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Inselleben auf Koh Lanta

Veröffentlicht: 14.01.2019

Kaapuunkaa (Hallo auf Thailändisch, aber nur für das weibliche Geschlecht) vom Flughafen Krabi! Meine Zeit auf Koh Lanta ist schon rum und ich nehme gleich den Flieger in den Norden Thailands, nach Chiang Mai.

Aber erstmal zu Koh Lanta: Koh Lanta ist die perfekte Insel, wenn man gerade akut Lust hat auf Chillen, Nichtstun und einfach den ganzen Tag am Strand liegen. Dabei ist die Insel glücklicherweise überhaupt nicht überlaufen, man hat als Urlauber Glück teilweise Strandpassagen für sich alleine zu finden und dabei Ruhe vor anderen stressigen Touristen zu haben. Was macht man so auf Koh Lanta? Am Strand liegen, frische Fruchtsmoothies schlürfen, im für meinen Geschmack viel zu warmen Meer baden, in Hippiebars Joints rauchen, abends genüsslich ein paar Bierchen trinken und sich natürlich einen Roller mieten und über die Insel cruisen. Fährt man von Norden in den Süden passiert man dabei wunderschöne, ganz verschiedenartige Strände. Man kann quasi an jedem Strand anhalten, sich hinlegen, eine Runde schwimmen, ein Bierchen trinken und weiterfahren (hier fährt und trinkt irgendwie jeder gleichzeitig). Die Strände reichen von puderweißen Sandstränden, über Kies- bis zu Felsenstrände und jeder ist auf seine Art und Weise besonders schön. Das Meer eignet sich besonders gut zum Schwimmen, da es nur geringen Wellengang gibt und das Wasser somit ein ruhiges Schwimmparadies darstellt. Einen Nachteil gibt es jedoch beim Schwimmen im Meer: Dort befinden sich viele Miniquallen, die einen ganz fies immer wieder an verschiedenen Stellen "beißen", sodass die Haut danach ordentlich wehtut und Weichgesottenen die Schwimmlust vergeht. Lange ohne Schutz am Strand liegen ist jedoch (zumindest für mich) auch nicht so leicht auf Koh Lanta. Die Sonne hat so heftig geknallt, dass man die Hitze kaum aushält. Trotz Sonnencreme bin ich dort total schnell verbrannt, was mir ansonsten eigentlich selten passiert. Aber der Vorteil an Koh Lanta: Die Thais hier sind recht freundlich, da sie wohl noch nicht allzu sehr von den noch überschaubaren Touristen genervt sind. Also habe ich am Strand gleich erste Hilfe von einem Hippiebarbesitzer erhalten: Ganz stolz zeigte er mir seine Sammlung von Aloe Vera Pflanzen, schnitt mir einige Stängel ab und versorgte meine Haut mit Aloe Vera. Wirklich ein super Wundermittel! Der Sonnenbrandschmerz hört danach sofort auf und der Haut tut das sehr gut. Also ein kleiner Geheimtipp, falls ihr euch mal an der Haut verletzt.

Nach einiger Inselerkundung ist mein Lieblingsstrand ein Strand mit ausreichend Schatten geworden: Der Nuibeach. An diesem kleinen, wunderschönen Strand hat man den perfekten Mix aus weißem Sand und Felsen, das Wasser wird kühl, wenn man ein Stückchen herausschwimmt und das Beste: Am Strand spielt eine Liveband entspannte Musik, während man in einer schattigen Reggaestrandbar chillen kann- was ein Lebensluxus. Livemusik ist echt was ganz Tolles und kann emotional so viel bewirken.

