Veröffentlicht: 17.08.2020
Donnerstag, 6.8.2020
Strecke: Regental-Radweg (Anreise nach Regensburg)
Kilometer: 92
Höhenmeter: wenig (unter 200)
Wetter: sonnig ohne eine einzige Wolke, warm aber nicht zu heiß, angenehmer Wind
Heute startete ich meine nächste Tour, den Regen-Radweg, wo ich alleine unterwegs sein würde. Mein Wecker klingelte um 6:45, gepackt hatte ich bereits alles. Dann frühstückte ich mit meinen Eltern, tauschte den Sattel, belud mein Rad (diesmal erstmals auch mit Isomatte und Schlafsack) und fuhr in Richtung Beilngries los.
Ich hatte mich spontan dazu entschieden, wieder die längere, dafür sehr ebene Strecke zu fahren. Bis Dietfurt immer am Kanal entlang, relativ fad. Nach Dietfurt fuhr ich kurzzeitig im Schatten eines Wäldchens, dann am alten Kanal entlang. Vor mir erstreckten sich Hügel, links von mir Wasser. Der Mais stand hoch, das Getreide war bereits gedroschen. Die Ufer waren schön bewachsen. Immer wieder standen große Felsen zwischen den ansonsten bewaldeten Hügeln, auch Burgen und Schlösser waren drauf. Das sollte heute auch fast die ganze Strecke lang so bleiben.
Vor Riedenburg wechselte ich auf die andere Kanalseite, denn dort irgendwo müsste der Agatha-See sein hatte ich gelesen. Weil der nicht angeschrieben war, folgte ich mehreren Autos, aber es stellte sich heraus, dass das falsch war. Also wieder zurück. Ich fand ihn schließlich und es war echt schön: der See glitzerte im Sonnenlicht, ringsum grüne Wiesen, ein paar Leute hatten sich ausgebreitet, andere schwammen. Ich zog meine Schuhe aus und watete ein bisschen durchs Wasser.
Bald ging es weiter. Durch Riedenburg fuhr ich nur an der Uferpromenade durch, die Innenstadt kannte ich ja bereits. Hinaus ging es durch ein Gewirr kleiner Holzbrücken über Kanalausläufer. An dieser Seite ging es weiter, bis ich schließlich zur großen Holzbrücke nach Essing kam. Ich schob hinüber und genoss die Aussicht. Auf der anderen Seite angekommen kannte ich mich nicht mehr aus. Den Radweg konnte man zwar sehen, aber ein Durchfahrt-verboten-Schild und eine Schranke hinderten Radler daran, dort hin zu kommen. Ich widersetzte mich und fuhr, schob und trug hinüber.
Dann ging es weiter nach Kelheim. Auch das kannte ich schon, aber weil es halb 12 war und ich Hunger hatte schob ich durch die Altstadt auf der Suche nach Essbarem. Inmitten von Kopfsteinpflaster, alten großen Häusern und mit Blick auf die Befreiungshalle wurde ich schließlich bei einer Metzgerei fündig und kaufte mir eine Leberkässemmel, welche ich dann an der Kanalpromenade genoss.
Dann fuhr ich über die Brücke und weiter nach Kelheim-Winzer. Hier ging es nun zwar immer wieder durch kleine Dörfer, meist aber in der Sonne auf einem Dammweg entlang. Irgendwann tat mir mein Popo weh und ich machte vor einem Dorf an einer Bushaltestelle mit viel grün und einem Baumstamm Pause.
Weiter ging es dann immer sehr nah an der Donau. Ich kam durch einen kleinen Ort, der mir gleich bekannt vorkam. Da fiel es mir ein: vor einem Jahr bei der 5-Flüsse-Tour hatte ich mich hier sauber verfahren. Aber jetzt kannte ich den Weg dafür umso besser.
Vorbei an einem in Fels gehauenen Löwen ging es weiter nach Bad Abbach. Beim letzten Mal war ich hier einen Dammweg gefahren, heute zog es mich in den Ort: alles war auf den Kurbetrieb ausgelegt, die Wege barrierefrei, viele Cafés, Kneipen und Geschäfte. Nur alles etwas alt.
Irgendwo bei Pentling fand ich eine kleine versteckte Stelle mit Kiesstrand an der Donau, wo ich den Ausblick genoss und ein bisschen döste, bis mich drei Frauen mit Hund vertrieben.
Nun ging es sehr schwer. Nach wenigen Kilometern brauchte ich Zucker, weswegen ich auf einer Parkbank eine Weintrauben-Pause einlegte. Nun wurde die Umgebung städtisch: ich kam nach Regensburg. Junge Menschen sonnten sich auf der Wiese und als ich einen Eiswagen sah, schlug ich zu und gönnte mir ein sehr leckeres Schokoeis, das ich im Schatten an der Donau verdrückte.
Nun die letzten Kilometer für heute. Weil die durch die regensburger Innenstadt führten, schob ich und genoss das Flair. Übernachten wollte ich in der WG von Freundinnen und als ich dort ankam, war Anna bereits zu Hause. Wir ratschten lang und kochten gemeinsam Spaghetti mit Tomaten und Salat. Der Freund einer Mitbewohnerin schmierte sogar noch meine Kette! Sehr nett! Wir saßen noch recht lange draußen, hatten Spaß und ließen den Abend mit einem Radler ausklingen.