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2 Regen - Cham - Biwakieren

Veröffentlicht: 17.08.2020

Freitag, 7.8.2020


Strecke: Regental-Radweg (Regensburg - Chamerau)

Kilometer: 94

Höhenmeter: ca. 400

Wetter: durchwegs sehr sonnig und warm, im Schatten angenehm, leichter kühler Wind


Heute war ein langer Tag. Ich stand wieder um dreiviertel 7 auf, machte mich fertig und versuchte, dabei niemanden aufzuwecken. Erst als ich bereits losgefahren war, fiel mir auf, dass ich noch gar nicht gefrühstückt hatte. Ich beschloss, zuerst den Radweg zu finden und dann meine mitgebrachten Karotten zu essen. Aber das war leichter gesagt als getan. Irgendwann hatte ich zwar endlich den Regen gefunden (und nicht die Donau ...) und folgte ihr, aber durch Vororte von Regensburg auf z.T. viel befahrenen Straßen. Und anscheinend auf der falschen Seite. Bei Kilometer 13 sah ich erstmals den Wegweiser.

Nun ging der Radweg immer recht nah am Regen entlang, durch kleinere und größere Dörfer, manchmal durch die Wiesen, die sich neben dem Fluss erstreckten, manchmal durch Wald oder zumindest durch Alleen. Das war schön, denn dort war es immer angenehm kühl. Trotzdem fiel mir das Fahren nicht so leicht wie gestern - gut, gestern hatte ich ja gefühlt auch keinen einzigen Höhenmeter.

Nach ca. 20 Kilometern machte ich dann meine Gelberüben-Pause auf einer leicht erhöhten Bank und genoss den Ausblick. Wenige Kilometer später verfuhr ich mich in einen kleinen Ort hinein, wo tatsächlich kleine Steinstühle am Fluss standen, sodass man die Füße gemütlich ins Wasser legen konnte! Die nächsten 20 Kilometer bis Nittenau waren nichtsdestotrotz anstrengend. Ich beschloss, dort etwas zu kaufen und richtig zu essen. Man sollte nicht hungrig einkaufen gehen - ich kaufte im Netto mit Bäcker viel zu viel für eine Person.

Es wurde alles eingepackt, ich verfuhr mich ein bisschen durch Nittenau, was nicht so wahnsinnig sehenswert ist und setzte mich am Ortsausgang auf eine schattige Bank in Flussnähe. Dort aß ich und hielt einen kurzen Mittagsschlaf.

Um halb 1 ging es weiter, aber ich kam nicht weit: 10km später entdeckte ich einen hübschen Strand, wo schon andere Räder standen und tatsächlich Leute schwammen. Dazu entschied ich mich spontan auch. Halb hinter einem Baum versteckt zog ich mich um und ging hinein ins kühle Wasser. Ein bisschen schwamm ich, obwohl sogar ich kleiner Mensch überall hätte stehen können. Ein paar Jungs trugen Bier  und Musikboxen zu einer kleinen Insel durchs Wasser hinüber, ich plauderte kurz mit ihnen. Der Strand war ein bisschen verdeckt, denn ansonsten war der Regen hier von Bäumen und Sträuchern gesäumt. Und es gab nicht nur diese eine Insel, sondern mehrere und eine Staustufe. Als ich trocknete ratschte ich noch ein bisschen mit den anderen beiden badenenden Radlern.

Dann fuhr ich weiter, sah mal wieder Störche und erhaschte von der Brücke aus noch einen letzten Blick auf meine vorherige Badestelle. Von nun an lief es recht gut. Mehrmals verfuhr ich mich in Dörfer hinein, was blöderweise immer auch bergauf bedeutete, aber es machte mir immer weniger aus. Kurz vor Roding ging es dann im Wald 2km lang steil bergauf, irgendwie machte das Spaß. Später ging es an einer ultraneuen Schnellstraße entlang, wobei der Radweg etwas erhöht war und man einen guten Blick auf den Regen hatte und auch die großen Hügel des bayerischen Waldes in der Ferne machten die Fahrt schön.

Ich kam durch einige oberpfälzer Dörfer hindurch, allesamt sauber, ordentlich und beblumt, aber halt eher alt. Trotzdem gefielen sie mir sehr gut! Nun allerdings tat ich mich wieder schwerer, weshalb ich zu meiner Schande an einer Halle zwischen weiten Feldern eine Chips-Pause machte. Wenige Kilometer später war ich in Cham. Ich hatte schon viel davon gehört, aber wenig gutes. Neugierig fuhr ich hinein und wurde total positiv von einem wunderschönen Marktplatz überrascht! Dort setzte ich mich auf eine Bank beim Brunnen, beobachtete Leute, aß einen Döner und las schließlich in einem Buch der "Tausch-Bücherei".

Obwohl es sehr schön war, musste ich noch ein bisschen weiter, denn mein Ziel war Chamerau. Wegen einer gesperrten Brücke fuhr ich bis dahin einfach an der Straße entlang. In Chamerau waren wieder ziemlich viele Bootfahrer unterwegs und ca. 4 km weiter am Fluss schlug ich dann mein Nachtlager auf. Dort schrieb ich noch in mein Buch und telefonierte, bevor ich in meinen Schlafsack schlüpfte und das erste Mal biwakieren würde.

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