wir.sind. dann.mal. weg
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vakantio.de/lisaandmatthiasgowild

Cusco & Machu Picchu

Veröffentlicht: 13.09.2022

Hola muchachos y muchachas!

Um uns auf die vier-tägige Wanderung zum Machu Picchu über den Salkantay-Trek vorzubereiten und an die Höhe zu gewöhnen, stationierten wir uns, wie die meisten anderen turistas in Cusco, der ehemaligen Hauptstadt des Inka-Imperiums. 

Das Inka-Reich

Dieses Reich reichte bis zur Eroberung der Spanier im Jahr 1533 (bzw. 1572 - die Einnahme und Hinrichtung des letzten Inkas) von Ecuador bis Chile über eine Fläche von 950.000 km². Der Name Tawantinsuyu (Quechua) setzt sich aus „tawa“ - vier, „inti“ - Sonne und „suyu“ - Region - „Die vier Regionen der Sonne“ zusammen. Man fragt sich bis heute, wie ein so riesiges Reich von lediglich knapp 180 Spaniern erobert werden konnte. Leider ist nicht alles überliefert, da die Spanier hier wirklich ordentlich tabula rasa gemacht haben. Um ehrlich zu sein, haben wir verschiedene Versionen von unterschiedlichen Guides erhalten. Hier eine Kurzfassung, der Version, die am glaubhaftesten erscheint: Kurz vor der Eroberung der Spanier herrschte ein schrecklicher Bürgerkrieg zwischen zwei Söhnen des letzten Inkas, die sich um die Herrschaft des Reiches stritten. Der Sieger „Atahualpa“ wurde vom spanischen Konquistador Franzisco Pizarro zum Gespräch eingeladen. Dieser war voller Hochmut durch den Sieg über seinen größten Feind - hielt sich also für unbesiegbar - und war im Grunde nur an den Pferden der Spanier, die im Vergleich zu den Inka-Lastentieren (Lamas und Alpakas) viel größer und stärker waren, interessiert. Der Legende nach reiste er also nur mit wenig Soldaten, die noch dazu unbewaffnet waren, zum Treffen mit den Spaniern, an. Die Sprache der Diplomatie dürfte wohl auf beiden Seiten eine andere gewesen sein und so nahmen die Spanier zunächst Atahualpa gefangen und töteten ihn schließlich. In weiten Teilen des Landes wurde Francisco Pizarro zunächst als Erlöser willkommen geheißen, der den Einwohner:innen zusätzlich noch Reichtum und Freiheit versprach. Als die Quechua die eigentliche Intention der Konquistadoren erkannten, war es zu spät noch etwas gegen die besseren Waffen etc. zu unternehmen. Die Verbreitung von Pocken, Typhus und Masern schrieb mit Sicherheit auch noch einen Großteil der Geschichte mit. 

Atahualpa
Coricancha - Temple of the Sun

Mit diesem und viel mehr Inka-Wissen und Eindrücken aus Cusco machten wir uns also auf zu unserem Abenteuer, den Besuch unseres vierten der „neuen sieben Weltwunder“.

Um 4:00 ging es los von Cusco auf 3.800hm zum Ausgangspunkt des Treks, Challancancha. Nach ca. 2,5 Stunden kamen wir im Skycamp auf 3.900hm an und genossen einmal einen ausgiebigen Lunch. (Ja also selbst 100hm haben es auf der Höhe in sich 🤭) Das Essen übertraf all unsere Erwartungen für diese Tour, das Gelände und die Höhe!

Pancakes auf knapp 4.000hm schmecken extrem lecker
Dinnertime
Salkantay Trek

Nach einer kurzen Verschnaufpause ging es los zur eigentlichen Challenge des Tages - der Humantay Lake auf 4.200hm. Während Matthias sich mittels eines kurzen Mittagsschlaf gut akklimatisieren konnte, machte sich bei Lisa - wie zu erwarten - die Höhe das erste Mal bemerkbar. Lento pero seguro (Langsam aber stetig) kämpften wir uns durch und wurden mit einem atemberaubenden Panorama belohnt. 