Was kann man neben dem Strand- und Chillleben auf Koh Lanta machen? Wenn ich ehrlich bin, für meinen Geschmack ein bisschen zu wenig. Da ich nicht so der Strandchill/ Nichtstumensch bin, musste ich mich dort echt anstrengen, Aktivitäten zu finden. Glücklicherweise fand ich ganz im Süden der Insel einen Nationalpark, in dem man zumindest eine Stunde wandern kann (wer mich kennt, kann sich ja vorstellen, wie ausgepowert ich danach war ;) ). Trotzdem war der Nationalpark sehr cool, da sich in diesem ganz viele Affen rumtreiben und es wunderschöne Strand-, Fels- und Dschungelpassagen gibt. So cool es auch ist, neben Affen am Strand zu liegen, so verrückte Dinge können gleichzeitig dabei passieren. So sahen wir nicht nur, dass Affen den Touristen reihenweise Essen aus den Rucksäcken klauten, sondern auch frech Schuhe oder andere Kleidungsstücke der Touristen in Beschlag nahmen und damit abhauten. Sie hatten richtig Spaß am Ärgern der Touristen, man merkte, wie ähnlich sie uns Menschen doch sind.

Obwohl Koh Lanta wegen der wenigen Menschen eigentlich der perfekte Ort ist, Rollerfahren zu üben, traute ich mir doch alleine nicht zu, mit einem Roller über die Insel zu düsen. Für meinen Kopf am schlimmsten ist das Wissen, nicht verischert zu sein...und dann einen möglicherweie geschrotteten Roller zu bezahlen, wäre nicht mein größtes Vergnügen :D. Gott sei Dank jedoch lernte ich schon auf der Fähre nach Koh Lanta super entspannte Leute kennen- 3x dürft ihr raten aus welchem Land, wenn entspannt? Richtig, u.a. 2 Holländerjungs :D, die bereit waren, mich auf ihren Rollern mitzunehmen und mir sogar nochmal Fahrstunden zu geben. Bessere Fahrlehrer als relaxte Holländer kann ich mir kaum vorstellen, sodass meine Rollerfahrkünste von "katastrophal" zu "peinlich" anstiegen. Ich bin nicht nur wegen des Rollertrainings sehr dankbar, dass ich die 2 Holländer, eine Irin und eine Amerikanerin (aus Kalifornien

