sollten irgendwelche Ketten kaufen und bekamen die Speisekarte des Restaurants von nebenan gereicht. Gut. Bonjour andere Welt. Wir kauften keine Kette und hatten auch keine Souvenirs dabei. Wozu auch. Die Speisekarte studierten wir, wollten aber kein Fastfood essen. Wir sagten der "Gang" auf dem Platz Hallo und tauschten uns kurz aus. Im Anschluss brachten wir die Speisekarte ins "Restaurant" zurück. Im Grunde war es eine Plastikhütte mit zahlreichen Katzen. Die Hütte schrie nur so nach einer Lebensmittelvergiftung. Doch der Besitzer bot uns Couscous, Fisch oder eine Tajine an. Die Köchin, wahrscheinlich seine Frau, strahlte uns an. Freute sich über Wilma und wir blieben. Bereuten es nicht. Wir aßen leckeres Couscous, frische Kalamaris und eine Tajine. Es war super frisch, total heiß und mega lecker. Wir wurden sehr freundlich und zuvorkommend bedient. Am Ende zahlten wir 155 MDH (ca. 15,50 Euro) für drei Essen. Für marokkanische Verhältnis nicht günstig aber für uns total ok. Beim Trinkgeld waren wir uns unsicher und gaben 10 MDH (ca. 1,00 Euro). Mittlerweile war es bereits 21.00 Uhr. Wilma sollte nun wirklich ins Bett. Am Womo angekommen erwartete uns der Platzwart. Dieser fragte erneute nach etwas z. B. Kleidung. Puh, wir gaben ihm eine Jacke von Mathias. Diese sollte eh weg. Alles andere verneinten wir. Dann gingen wir ruhig und zufrieden ins Bett. Die Wellen rauschten uns in den Schlaf.


Völlig entnervt. (13.02.2020)Wir hatten super geschlafen. Machten ein entspanntes Frühstück und hatten dann auf dem Plan im Ort einen Telefonladen aufzusuchen, um uns eine marokkanische Simkarte zu holen. Kurz bevor wir uns dann auf dem Weg machen konnten, klopfte es mal wieder am Womo. Dieses mal war es allerdings kein Verkäufer. Nein, es war eine Camperin von unserer Fähre (Hamburgerin). Sie fragte uns, ob alles in Ordnung sei. Sie fahren bereits seit 12 Jahre nach Marokko und wollten uns noch ein paar Tipps und Ratschläge mit auf den Weg geben. Super nett. Wir hörten zu und erfragten noch ein paar Dinge, bevor wir uns auf dem Weg machten. Der Telecomshop war nicht weit weg. Mathias kümmerte sich um alles und ich bespaßte Wilma etwas. Wir nahmen uns auf dem Rückweg zum Womo noch zwei frische Fladenbrote für 4 MDH (ca. 0,40 Euro) mit. Mittag wurde eine kleine Brotzeit. Unser Ziel für heute war Rabat. Hier wollten wir auf einem Parkplatz mit Blick auf Salé stehen und uns beide Städte anschauen. So in der Theorie. Wir fuhren und fuhren. Wilma hatte null Bock auf Fahren und lies uns das spüren. Anders als in Spanien brauchen wir nun in Marokko alle vier Augen beim Fahren. D. h. keiner kann bei Wilma hinten sitzen und sie bespaßen. In Rabat bin ich fast wahnsinnig geworden. 