julias-radltouren
julias-radltouren
vakantio.de/julias-radltouren

3 Bayerwald - Baden - Berge

Veröffentlicht: 17.08.2020

Samstag, 8.8.2020


Strecke: Regental-Radweg (Chamerau - Bayerisch Eisenstein)

Kilometer: 84

Höhenmeter: ca. 1300

Wetter: sonnig und warm, im Schatten angenehm kühl, leichter Gegenwind


Meine erste Biwakier-Nacht war ok. Wenn ich schlief, schlief ich mit schönen Träumen, allerdings war ich auch zweimal sehr lange wach. Da war mir ein bisschen kalt, denn alles war vom Tau klamm.

Pünktlich um dreiviertel 7 wurde ich vor meinem Wecker wach, aber es war echt arschkalt, weswegen ich nicht aufstehen wollte. Es dauerte eine Weile, aber nach und nach putzte ich meine Zähne, frühstückte, zog mich an, packte zusammen und als ich um kurz nach 8 mein Rad aufsperrte, blitzte der erste Sonnenstrahl auf mein Gesicht.

Dann ging es los, eben dahin und weiter auf dem Weg von gestern. Immer mit Blick auf den morgendlichen Regen. Miltach hatte ich sofort erreicht. Und ab da ging es bergauf. Auf einem früheren Bahngleis, sodass ich die Steigung kaum wahrnahm. Einmal erhaschte ich einen Blick auf den deutlich tiefer liegenden Blaibacher See, wo mir die zurückgelegten Höhenmeter erst bewusst wurden.

Ansonsten fuhr ich immer durch den Wald, z.T. zwischen steil aufragenden Felsen hindurch, z.T. aber auch über den Wald. Eine Weile ging das so zu. Und obwohl ich konditionell kein Problem hatte, bekam ich doch langsam Durst, denn ich hatte nur noch einen viertel Liter dabei. Da kam ich an einer Quelle vorbei, wo ich meine Flasche auffüllen konnte - allerdings nur die eine, denn ich musste den Hang hochklettern. Schließlich kam ich durch kleine Orte, bevor es wieder bergab ging. Dabei kam ich an einem Radler mit Hund vorbei, mit dem ich mich bis Viechtach unterhielt. Dort machte ich dann eine Pause und cremte mich ein, weil die Sonne mittlerweile runter brannte.

Nach Viechtach wurde es dann krasser: es ging bergauf, bergauf, bergauf. Der Ausblick von oben auf den bayerischen Wald war nach wie vor der Hammer, aber die Steigungen - puh!. Oft fuhr ich nicht im Wald, sondern zwischen Wiesen hindurch oder durch Orte oder vorbei an einzelnen Häusern mit Tieren. Einmal sogar auf einem selbst gebauten Engel-Weg!

Hoch oben im bayerischen Wald fand ich dann meinen Retter: der EC Linden sponsorte mir unbewusst 3 Liter Wasser, weil außen am Vereinsheim ein Hahn angebracht war. Eigentlich wäre es nicht mehr so wahnsinnig weit gewesen bis Regen, aber die Mittagshitze brannte herab und ein Ende der Steigungen war nicht in Sicht. Kurz nach Kilometer 40 machte ich bei einer Bank Pause. Dort im Schatten aß ich zu Mittag und blieb dort noch eine Weile. Aber als ich schließlich weiter fuhr, merkte ich, dass ich trotzdem noch nicht ausgeruht war. Die 10 Kilometer bis Regen schaffte ich dann doch, auch wenn es steigungsmäßig zunächst erstmal so weiterging wie vorher.

In Regen angekommen setzte ich mich in der Innenstadt (die wirklich nicht besonders sehenswert ist) in ein Eiscafé. Am Nebentisch saßen zwei Mädels, etwas jünger wie ich, mit denen ich mich unterhielt. Sie waren echt sympatisch. Ich saß dort lange und trank kalte Getränke, was ich sehr stärkte. Um halb 3 fuhr ich weiter.

Auf meinem Plan waren bis bayerisch Eisenstein nochmal sehr viele Höhenmeter verzeichnet und ich hatte echt Schiss, dass ich es nicht schaffen würde. Bis Zwiesel wurde es auch echt noch mal steil, aber jetzt fiel mir das Fahren wieder deutlich leichter. Den Ausblick genießend kam ich schließlich nach Zwiesel und weil es gerade so gut lief, fuhr ich noch weiter. Nun ging es auf großen Straßen wieder bergauf, bergab, ich fuhr langsam, aber stetig. Eine Zeitlang fuhr ich wieder näher am Regen; zuvor hatte ich ihn nur in größeren Städten gesehen. Hier war er schon bedeutend kleiner.

Schließlich wurde ich zufällig auf einen kleinen Dorf-Badeweiher aufmerksam. Ein alter Mann teilte mir mit, dass da jeder rein dürfe, was ich ausnutzte. Das Wasser war arschkalt! Aber erfrischend. Ich schwamm ein bisschen und legte mich zum Trocknen in die Sonne.

Gegen viertel 6 fuhr ich weiter. Es waren zwar nur noch 6km bis Bayerisch Eisenstein, aber die hatten es in sich: auf einer Loipe ging es hinauf, bis ich den Ort erreichte. Langsam fuhr ich durch den Ort, vorbei an einer Kirche und dem Lok-Museum, zahlreichen Restaurants und dem Bahnhof mit Grenzübergang. Der ganze Ort wirkte sehr touristisch, aber auch schön gelegen. In einem Restaurant aß ich zu Abend und suchte mir schließlich einen Übernachtungsplatz.

Antworten

Deutschland
Reiseberichte Deutschland
#radtour#radreise#regen#bayerischerwald#fahrrad