about a girl's trip
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So kann Italien auch...von Vorarlbergern und vorarlberger Wetter am Lago Maggiore

Veröffentlicht: 27.07.2019

Ich würde nicht sagen, dass ich besser, fester oder länger geschlafen habe...aber es tut gut wiedermal ordentlich gewaschen, eingecremt, gekämmt ins bett zu gehen und das ohne Zuschauer. 

Aufgewacht bei Mäßiger Temperatur, ohne Saft im Gesicht, weiss ich noch nicht was der Tag so bringt...bin planlos zum Lago Maggiore gestartet...sehe in meinem zur nächsten Häuserwand gelegenen Zimmer das Wetter nicht. „“Darf ruhig kühler sein“...hoffe ich insgeheim...also starte ich mal ahnungslos. 

Auf dem weg zum gegenüberliegenden Bootssteg nehme ich noch das Hotel Frühstück (italo-style mit viel Süßem und tristen Gummikäse jedoch mit bestem Café) mit. Es ist maessiger heute was dass wetter betrifft. Angenehm würde ich beinah sagen. Mein plan entsteht so langsam. Ideal für Shopping. Also entscheide ich mich statt der Bootsour ueber den gesamten See (mit angenehmen Fahrtwind im Gesicht) spontan für Shopping. Intra liegt nicht weit und laut Rezeption soll es hier heute einen markt geben und auch sonst schöne Einkaufs Gassen. Der Schweiß fliesst bestimmt schon bald wieder...da hole ich dann den Fahrtwind nach.

HEIMATSGEFLUESTER

Wartend am Bootssteg hört man wie so oft unterschiedliche Sprachen. Aber halt - da kommt mir eine besonders bekannt vor...lustenauer in the hood...Hilfe...irgendwie zerstört dieser, etwas schrill klingende Dialekt, mein italia-feeling und entfacht sogleich dezentes Heimweh...oder nennen wir es nicht unbedingt Heimweh...mehr das Bedürfnis wiedermal in meiner Sprache zu plaudern...ich konnte das zwar mit Julian und Inge gut machen...deutsch halt...aber Dialekt ging natürlich nicht. 

Wie erwartet kommen wir ins reden...ich hätte es gemieden, hätte da Papa aufm Schiff nicht plötzlich angerufen. Da ich in unmittelbarer nähe saß, hörte das der lustenauer Betriebsausflug natürlich und sprach mich direkt an. Eigentlich eh nett dachte ich mir...

In Intra angekommen verloren sich unsere Wege...zwar zogen alle Touristen schwärme Richtung markt, jedoch waren im wusel des Marktgeschehens alle blicke nur noch auf billige one-size Klamotten, ledertaschen, Gemüse, Spielzeug und sonstiges allerlei gerichtet. Mir recht...immerhin war auch ich am shoppen und das liebend gerne allein. 

Leid tut es mir immer wieder um die herrlichen Lebensmittel die man als hotelbewohner nicht mitnehmen kann. Ich liebe doch die kulinarik. Ich werde das aber am Dienstag vor der Heimreise noch nachholen...

Erledigt und erfolgreich geshopped - Größtenteils für meine Nichte (ok, ne Handtasche für mich war auch dabei) - zog ich Richtung Stadt. Schön diese italienischen Städte...zu gross bin ich jedoch für die Mode dort...auch die Schuhe eher klein.... (Für meine 183 hab ich echt beschauliche 41...trotzdem schwer zu kriegen in italy...nächstes Jahr gehe ich in den Norden...werde wohl anfangen sparen bis dorthin ;)

...egal...ich mag den Flair...das selbstbestimmte flanieren. „Och, ein Smoothie: paar Vitamine schaden nicht...uh, die Eisdiele schaut aber organic aus: ne Kugel Joghurt is bestimmt gut für die darmflora...hm, ne flotte Pasta geht immer“ so meine Gedanken, die ich meist anschliessend in die tat umsetzte.... impulsive Handlungen die keine vorhergehende Diskussion mit der Begleitung erfordert. 12 Points for „allein reisen“...denk ich mir noch....Angekommen bei dem Restaurant das mir die „Nudel“ kocht, nehme ich platz...

„Do doba in Cannobio soll’s oh schüa si...moansch do künnama oh mit am böötle fahra?...meine Tischnachbarn...offensichtlich Dornbirner..ich überlege noch kurz ob ich tischübergreifend einen „subirer“ als degustiv empfehlen soll...dann wäre alles klar...entschließe mich aber für ein simples „jo, do fahrt oh a Boot ane“...dem gebrochenen Eis froehnend, unterhalten wir uns ein wenig über den See, die Ausflugsziele hier und meine bisherige reise...und da ist es wieder...dieses leichte Heimweh...versteht mich nicht falsch...aber es ist einfach schön Vertrautheit zu empfinden...ich denke jedem geht es so im Ausland...egal ob er in Uganda auf einen Abenteuer Trip ist, oder im beschaulichen Italien auf einem Roadtrip (natürlich stehen die Chancen in Uganda schlechter einen Vorarlberger zu treffen...oder fährt da auch Herburger-reisen für einen Tagestrip hin? ;)....sei es wies ist...Wir wachsen nun mal - meistens - in einem bestimmten Land auf und verbinden damit vertraute Gesichter, sprachen und Rituale und freuen uns, wenn wir ihnen, egal wo wir sind, wieder begegnen...ich schätze das ist ganz normal.

