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13 Stadtfahren - Belgrad - Straßenmusik

Veröffentlicht: 21.09.2020

Freitag, 17.8.2018


Strecke: Donau-Radweg 4 (Indija - Belgrad)

gefahrene Kilometer: 74

Highlight des Tages: Belgrad mit seinem Shoppingstraßen und dem Kamelgdan, die Straßenmusiker und das Flair


Wir sind wieder recht zeitig losgefahren. Frühstück gab’s in der Ferienwohnung nicht, deswegen haben wir uns in der Stadt noch etwas gekauft. Das war recht witzig, weil wir kein serbisch können und die Verkäuferin auch keine Fremdsprache, sodass wir uns nur durch Zeigen und Zeichen verständigten. Mit dem Bestellen taten wir uns leicht, aber das Zahlen war schwierig. Ein Mann hinter uns konnte englisch und übersetzte für uns.

Dann fuhren wir los. Zuerst eine ziemlich viel befahrene Straße, durch Industriegebiet das war natürlich nicht der Hit, aber es ging. Am Fashionpark (einem Outdoorcenter) kamen wir auch vorbei. Nach einigen Kilometern waren wir dann in dem Ort, der wieder auf der Route lag und zur Strecke gehörte. Der Ort zog sich aber ewig. Aber auch die Strecke davor war irgendwie nicht so geil. Irgendwie lief’s nicht so. Durch den Ort sind wir dann also durchgefahren, irgendwann mussten wir rechts abbiegen. Bei der Kurve da haben wir dann gehalten, weil es mir irgendwie gar nicht gut ging: voll Kopfweh, ein bisschen Bauchweh, mir war’s schlecht, so alles ein bisschen. Nach einer Stärkung durch Müsliriegel haben wir uns langsam wieder aufgemacht und sind die nächsten paar Kilometer bis zum nächsten Ort geradelt, wo ich erstmal eine Aspirin genommen habe. Danach ging es mir gleich wieder viel besser! In diesem Ort haben wir doch tatsächlich einen Pferdewagen gesehen. Die nächsten Kilometer verliefen hauptsächlich durch Orte durch, aber richtig gut erinnern kann ich mich nicht mehr daran, ich war nämlich von meinem Hörbuch abgelenkt. Meistens fuhren wir auf der Straße oder auf dem Gehsteig daneben. Obwohl immer viele Leute unterwegs waren, war es angenehm zu fahren.

Schließlich kamen wir in eine andere Ortschaft, wo wir Mittagspause machen wollten. Wir fanden mitten im Ort, umgeben von einer großen Mauer eine Kirche, die ein bisschen abgeschottet war. Da setzten wir uns auf ein Bänkchen und aßen unser mitgebrachtes Zeug. Und das Zeug, das wir im gegenüberliegenden Supermarkt noch eingekauft haben: Essen, Trinken, Müsliriegel, Obst. Dann schauten wir uns die Kirche auch mal noch von innen an. Die ist irgendwie so ganz anders als bei uns: vorne im Altarraum stand ein raumfüllender, hölzerner Vorhang mit vielen Ikonen, außerdem war da noch ein Abo oder Mini-Volksaltar, das konnte man nicht so genau erkennen. Die restliche Kirche war leer, also es waren keine Bänke drin gestanden, sondern nur an den Wänden diese Klappstühle wie in der Plankstettener Kirche auf der Empore. Und überall eben Ikonen und Fresken.

Nach 1 ½ Stunden Pause (wir haben auch noch ein bisschen genatzelt) sind wir dann wieder aufgebrochen Richtung Belgrad. Dann ging es auf einer Hauptverkehrsstraße, vergleichbar mit der Bundesstraße oder sogar verkehrsreicher in die Stadt. Also es waren schon überall Häuser und städtische Bebauung und wir haben uns überhaupt nicht mehr ausgekannt. Wir meinten dauernd, wir müssten links und über eine Brücke, dann war da dann links eine Brücke, aber die war es irgendwie auch nicht, die war zu neu für den Plan. Dann sind wir halt weiter gefahren, dann an der Uferpromenade. Das war alles sehr hübsch, schöner Ausblick auf Stadt und Donau, sauber, hergerichtet und mit Partybooten neben dran usw. Irgendwann fuhren wir an einem aufgebauten Festival vorbei, das wohl in den nächsten Tagen stattfinden wird, weil noch gar nichts los war.

Dann haben wir die Brücke gefunden, wir haben sie überquert und auf der anderen Seite war ein Fahrradlift, der uns wieder hinunter zum Radweg gebracht hat. Das war cool! Auf der vorgegebenen Route (die definitiv nicht die kürzeste war) sind wir dann ein bisschen durch die Altstadt gefahren und haben ziemlich genau unser Hotel getroffen. Das war ziemlich cool. Da haben wir erstmal eingecheckt und unsere Räder in unser Zimmer in den 3. Stock getragen, wie es uns der nette Herr an der Rezeption empfohlen hatte. Das war schon ein bisschen ein Gschiss.

Ja, Belgrad ist irgendwie schon cool! So vom ganzen Flair her. Es ist wesentlich entspannter als Budapest. Es gibt alle möglichen Straßenmusikergruppen, z.B. zwei mit E-Gitarre und Klavier, die so gejamt haben, Jazz halt. Die waren auch ständig wo anders, immer wieder sind wir denen begegnet. Es gab einige mit Querflöten, Blockflöten oder ganz anderen Flöten und eine Gruppe, die waren sau witzig, hatten 2 Tenorhörner, eine Trompete und eine Tschinelle. Deren Musik war zwar hauptsächlich laut, aber schon ziemlich cool! Und abends auf dem Heimweg trafen wir sogar eine, die gesungen hat. Keine Ahnung, was das hätte sein sollen, vielleicht traditionelle Musik, jedenfalls war das jetzt nicht sonderlich schön.

Jedenfalls liefen wir so durch die Stadt, überall kleine Geschäfte und wie in allen serbischen Städten saßen da oft Leute am Gehweg, die ihre alten Sachen verkaufte: Bücher, Schallplatten, … das ist da anscheinend Gang und Gäbe. Und an den Bäumen hängen Todesanzeigen. Am Ende der Altstadt war ein riesen Kaufhaus mit riesen Glasfassade und echt schönen Läden. Besonders Julius konnte sich richtig dafür begeistern. Danach sind wir quasi aus der Altstadt raus über eine große Straße – weil da alle Leute gingen. Und dann waren wir auf dem Burgberg, dem Kamelgdan. Diese Burganlage ist ein riesen Gebiet, da muss man schon öfter hier sein, um sich da auszukennen. Wir sind also durchgeschlendert und irgendwo gab es einen Punkt, wo man eine herrliche Aussicht über die Stadt, die Donau und den anderen Fluss Belgrads hat. Dann sind wir am Militärmuseum mit ziemlich eindrucksvollen Kanonen vorbei gekommen – da gibt’s noch echte lebende Ritter! 3 Stück davon haben wir gesehen!


Schließlich hatten wir Hunger und wir spazierten zurück in die Altstadt. Direkt neben unserem Hostel war ein hübsches französisches Restaurant, wo wir zu Abend gegessen haben. Es waren serbische Gerichte (trotz französischem Restaurant) und es war sehr lecker. Im Bett haben wir gelesen, dass das Leitungswasser in Serbien in den ersten Wochen etwas Magenbeschwerden hervorrufen kann, daran lag vermutlich auch mein Bauchweh.

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