Koh Lanta ist wunderschön, trotzdem war mein Wohlfühlgefühl nicht vergleichbar mit dem auf Koh Phangan - da sieht man wieder, wie viel die Leute, die einen umgeben, ausmachen. Ein weiterer Faktor, der es mir schwer gemacht hat, Koh Lanta zu genießen, war mein Magen. Wir waren abends in der wunderschönen Minialtstadt von Koh Lanta essen- ich habe wie so oft ein Curry bestellt und es total genossen, allerdings nur bis zu 30 Minuten nach Ende der Mahlzeit. Danach wurde mir so übel wie selten in meinem Leben und ich wollte nur noch ins Bett. Diese eklige Übelkeit hielt leider während des Großteils meines Aufenthalts auf Koh Lanta an, sodass ich ohnehin die meiste Zeit nicht viel machen konnte außer am Strand oder im Bett liegen. Ich habe mich selten so ausgenockt erlebt, ich hatte absolut keinen Bock auch nur einen einzigen Schritt zu gehen, alles war sooo unfassbar anstrengend. Ich konnte kaum mithalten, wenn meine Reisefreunde irgendwohin gingen und wollte einfach nur liegen. Asiatisches Essen schon zu riechen, verursachte eine riesen Übelkeit in mir, ich bekam keinen Bissen herunter, nicht mal trinken ging einfach. Leider kann ich mich auch nicht übergeben, sodass das mich quälende Essen viel zu lange in mir blieb und ewig Unwohlsein verursachte. Eine für mich schreckliche Erfahrung, durch die ich allerdings auch mal wieder viel gelernt habe: Mit meinem leicht gestörten Bezug zum Essen dachte ich immer, es muss doch cool und praktisch sein, wenn man überhaupt keinen Appetit hat und nichts essen kann- die perfekte Diät. Dem ist definitv nicht so!!! Ich hatte noch nie so eine Aversion vorm Essen wie in den letzten Tagen und versuche ab jetzt sehr dankbar zu sein für meinen normalerweise vorhandenen gesunden Appetit. Essen ist doch wirklich was Schönes, wenn der Magen querspielt, ist das eine krasse Qual, statt irgendwas, das man jemandem gönnen sollte. Als nächstes habe ich gelernt, wie scheiße es sich anfühlt, wenn man mal nicht mithalten kann, hinterherläuft und keine Kraft hat so schnell zu sein, wie andere in der Gruppe. Normalerweise bin ich immer diejenige, die voranläuft/radelt/... und habe dann wohl viel zu wenig Mitgefühl für diejenigen, die weniger Energie haben. So langsam lerne ich wohl zu begreifen, warum einige nicht mehr mit mir radeln wollen und wie blöd es ist, hinterherzuhängen. Und noch was habe ich gelernt: Ich will es mir zwar oft nicht eingestehen, manchmal brauche aber auch ich ganz dringend eine fürsorgliche Mama. Wenn man krank hilflos rumliegt wie ein Haufen Elend, will man einfach nur Heim, zu Mama, versorgt werden, heulen, nicht alleine sein. An dieser Stelle ein riesen Dank an meine Mutter, dass sie auch über die Distanz am Handy so liebevoll für mich da war- das hat das Leiden um einiges leichter gemacht. Außerdem bin ich sehr dankbar die Gruppe der anderen Reisenden kennengelernt zu haben, die mich mit Medikamenten und Trost versorgten. Alleine krank sein ist für mich eins der schlimmsten Dinge und fühlt sich so einsam an. Auch wenn ich weiß, dass Einsamkeit ein Teil des Alleinereisens ist und ich mir das ja so ausgesucht habe, würde ich am liebsten jedes Mal davor davonrennen. Wenn man dann nicht mehr rennen kann, da der Magen nicht mitmacht, muss man sich eben mal viel Trauer, Einsamkeit, Wut und anderen unangenehmen Gefühlen stellen. Aber auch die sind Teil des Lebens und meiner Meinung nach ist es gut, die mal bewusst zu durchleben. Mein Bild von Koh Lanta ist also ein wenig getrübt von meinem Energiemangel und der eingeschränkten Möglichkeit Dinge zu unternehmen- nichtsdestotrotz möchte ich die Insel auf keinen Fall schlechtreden. Für Familien, Paare, oder Freundesgruppen, die einfach mal am Strand chillen wollen, ist es hier ein Paradies. Und für Hippies sicherlich auch =). Ich habe übrigens in einem Hippiehostel übernachtet, weil ich dachte, ich probier's mal aus. Einerseits sehr cool, die Reggaemusik bis spät in der Nacht, die wunderschön süße Hippieeinrichtung, die entspannten Leute. Andererseits musste ich feststellen, dass ich von einem Hippie wohl noch meilenweit entfernt bin. Jeden Abend Pilze und Joints, keine richtigen Toiletten & Duschen und Organisationschaos sind für mich noch schwer annehmbare Dinge. Schade, aber man kann wohl nicht immer aus seiner Haut...

Von Koh Lanta bin ich dann heute nach Krabi gefahren und freue mich jetzt auf den Flug nach Chiang Mai. In Chang Mai soll es ganz viele Berge geben, perfekt für mich. Außerdem stehen morgen in Chiang Mai schon 2 Highlights für mich an: 1. Ich sehe Connor, meinen neuseeländischen Freund aus Koh Phangan wieder. Ich freue mich total auf einen schon etwas vertrauten Menschen, gerade, da ich noch immer nicht ganz fit bin. Immer wieder neue Menschen nur oberflächlich kennenzulernen, ist für mich ziemlich anstrengend, darum freue ich mich sehr auf Deeptalk mit Connor :). Und das 2. Highlight: Gleich morgen gehe ich in ein buddhistisches Meditatiosretreat mit Mönchen. Dort werde ich 2 Tage mit Mönchen leben, über ihr Leben lernen und vor allem das Meditieren von ihnen erlernen. Ich bin super gespannt, wie das wird und werde danach berichten. Da man im Kloster jedoch wahrscheinlich ohne Reden und ohne Handy ist, macht euch keine Sorgen, wenn ihr länger nichts von mir hört. Beste Grüße, genießt den Winter und wenn jemand Magentipps hat, immer gerne :) (P.S.: Sorry, falls ich heute etwas wirr schreibe, auch mein Kopf funktioniert momentan nicht so klar ;) )Inhalt

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