4-Spurige-Kreisverkehre. Autos über Autos und zwischendrin noch ein paar Motorräder. Endlich am Parkplatz angekommen, Ausblick und Lage super schön, sagte uns der Betreiber, dass das Übernachten verboten ist. Super. Nun waren wir also ewig gefahren, um uns sagen zu lassen, hier könnt ihr nicht schlafen. Es war bereits 16 Uhr und Wilma drehte richtig am Rad. Ich war völlig gestresst vom Fahren und nun auch noch das. Wir entschieden uns wenigstens für 1-2 h hier zu stehen, um zu überlegen, wie es nun weitergeht. Schrien und zickten uns ordentlich an, alle drei. Nach der Erkenntnis, dass wir tatsächlich weiterfahren müssen, weil es keinen weiteren Stellplatz gab, gingen wir eine Beruhigungsrunde am Wasser und dann kreuz und quer durch die Straßen. Dies tat uns allen gut. Wir kamen runter. Sahen trotzdem bisschen was von Rabat und waren ganz angetan. Eine schöne Stadt. Das, was wir gesehen haben. Ein bisschen traurig waren wir, dass wir nicht genug Zeit hatten, an diesem Tag die Stadt anzuschauen. Am Womo angekommen, bekam das Kind noch bisschen zu essen. Wir erklärten ihr, dass wir nun doch noch weiterfahren müssen. Wilma hatte zwar keinen Bock mehr, machte es aber super. Wir steuerten einen Campingplatz kurz vor Casablanca an. Erneut eine Stunde fahrt. Erneut durch den Autowahnsinn der Stadt. Völlig erschöpf kamen wir am Platz an. Bekamen einen Platz zugewiesen. Sah ok aus. Der Platzwart sprach kein Wort englisch, nur französisch und meine Brocken reichten nur bedingt. Ich fuhr unser Womo zum zugewiesenen Platz. Nun weißten mich Mathias und der Platzwart ein. Ich sollte mich direkt in eine Bucht mit einem anderen Camper stellen. Und zwar direkt mit dem Hintern vor den anderen Van. Man musste kein Fuchs sein, um zu sehen, dass unser riesen Schiff inkl. Fahrradgepäckträger niemals dort hinpasste. Aber sie winkten und winkten. Irgendwann stand ich völlig schräg und fast mitten auf dem Weg/der Straße und sollte so stehen bleiben. Hä? Nein. Wir hatten weder Platz, um einen Stuhl rausstellen zu können, noch wollte ich den halben Campingplatz versperren. Zickenalarm die Zweite. Ich versuchte Mathias zu klären, dass das so doof ist und ich nicht so stehen bleiben werde. Wir rangierten hin und her, immer Unterbeobachtung der anderen Camper. Super. Irgendwann stand ich dann ordentlich und war zufrieden. Nun mussten wir noch kochen, denn das Kind hatte heute ja nur Brot zum Mittag. Supppppeerrr. Wir hatte noch zwei Hähnchenkeulen übrig. Mathis schmiss diese in die Pfanne und räucherte unsere komplette Bude voll. Am Abendbrottisch aß Mathias. Wilma war zu müde, um noch zu essen und mir war das Huhn nicht durch genug. Wo war sie hin, die Leichtigkeit aus Spanien. Innerhalb eines Tages platt gemacht. Ich wollte das so nicht. Ich wollte mich treiben lassen. Nicht so gefangen sein. Aber das ging hier in Marokko nur bedingt. Wir waren und sind gezwungen auf offiziellen Plätzen zu stehen, aus Sicherheitsgründen. Das Fahren beschränkt sich auf den Tag, denn nachts ist es aufgrund von fehlender Beleuchtung der Fahrzeuge (Autos, Esel- und Perdekutschen, Motorräder etc.) zu gefährlich und die Fahrzeiten zwischen den Orten mega lang.Wir beschlossen ein paar Tage auf dem Platz zu bleiben, um anzukommen. Anzukommen in Marokko und dessen Gegebenheiten.


