about a girl's trip
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Oh, wie schön ist Panama

Veröffentlicht: 06.08.2019

nein nein, ich bin schon nicht in Panama...ich bin zuhause. Glücklich, zufrieden und wertschätzend wieder daheim angekommen.

Aber ich fand es so ein schönes Gleichnis, als ich am Abend meiner Ankunft an meinem heißgeliebten Heimatsee (Bodensee) saß und den Sonnenuntergang betrachtete.

Ein Freund kam gerade angepaddelt und saß sich spontan zu mir. Gefragt nach meinem Urlaub, erzählte ich von meinem spannenden Trip mit allen Stopps, Begegnungen, Gesprächen und Landschaften, die ich erlebte....inklusiv des Eingeständnisses, dass es hier doch immer noch den schönsten Sunset hätte. Aufmerksam lauschend erwiederte Felix nach meinen Berichten "jaja, oh wie schön ist Panama"...
(für alle nicht "Janosch" Leser... https://de.wikipedia.org/wiki/Oh,_wie_sch%C3%B6n_ist_Panama)

Es ist schon einige Tage her, als ich meine Reise beendete. Meine letzter Tag am Lago Maggiore entwickelte sich nicht wirklich mehr ins allzu Spannende. Ich wusste es wird heute heiß und baden war ich die Tage noch kaum. Also entschloss ich mich in das nicht weit weg gelegene Bad zu spazieren und mir mal so richtig die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen.

Gesagt, Getan.
Tja, was soll ich sagen. Wie vermutet, erwarteten mich, wie überall in Italien, feinste Liegestühle & Sonnenschirme, aufgereiht wie die Sardinen. Ich möcht mich jetzt nicht beklagen...für meinen recht ausgedehnten Tag am Wasser war mir dieser Komfort äußerst recht. Dennoch ist das doch eine ziemlich andere Kultur, wie sie bei uns vorherrscht, was das Baden gehen betrifft. Ich werfe mich hierzulande meist in einen lockeren Fetzen, stecke mein Mikrofaser-Handtuch und einen Bikini in die Handtasche und das wars.

Nicht so in Italien. Die mondänen Damen von Verbania kommen in feinster Couture, behängt mit Bling Bling und sind vollgepackt mit Sachen, die angeblich das Badeleben schöner machen...Spielzeug für die Kids, Jausenkühltasche, Getränke, Radio, Bücher, Luftmatrazen, ...

Soweit so gut. Da lieg ich also mit meinem spärlichen Gepäck...und liege und liege und liege...schwimme zwischenzeitlich...und liege und schlafe und liege...spannend für so einen Blog, wa?!...(auch der Grund warum ich an diesem Tag wohl keinen Beitrag mehr verfasste ;)

Geplagt von der langsam aufkommenden Langweile (kulturell bedingt) freute ich mich beinahe schon auf meine, am nächsten Tag folgende, Heimreise. Ich hätte gerne noch weitere Stops eingelegt. Aber da zwischen mir und der Heimat nur noch die Schweiz lag, beschloss ich eben doch schon etwas früher heimzukehren. Mein Budget war zu knapp für den schweizer Franken.

THE TROUBLE WITH ITALIEN FOOD IS, THAT FIVE OR SIX DAYS LATER, YOU'RE HUNGRY AGAIN


Nach dem anstrengenden ;) Badetag machte sich allmählich der Hunger breit. Wann, wenn nicht heute, wäre der Tag, an dem ich mir mal so ein richtiges italienisches Dinner leisten würde? Einen gebührenden Abschied würde ich gerne feiern. So mit richtig authentischer Küche, ohne der ganzen Touri-Nasen im Nacken. Also entbrannte meine Google-Wut...

Nach langem Blogs und Foren durchstöbern kam ich auf ein nettes Restaurant, unweit meiner Residenz.

Frisch gestriegelt und die Waschstraße einmal durchfahren, machte ich mich also auf den Weg.

19.30...eigentlich doch eh schon spät für Abendessen (in Österreich). Nicht so in Italien. Überrascht sah mich die Kellnerin an und erklärte mir dass die Küche erst um kurz vor 8 aufmachen würde. Ja, so läuft das in Italien. Hätte ich wissen müssen.

Egal, mit viel Charme überredete ich die Kellnerin, derweil in dem wunderbaren Innenhof verweilen zu dürfen. ich erklärte ihr dass ich alleine unterwegs bin und heute meinen letzten Abend feiere. Mit typisch italienischer Herzlichkeit lächelte sie mich an, klatschte in die Hände und schrie "Allora...un prosecco??"

"SI !!!"

Was von da an passierte war einfach wunderbar. Der Chef persönlich trat an mich heran, ich btw. immernoch alleine im Gastgarten, und erklärte mir seine Karte. Mit Händen und Füßen, sowie gebrochenem Englisch erklärte er mir wie er es liebe zu kochen, was für leidenschaft und kreativität er dabei entfalten könnte und ob ich mich denn auf ein paar Sachen einlassen würde?

Herzentbrannt grinste ich und entgegnete kurz, aber dafür vollstens überzeugt "Si, si, si"...ich strahlte. Genau so hatte ich mir das vorgestellt.

aperitivo - Primo piatto - secondo piatto - ich kann nicht mehr. Ich wollte sie wirklich durchziehen...die typisch italienische Speisefolge...aber neben der Weinflasche, die ich mir zum Essen dazu gönnte, war es einfach zu viel. Dessert musste ausgelassen werden.

Dankbar und Glücklich bestellte ich die Rechnung, als die Kellnerin den nächsten Streich "raushaute"...

"Der Wein geht aufs Haus"...ich konnte es kaum glauben. "Sie würden mir gerne zum Abschluss eine Freude machen und sich wünschen dass ich irgendwann wieder komme"...gerührt zahlte ich meine Rechnung und machte mich auf den Heimweg. Mit ununterbrochenem Lächeln auf dem Gesicht saß ich mich ein letztes Mal an den schönen See und genoss die Abendstimmung.

Ich freue mich auf zu hause. tue das aber mit vielen schönen Erfahrungen in meinem Herzen und im Gepäck.


ANGEKOMMEN IN PANAMA

Nach einigen Stunden fahrt über die Schweiz komme ich in Bregenz an. Ich kann es kaum realisieren wie schnell es geht dass man sich wieder angekommen fühlt. Als wäre man gar nicht weg gewesen.

Die Wäsche und das Gepäck ist schnell gewaschen und verräumt, das Auto bald ausgeräumt, die Blumen gegossen und alles ist so wie zuvor.

Nach und nach begegnet man wieder Menschen aus seinem Umfeld und erzählt von seinem tollen Urlaub und kommt langsam, aber doch wieder rein ins "viel reden". Ich stelle bei all meine Erzählungen fest, dass es ja gar nicht so spektakulär war alles. Dass es keine emotionalen Einbrüche, Brain-Fucks oder dgl. gab.

Ich hatte es lediglich schön und erlebte ein paar Sachen, wie es viele tun, die im Urlaub waren, obgleich allein oder nicht.  Und da wurde mir bewusst. Ich ging nicht alleine reisen, UM mich zu finden, sondern WEIL ich mich bereits gefunden hatte...und als ich dann daheim das letzte Gepäckstück (ein Buch, welches ich unbewusst, ohne auf den Titel zu achten, vor meiner Reise in den Rucksack warf) aus der Tasche zog um es zu verräumen musste ich laut lachen.

"DU MUSST NICHT VERREISEN UM BEI DIR ANZUKOMMEN" (von Diana Dreeßen)

Bingo!...tat ich auch gar nicht :)




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