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7. Tag (14.8.22)

Veröffentlicht: 14.08.2022

21:00 Uhr

Ich wachte auf der Couch meines tschechischen Gastbegers auf. Ich war gut ausgeschlafen und fing mit meiner Morgenroutine an. Zum ersten mal seit einer Woche konnte ich warm Duschen. Ich versorgte meine Wunden und kehrte zurück in das Schlafzimmer. Ich überprüfte noch einmal meine Busverbindung, und stellte mit Schrecken fest, dass der Bus nicht wie sonst um 17 Uhr sondern schon um 12 Uhr fahren sollte, da es Sonntag war. Eilig packte ich meine Sachen, bedankte mich bei Kryštof und eilte aus dem Haus. Ich kaufte noch etwas verpflegung ein und lief dann zu der Bushaltestelle am St. Olavs Hospital.

Letze Eindrücke aus Trondheim
Kleine Wohnhäuser

An der Bushaltestelle fragte ich einen kolumbianischen Studenten, ob ich richtig sei, was mir dieser bestätigte, woraufhin wir uns noch kurz unterhielten. Er riet mir, nach meiner Wanderung Ålesund anzusehen, denn es sei eine malerisch schöne Stadt. Ich willigte ein dies zu versuchen und wir stiegen in den Bus ein. Auf der Busfahrt fuhren wir an zahlreichen idyllischen Seen vorbei, die wie horizontale Spiegel die Bilder der Wolken reflektierten.

Blick aus Bus
Bus
Himmel spiegelt sich in stillem See

Ich stieg an der Station "Vinje Kirke" aus und lief los auf die Fjordruta zu. Nach wenigen Metern sah ich den überschaulichen Fjord, wie er sich seinen Weg durch die Bergschluchten bahnte. Er glitzerte geheimnisvoll zwischen den rot-weißen Häusern Vinjeøras hindurch.

Ankunft in Vinjeøra
Blick auf Fjord

Nach wenigen Minuten erreichte ich den Start der Fjordruta. Ich packte meine Wanderstöcke aus und begann mit dem Aufstieg. Der Weg war matschig und feucht. Er ging durch Sümpfe und Moore den Berg hinauf und ich musste aufpassen nicht schon wieder nasse Füße zu bekommen. Ich wanderte zuerst durch einen kleinen Mischwald, der sich langsam in eine karge, felsige Berglandschaft verwandelte. Hin und wieder blieb ich stehen und sah mir die Landschaft an. Nach etwa anderthalb Stunden des Aufsteigens hatte ich endlich den Kamm erreicht und sah in die eine Richtung in das Tal mit den vielen Dörfern und die andere auf ein weites Bergplateau.

Beginn des Aufstiegs
Pfad durch den Mischwald
Schlammiger Weg
Blick zurück in das Tal
Sonne glitzert durch Pfütze
Letzten großen Bäume
Bergplateu
Tal

Ich lief eine Weile entlang des moosigen Kamms, der bedeckt war von Heidekrautgewächsen, Flechten und Gräsern. Hin und wieder schafften es Kiefern und Birken sich aus dem Boden zu kämpfen. Nach kurzer Zeit erreichte ich dann meine erste Tagesetappe: Einen kleinen Bergsee. Am Fuße des Sees lag eine kleine Hütte mit roter Fassade und weißrn Balken. Nun galt es einen geeigneten Platz zum Lagern zu finden. Die Ufer waren alle von matschigem Moos bedeckt, sodass ich dort nicht Lagern konnte. Irgendwann fand ich jedoch am hinteren Ende des Sees einen Felsen, auf dem das Moos trocken war.

Hütte am See
Bergsee

Ich breitete meine Zeltbahn aus und fing an meine Hängematte über den Boden zu spannen, anstatt sie zwischen zwei Bäume zu hängen, denn es gab keine. Als ich mit meinem Aufbau zufrieden war, zog ich meine eingeschwitzen Klamotten aus und stieg den Fels hinab zum See. Ich ließ mich langsam in das erfrischende Wasser sinken und fing geübt mit meinen Armbewegungen an. Der See war steinig und flach, sodass ich auch nach 50 Metern Schwimmen noch stehen konnte. Nach einer viertel Stunde trat ich zurück an das Ufer trocknete mich ein wenig ab und legte mich nackt in die Sonne. Ich spürte wie mein Körper sich langsam wieder erwärmte und blickte dabei in den tiefblauen Himmel, der nur durch wenige Wolken unterbrochen wurde.

Lager
Kleinerer Bergsee

Als ich mich ausreichend entspannt hatte, kochte ich mir mein Abendessen, spülte ab und genoss noch ein wenig den Sonnenuntergang. Die Sonne näherte sich langsam einem Fels hinter dem See und beleuchtete dabei die Fadenwolken, die wie grobe Pinselstriche den Himmel zierten. Nach einer Weile legte ich mich in meine Hängematte und las noch ein wenig. Hier liege ich nun und schreibe.

Abendsonne
Schwarm Gänse fliegt vorbei


Antworten

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