Entspannung. (14.02. - 15.02.2020)So aufregend der gestrige Tag war, so entspannt war die Nacht. Wir frühstückten in Ruhe. Gaben Wilma die Gelegenheit anzukommen. Gammelten rum. Malten, lasen Bücher. Wilma war heute der Bestimmer. Es gab pünktlich um kurz nach 12.00 Uhr Mittag. Wir konnten draußen in der Sonne sitzen. Um uns herum Hühner und Katzen. Wilma hatte ihre Freude. Wir gewöhnten uns schnell daran. Nachdem Mittag gingen wir eine Runde um das Gelände. Guckten zum Wasser und im Anschluss zur Tankstelle, welche 200 m vom Campingplatz entfernt war. Hier wollten wir nach Gas ausschau halten. Fanden einen kleinen "Supermarkt", einen Fleischer und eine Bäckerei. Sehr leckere Sachen guckten uns an. Wilma bekam ein Eis und wir nahmen uns etwas zum Kaffee mit. Entspannt wackelten wir zurück zum Womo und verbrachten den restlichen Tag draußen. Es war super Wetter. Mega warm. Wilma konnte nackig mit Steinen und Wasser rumdallern und Mathias und ich die Füße hochlegen und in den Entspannungsmodus zurückkommen. Wir spielten fange, verstecken und lernten Boris kennen. Boris war ein Hund von einem Camperehepaar aus den Niederlanden. Wilma dallerte ständig zu den beiden. Uns war es recht. Wilma und ich spielten gerade yoga auf der Decke, als wir Nachbarn bekamen. Ein deutsches Womo aus OD. Er, Uwe, war gleich erfreut Rostocker zu sehen und lud uns 5 Minuten später auf ein Begrüßungsbier ein. So saßen wir den ganzen Abend entspannt mit Uwe und Silvia zusammen. Sie erzählten uns von ihren Marokko Erfahrungen. Zeigten Bilder und gaben ein paar Tipps. Für sie war es auch das erste Mal Marokko. Ihre Bilder und Erzählungen sprachen die gleiche Sprache wie von allen anderen. Tolles Land. Tolle Menschen. Sie waren bereits auf dem Rückweg. Hatten nun 6 Wochen Marokko hinter sich. Sehr nett und liebenswerte Menschen, welche unsere Eltern hätten sein können. Mit neuer Kraft und Mut beschlossen wir noch einen Tag auf dem Platz zu bleiben und uns am Sonntag (16.02.) ins marokkanische Getümmel zu stürtzen. Samstag war ähnlich entspannt. Wir frühstückten mit leckerem Brot vom Bäcker und dallerten morgens etwas rum. Ein bisschen Einkaufen stand auf dem Plan. Mathias wollte am Abend grillen. Wir brauchten noch etwas Fleisch, Wasser und Co. Also gingen wir wieder zur Tankstelle. Kauften alles notwendige ein. Unser Fleisch holten wir beim Fleischer. Wir verbrachten den restlichen Tag vor dem Womo in der Sonne. Wilma spielte wieder auf dem ganzen Platz umher. War ständig bei Uwe und Silvia verschwunden. Jaaaa Mutti, Anca und Papa - so war ich auch. Mathias und ich hielten auf der Karte ausschau nach einem Platz in der Nähe, als nächsten Anlaufspunkt. In der Nähe ist allerdings etwas schwierig und oft mit 2h und mehr Fahrzeit verbunden. Wir fanden einen sehr netten Platz in den Bergen mit einem super Ausblick auf die Landschaft. Gut das ist das Ziel für morgen. Wilma bereiteten wir auf die lange Fahrzeit vor. 3 1/2h lagen vor uns inkl. markkoanischer Straßen. Wir verbrachten einen entspannten Abend. Bereiten das Womo soweit wie möglich für die Abreise vor. Wir wollten unbedingt nach dem Frühstück, nicht unter Zeitdruck zu gelangen. Wir hatten aus unserem ersten Tag gelernt.