Humantay Lake
Humantay Lake
Humantay Lake

Nach einer mehr als - zumindest nach unserem Befinden - amateurhaften Messung der Sauerstoffsättigung bei Lisa und aufmunternden Worten unseres guides Jordan verbrachten wie die Nacht zurück auf 3.900hm unter den Sternen. Wahnsinning romantisch, aber bitter bitter kalt 😅

Am nächsten Morgen ging es dann um 5.30 Uhr los zum höchsten Punkt der Wanderung - der Salkantay Pass auf 4.630hm. Ab der Hälfte des Weges hatte Lisa die Höhenkrankheit erneut fest im Griff und Streckenabschnitte wie „las siete serpientes (die sieben Schlangen)“ und „the gringo killer“ gaben ihr den Rest. Die atemberaubende Landschaft und die Gewissheit, dass wir die Nacht auf unter 3.000hm verbringen würden, begleiteten jeden Schritt und machten den Aufstieg schlussendlich - ohne „local Uber“ (so nennen sie hier das Pferde-/Eseltaxi) - möglich. 

Aufbruch früh morgens im Camp
Slakantay Mountain im Hintergrund
Die Hälfte ist geschafft
Die zwei Kärntner Condore
Lento pero seguro
Die Salkantay Crew
Salkantay Pass, 4630hm

Nach einem warmen Coca-Tee ging es nun noch 6h und 1.700hm hinunter bis zu unserem zweiten Nachtlager. Im Vergleich zum Aufstieg ein Kinderspiel 😜Im Camp angekommen erwarteten uns Andean Huts, sogar eine warme Dusche und ein wunderbares Abendessen - wobei man vermutlich hinzufügen muss, dass nach 10h, 700hm rauf und 1.700hm runter auf dieser Höhe praktisch alles ein Gaumenschmaus ist 🤭😂

Andean Huts

An Tag drei ging es drei Stunden lang „inka flat“ (= 10 Minuten bergauf, 10 Minuten bergab, 10 Minuten flach, repeat) durch den Jungel vorbei an Avocado-, Passionsfrucht-, Orangenbäumen etc. und begleitet von dem Summen der Moskitos zu einer kleinen Kaffeeplantage. 

Fruchtige Wegzehrung
Salkantay Trek
Salkantay Trek
Guide Jordan
Coffee roasting

Der letzte Teil führte uns dann noch knapp 11km entlang der Zugschienen zum Ausgangsort „Aguas Calientes“ unseres finalen Ziels - Machu Picchu. 

Letzten Kilometer nach Aguas Caliente
Perurail
Entlang der Zugschienen nach Aguas Caliente

Und schlussendlich am vierten Tag, erschöpft und mit absolut keinem frischen Gewand mehr, hatten wir es geschafft. Vor uns: Machu Picchu…

Machu Picchu
Machu Picchu
Machu Picchu
Machu Picchu

Wie die Inka/Quechua die enorm großen Steine in dieses Gebirge transportiert haben und für welchen Zweck sie den „alten Berg“ genutzt haben, darüber gibt es viele Geschichten, aber wenig Beweise. Eines steht fest, in Kombination mit der Bergkulisse ist es atemberaubend schön, mystisch und man fühlt sich plötzlich sehr klein auf dieser Welt. Jordan, unser Guide, hat mit seinen Geschichten, Daten und Fakten diesen Ort erneut zum Leben erweckt. 

History lesson, Machu Picchu

Die Ruinen der Stadt mit ihren über 200 steinernen Bauten wurden 1911 von einer Expedition der Yale University unter der Leitung Hiram Binghams durch Zufall wiederentdeckt. Berühmt wurde Machu Picchu, als die National Geographic Society ihre gesamte Ausgabe vom April 1913 dieser Stadt widmete. 

Templo de Condor

Und ja, es ist sehr touristisch und es besuchen im Schnitt 3.000 Personen täglich dieses Wunder. Nichtsdestotrotz ist es unserer Meinung jedenfalls für Frühaufsteher:innen mit einem guten Guide den Besuch zu 1000% wert!

Entonses chicos y chicas, wir sind mittlerweile schon am Titikakasee und erholen uns ein wenig an der Copacabana in Bolivien. Unser Abenteuer ist jedoch noch nicht zu Ende - also stay tuned und leiwand 😜

Muchos besos

Lisa & Matthias

PS: Unten seht ihr die Diagnose der Masseurin von Lisa in Cusco nach dem Trek. Ratet mal, was die gelb markierten Stellen bedeuten 😅🙈


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