Veröffentlicht: 13.08.2022
16:00 Uhr
Ich erwachte früh an Ufer des Holstdammen in meiner Hängematte. Ich hatte leider keine Aussicht, denn ich musste mein Tarp über die Matte spannen, da am Vortag Regen angekündigt war. Als ich aus meinem Zelt ausstieg, liefen mir ein paar Tropfen vom Tarp über den Körper. Ich streckte mich und sah wie die Sonne das gegenüberliegende Ufer in Licht tauchte. Um auch etwas Sonne abzubekommen, zog ich mich aus und schwamm zur anderen Seite des Sees. Das kalte Wasser umhüllte mich wie ein Kleid aus Schneeflocken.
Nach meinem Schwimmgang packte ich zusammen und zog los. Ich Fühstückte auf ein paar Nüsse auf dem Weg, der mich zurück nach Trondheim bringen sollte. Ich entschied mich den Driftsvegen zu nehmen. Dieser verwandelte sich aus der Moorlandschaft zurück in den Lärchenwald, den ich bereits an meinem vierten Tag empor stieg. Zwischen den mächtigen Bäumen erstreckten sich langsam wieder Fjord und Hafenstadt. Ich sah einen kleinen Aussichtspunkt, zu dem ich hinunter lief und wo drei Backpacker bereits auf mich warteten.
Ich sprach die Gruppe an und es handelte sich um zwei Deutsche und einen Tschechen, die anfiengen in Trondheim zu studieren. Wir quatschten ein wenig und ich fragte die Gruppe, ob ich die Nacht bei einem von ihnen Nächtigen könne. Der Tscheche, namens Kryštof, bot mir daraufhin an bei ihm zu schlafen. Ich bedankte mich und nahm das Angebot an und zusammen gingen wir den Berg hinunter, bis sich unsere Wege langsam an den ersten Bushaltestellen trennten. Der Deutsche empfiel mir noch einige Spots, die ich mir in Trondheim ansehen sollte.
Ich zog also alleine wieder durch die Trondheimer Innenstadt und wollte als erstes zum Fluss. Ich überquerte den Fluss über eine kleine Fußgängerbrücke, an deren anderen Ende ein Sportplatz lag, auf dem ein Leichtathletikturnier stattfand. Ich beobachtete ein paar Minuten das aufgeweckte Treiben, und jubelte, wenn die Hochspringer es gut über die Stange schafften.
Als ich genug Sport geschaut hatte, zog ich weiter an der malerischen Flusspromenade entlang. Ich sah eine gotische Kirsche auf der anderen Uferseite, eine Festung auf einem Berg, sowie farbenfrohe Häuser, die die Ufer schmückten. Ich näherte mich langsam der Altstadt. Als ich auf einer kleinen Einkaufsstraße mit Cafés gelangte, bog ich ab und lief hinauf zu den Mauern der "Festening".
Oben angekommen hatte ich sicht über Berge, Stadt, Fluss und Fjord. Ich setzte mich auf eine Picknickbank, von wo aus ich den rest meiner Frühstücksnüsse verspeiste und ein wenig meine wunden Füße puderte, die mittlerweile mehr Blasen als Zehen hatten, was nach zwei Tagen Wandern in nassen Stiefeln auch kein Wunder war. Nach einer halben Stunde richtete ich mich wieder auf und lief ein wenig über die Festung, bis ich mich wieder an den Abstieg machte.
Auf dem Abstieg kam ich an einem Fahrradlift vorbei, der einen Fahrradfahrer per Fußpedal den Berg hinaufschob. Ich lief weiter zurück in die Altstadt und baumelte wieder ein wenig am Fluss entlang. Ich wollte noch einmal die Kirche, die ich vom anderen Flussufer aus gesehen hatte betrachten, also lief ich über eine alte Brücke dort hin. Das Gebäude war verziert mit Fresken und verschiedensten Statuen aus grauem Stein. Mit ihren Grünen Kupferdächern, erinnerte sie ein wenig an die Zaubererschule Hogwarts. Ich schlenderte noch ein wenig durch die Einkaufsviertel und kam durch ein kleines Einkaufshaus, in dem die Läden im klassischen Skandinavischen Stil erbaut waren. Da meine Telefonladung sich ihrem Ende neigte, setzte ich mich in ein kleines Schnellrestaurant, wo ich realtiv günstig ein kleines Sandwich aß und hier sitze ich nun und schreibe.