thaikath
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Zion II & Grand Canyon I

Veröffentlicht: 27.11.2017

Liebe Grüße aus der Natur! Nach viel Party, Stadtleben und Alkohol haben Anne und ich uns gestern ein Auto geliehen und sind ab in die Natur gefahren, um dem Stadttrubel zu entfliehen und um ein wenig zur Ruhe zur kommen. 


Da Anne den Zion Nationalpark gerne sehen wollte, habe ich mich mit Vergnügen geopfert, mit ihr nochmal hinzufahren.

Schönheit Zions

 Der Zionpark ist so groß, dass wir dort locker Wanderrouten gefunden haben, die ich vorher noch nicht gegangen bin. Und wieder mal hat Zion einfach begeistert: Durch diese Naturschönheit zu wandern, lässt allen Stadtstress vergessen, die Seele entspannen und viel Raum für interessante Gespräche zwischen einer so tollen Freundin wie Anne und wir. Zwar ist Anne leider nicht ganz so naturbegeistert und wanderfreudig wie ich, aber ich bin ihr sehr dankbar, dass sie trotzdem diese Naturschönheit versucht mit mir zu teilen. So kletterten wir durch den Zionpark über Stock und Stein, fanden einen versteckten Canyon und beobachteten die schönen Berge und Felsen. 

Anne geht an die Grenze ;)


Kletterpartie durch Schluchten
Pure Naturbegeisterung


Nach einem halben Tag im Zionpark dann setzten wir unseren Trip Richtung Flagstaff fort. Dorthin wollten wir, um eine Unterkunft nahe am Grand Canyon zu haben, den wir heute dann besuchten. Auch die lange Fahrtzeit von Park zu Park vergeht schneller, wenn man dabei einen tollen Menschen zum Quatschen an seiner Seite hat. Trotzdem merke ich, dass ich für permanent ewige Autofahrten nicht unbedingt gemacht bin, gerade, wenn es draußen dunkel ist und man die Schönheit der Natur während der Fahrt nicht allzu sehr genießen kann. 

...die einen rennen wie bekloppt durch den Park
...die anderen kämpfen mit langen Wegen

Anne und mir war vorher nicht ganz klar, dass unsere Fahrt größtenteils knapp 5h durchs "Nirgendwo" gehen würde. So fanden wir auf unserem Weg weder etwas Essbares, noch Sprit...Und das war selbst zu zweit ziemlich Nerven aufreibend. Als unser Tank immer leerer wurde, fanden wir uns schon langsam, aber sicher damit ab, wohl am Straßenrand irgendwo im Auto übernachten zu müssen. Wir malten uns Hunger und Kälte im Auto aus bevor wir am nächsten Tag Hilfe aufsuchen könnten zum Tank auffüllen. Vor allem, da wir beide ohne amerikanische Simkarte kein Internet zur Verfügung hatten und nicht herausfanden, wo die nächste offene Tankstelle sein könnte, nahm unsere Angst immer mehr zu. Nachdem wir vergeblich 2 geschlossene Tankstellen passierten, fanden wir dann aber Gott sei Dank auf die letzten Spritmilliliter noch eine offene Tankstelle und konnten unseren Trip nach Flagstaff fortsetzen...manchmal muss man sich wohl besser vorbereiten, auch wenn das viel Zeit raubt. 


Nach einer kurzen Nacht im Motel ging es dann heute weiter in den Grand Canyon National Park. 

Erster Blick auf den Grand Canyon
Sogar Anne ist bei dem Anblick begeistert ;)
Blick mit roten Felsen auf den Canyon


Und im Gegensatz zu dem, was viele Leute mir prophezeit hatten, enttäuschte der Grand Canyon keineswegs! Auch wenn man den Zion- und Brycecanyon Nationalpark schon gesehen hat, ist der Grand Canyon immer noch einzigartig und wunderschön. Gerade, wenn er unter Sonnenlicht erstrahlt, kann man wunderschöne bunte Farben entdecken. Grün, rot, grau, und am Boden sogar blau, da der Colorado River durch den Grand Canyon fließt sind zu entdecken. Die Farben wechseln auf magische Weise mit wechselndem Sonnenlicht und wechselndem Blickwinkel auf den Canyon. 



Märchen?

Ich fand die Schönheit zum Teil absolut so überwältigend, dass ich es schwer finde, die ganze Bilder zu fassen und als real festzuhalten. Und auch der Wettergott wollte uns die Schönheit von Zion und vom Grand Canyon nochmal ganz klar vor Augen führen, denn wir hatten sonnig warmes Wetter, das hier eigentlich unüblich ist für Ende November. Wir konnten im T-Shirt herumlaufen und die Sonne genießen! Gerade das tolle Wetter konnte mich nicht davon stoppen, den Grand Canyon zu durchwandern. So stiegen wir knapp 6km den Canyon hinunter, was ziemlich einfach ging. Die Ausblicke dabei waren teilweise magisch schön, es ist ein klasse Gefühl sich mitten im Canyon zu befinden. Wir trafen auf Bergziegen, Elche und andere Wanderer, die mit Maultieren den Weg bestiegen. 

wilde Bergziege


Reiter im Grand Canyon


unten im Grand Canyon

Der Weg danach wieder hoch war dafür umso steiler. Gerade, wenn man so locker leicht heruntergehen kann, ist ein steiler Anstieg danach das pure Kontrastprogramm. Ich glaube, Anne hasst mich ein wenig für meine Wander- und Naturbegeisterung, seit sie mit mir den Weg bergauf gehen musste ;). Trotzdem bin ich unheimlich stolz, dass wir die 12km steilen Wanderns gemeinsam nach einer kurzen Nacht gemeistert haben.


Wir haben die Wanderung geschafft!!!

 Und das tolle an guten Freunden ist ja, dass sie einen trotz der Macken lieben und manchmal etwas für einen tun, das sie auch gerade nicht so ganz erfreut. Während Anne die Berge und Aussichten der Nationalparks eher etwas kühl lassen, lösen sie bei mir die größte Begeisterung aus. Dafür kann Anne sich für die unterschiedlichsten Strände faszinieren, bei welchen ich kaum Unterschiede ausmachen kann. Nachdem wir morgen nochmal den Grand Canyon besuchen werden, schreit Annes Leidenschaft danach, dass wir danach ins sonnige, strandige Kalifornien fahren werden, um das Meer etwas mehr zu genießen.

Sonnenuntergang
Wo sind Sonnenuntergänge nur annähernd genauso schön?
Waaahnsinn, wir sehen den Sonnenuntergang im Grand Canyon


 Zwar müssen wir so beide teilweise einen Kompromiss machen (die arme Anne wandert sich an ihre Grenzen, ich muss auf ein paar Nationalparks verzichten), aber wenn man einen Menschen gerne mag, macht man gerne Kompromisse. Es tut gut zu sehen, dass man sich auch so wohl fühlen kann und so viel Freude haben kann, wenn man etwas für andere tut. Denn gerade wahre, aufrichtige, unterstützende Freunde sind wohl das Wichtigste, das es auf der Welt gibt. Dafür kann man gerne mal Opfer bringen =) 


Freundschaft ist alles!


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