Hallo Nordafrika. (16.02.2020)Es klappte gut. Wir aßen in ruhe Frühstück und gingen alle noch einmal duschen. Verabschiedeten uns von Uwe und Silvia. Leerten alles aus und füllten auf. Tankten für 9,5 MDH (ca. 0,95 Euro) den Liter. An der Tankstelle wurden wir von einem Typen mit Kind auf dem Arm angesprochen. Er war völlig drauf. Keine Ahnung, ob Drogen oder Alkohol. Jedenfalls sollte ich das Kind küssen. Verneinte es und dann sagte er zu mir, ich würde es nur nicht wollen, weil es schwarz sei. Was für ein Quatsch. Ich entscheide immer noch selbst, wann ich wen küsse. In Marokko küsst man die Kinder scheinbar, auch wenn sie fremd sind. Damit mache ich in der 11. Woche noch mehr Erfahrungen. Unsere Fahrt begann. Die Straßen von der Fähre bis zu diesem jetzigen Platz waren gut. Nun lernten wir kennen, wovon alle sprechen. Entweder gibt es links und rechts angefressenen oder eben auch mal gar keine Teerdecke. Große Löcher mitten auf dem Weg, auch keine Seltenheit. Wir hatten also nicht nur 3 1/2h Fahrt. vor uns, sondern auch abenteuerliche Straßen. Dafür sahen wir nun Land und Leute besser, als auf der Autobahn. Ständig kamen uns irgendwelche Eselkarren entgegen. Kleine Motorräder mit Anhänger und Co. Die Häuser wurden ärmlicher und der Müll immer mehr. Trotzdem war die Landschaft toll. Das Wetter super und hin und wieder winkten uns Menschen zu und freuten sich. Irgendwann hielten wir an einer Tankstelle an. Diese sind immer wie geleckt. Verrückt. Hier machten wir uns Mittag. Lasen noch ein Buch, bevor es weiterging. Irgendwann bogen wir von der "Hauptstraße" ab. Wir beobachteten die Menschen auf ihren Feldern. Kinder am Straßenrand, welche Kartoffeln verkaufen wollten. Wir sahen unzählig viele Schafsherden. Die Straße wurde immer schlechter. Dafür wurden wir belohnt mit einem Stellplatz, wie er schöner hätte nicht sein können. Keine Ahnung, wie Nordafrika aussieht. So hatte ich es mir aber vorgestellt. Erst hielten wir auf einem Parkplatz mit toller Aussicht. Dort saßen bereits ein paar Marokkaner*innen und picknickten. Der Parkplatz war aber noch nicht der richtige Stellplatz. Wir mussten noch eine kleine steile Straßen nach oben fahren. Und da war es dann. Eine Ruine und der Hausmeister, welcher uns auf einem Platz einwies. Einen bessern Blick gab es hier nicht. Wir waren ganz allein. Geparkt stiegen wir aus. Wollten eigentlich nur eine Runde gehen, um anzukommen. Wurden aber dann gleich begrüßt. Der Hausmeister sagte uns, dass wir 50 MDH (ca. 5,00 Euro) fürs parken zahlen sollen. Ob er sich das ausgedacht hat oder wirklich irgendwer mal gesagt hat, keine Ahnung. Für diesen Platz war es das aber mehr als wert. In welche Tasche auch immer es geht. Medi, ein Enkel, führte uns durch die Ruine. Fragte gleich, ob wir Couscous oder ähnliches möchten. Ich bestellte für Montag-Mittag (12.00 Uhr) eine Tajine. Wir gingen zurück zum Womo und machten Abendbrot. Der Sonnenuntergang war der wahnsinn. So ein roter Sonnenball. Die Esel, Schafe und Kühe wanderten zurück in ihre "Ställe" und wir gingen ins Bett.Um 21.30 Uhr ca. klopfte es an unserer Tür. Mathias und ich lagen schon im Bett. Ich sagte noch so, oh gott. Wer kann das sein. Mathias zog sich etwas über und guckte zunächst aus dem Küchenfenster. Da stand Medi mit der bestellten Tajine. Das hat gut geklappt mit der Verständigung. Es roch super lecker. Wir nahmen es dankend an und stellten sie für das Mittag zur Seite. In der Ruine waren Lichter zu sehen und Stimmen zu hören. Man bewachte uns tatsächlich. Und während wir das durchs Dachfenster feststellten, sahen wir diesen tollen Sternenhimmel. So kann Marokko weitergehen. 
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