Kaum hab ich die Vorarlberger verabschiedet, setzen sich 4 sympathische Schweizer neben mir an den Tisch. Klar, bei dieser Grenznähe keine Exoten hier...ich komme auch mit denen ins Gespräch ...entzückende Kinder im schlepptau...da kann ich nicht anders als dauernd hinlaecheln. Auch die hippen Zürcher sind hilfsbereit und geben mir noch Tipps wo ich hin soll die nächsten Tage. Pasta fertig, Espresso getilgt und schon breche ich auf zum Wasser...“es tröpfelt schon leicht...ich hab genug geshoppt...es ist schon Mitte Nachmittag...ich glaub ich fahre Richtung Hotel zum Blog schreiben“...

Auf dem boot türmen sich bereits die ersten Gewitterwolken über uns...“hui....das wird spannend...ob ich wohl noch trocken ankomme im Hotel?“....

...THUNDER...FEEL THE THUNDER...

Zunächst gestaltet sich die Bootsfahrt noch als schön...die dunklen Gewitterwolken gegen die die sonne noch probiert anzukämpfen verzaubern den See in eine atemberaubende Kulisse . Das Wasser färbt sich hell petrol-Farben...ich kenne es vom Bodensee...bald gehts los. Ca. 2 km vor meinem Zielhafen fangen die wellen an zu schäumen...der wind wird stärker...das boot schaukelt immer stärker und das boot bekommt leicht Lage. Ich sitze draussen, nehme mir meine Brille ab, da sie beinah wegfliegen würde...die Leute werden nervös und beginnen nach und nach in die Kajüte zu flüchten. Ich habe immerfort mein breites grinsen im Gesicht und freue mich auf das Spektakel...noch ein weiterer Blitz  und Donner und schon beginnt es zu regnen. Gar zu hageln...was für ein facettenreiches Abenteuer denke ich mir (zwischenzeitlich natürlich auch schon in die Kajüte geflüchtet)...gerade noch schafft es das Schiff anzulegen...ab jetzt herrscht Ausnahmezustand...ich kann mir kaum vorstellen dass Verbania/Lago Maggiore so ein heftiges Gewitter heuer schon erlebt hat...sogar ich als bodenseebruenzlerin habe so ein unwettter - zumindest auf Wasser - selten erlebt...glücklicherweise handelt es sich um meinen Hafen...ich steige also aus und renne barfuß zum anlegehaus. Unzählige Touristen haben sich dort ins trockene gebracht und betrachten erstaunt das unwetter auf See und Land...ich habe Glück. Mein Hotel befindet sich genau gegenüber vom Bootshaus und so lege ich einen letzten regensprint hin und befinde mich sicher, jedoch nass in meiner Unterkunft. 

Es ist wie zu Hause auch...im Sommer mag ich immer diese Gewitter Momente. Man kann ohne schlechtem gewissen auch mal daheim rumhängen, Fernseh schauen, Netflix streamen...und so auch hier...ich genoss es diese 2 h Gewitter endlich mal entschleunigt, ohne Tatendrang im Hotelzimmer zu lümmeln....und als dann Horst Lichters „bares für rares“ im zdf anfing dachte ich mir...genug is genug...Gewitter rum und raus zum Blog schreiben...

Es ist jetzt knapp 19 Uhr...3h später also...das Gewitter ist verzogen und der beton schon wieder trocken...würde ich nicht im schatten sitzen würde mich die sonne blenden...nach unzähligen Aperol spritz und Wein die Tage habe ich mir heute wiedermal ein paar bier gegönnt. Ob es noch ein Abendessen braucht weiss ich nicht...die nudeln zu Mittag, das bier und das omnipräsente Aperitivo stopfen mich ganz gut...mal sehen was der Abend noch so bringt...im Zweifelsfall eben gemütlich fernsehen...weil wenn etwas am wenigsten Spaß macht am allein reisen, ist es das „ausgehen abends“...nö, auch in Italien wird man nicht so einfach angesprochen in ner bar...auch wenn eine bezaubernde signora am nebentisch sitzt ;)...und das bier schmeckt immer noch am besten in Gesellschaft...oder beim Blog schreiben :)...SALUTE!

PS...auch heute sind die tauben wiedermal unbeschreiblich frech...siehe Foto!!! ;DD


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