39 Von Fyn auf Langeland - Hügeliges Vergnügen

Aufzuwachen und frische Luft um die Nase zu haben ist unbezahlbar! 

Ich war super froh es 'gewagt' zu haben im Shelter zu schlafen - und brauchte nen Moment um aus meinem Dornröschenschlaf zu erwachen :D

Dann ging es weiter über die hügelige Insel Fyn und ich merkte die Etappe vom Vortag in den Beinen.. Außerdem war es ziemlich bewölkt und wieder etwas windig, sodass ich schon versuchte mich mit dem Gedanken anzufreunden, dass so wohl der dänische Sommer aussieht und ich mich dran gewöhnen muss :D

Als nächsten Ort passierte ich Faaborg und drehte eine kleine Runde durch die malerische Altstadt. 

Für den Abend wollte ich nach 3 Nächten wildcampen gerne mal wieder bei jemand von Warmshowers unterkommen, denn auch wenn ich das draußen schlafen sehr genoss, hatte ich Lust wieder ein paar Locals kennenzulernen und aus erster Hand spannende Dinge über Land und Leute zu erfahren. Außerdem zeichnete sich allmählich ein anderes Problem ab: Strommangel. 

Und das stresste mich zunehmend, da ich noch keinen Plan hatte, wie es die nächsten Tage weiter gehen soll, gleichzeitig aber nicht unnötig Akku für lange Recherchen verbrauchen wollte und am Ende nicht mehr navigieren zu können.. Und der liebe Blog hinkte auch schon wieder ewig hinterher...

Ich hatte also jemand im letzten größeren Ort auf Fyn, durch den ich kommen würde, Svendborg angeschrieben, aber bis ich dort war leider immer noch keine Rückmeldung erhalten. Dafür fand ich das tolle kleine Café 'Little Local' mit lauter regionalen Bioprodukten und super netten Mitarbeiterinnen. 

Um mein Stromproblem zu lösen, überlegte ich bei der Bibliothek vorbeizuschauen, Google verriet mir allerdings: Temporär geschlossen. Gleichzeitig wurde aber die Bibliothek in Rudkøbing auf Langeland als geöffnet angezeigt. Da von Warmshowers immer noch keine Rückmeldung da war und ich langsam echt nervös wurde, wie ich ohne Smartphone weitermachen würde, beschloss ich also trotz bereits ordentlichen Kilometern in den Beinen direkt noch auf Langeland zu radeln - zumal es dort auch einige schöne Shelter zu geben schien. 

Bei meiner Ankunft hatte die Bibliothek tatsächlich geöffnet und ich nutze die verbleibenden 45 Minuten Öffnungszeit um Smartphone und Powerbank zumindest etwas zu laden und einen vielversprechenden Shelter ganz im Süden der Insel zu reservieren. Google behauptete: nochmal ne gute Stunde bis dorthin, aber 'größtenteils flach' - okay, das schaffe ich heute noch! 

Ich machte mich also nach einem bereits vollen Tag am Rad um 18 Uhr nochmal auf zu einer 25km Etappe - die sich leider als so gar nicht flach erwies und durchgehend auf einer von mal mehr mal wenig rücksichtsvollen Autos befahrenen Landstraße entlang führte. Eher weniger spaßig, aber irgendwie kam ich doch an. 

Den Shelter mitten im Wald zu buchen, war wohl überflüssig gewesen, da niemand sonst dort war. Aber als ich nach dem Kochen noch kurz ne Abendrunde drehte um einen ersten Blick auf die Klippen im gigantischen Abendlicht zu werfen, war ich doch ganz zufrieden mit der Entscheidung noch hingeradelt zu sein. Dass ich sofort, nachdem ich im Schlafsack lag, einschlief, ist wohl fast überflüssig zu erwähnen :D

Am nächsten Tag wollte ich meine Beine nach der kleinen Odysee am Vortag etwas schonen und beschloss nur ein bisschen die Insel zu erkunden und dann noch eine Nacht auf der Insel in Spodsbjerg zu verbringen, um dann am nächsten Tag direkt nach Lolland starten zu können. Denke die Bilder sprechen da für sich ;) 

Für den Abend hatte ich dann beschlossen mir eine Nacht am Campingplatz zu "gönnen", denn mein Stromproblem blieb und eine Dusche war nach den ganzen Shelter-Nächten evtl. auch mal angebracht :D Außerdem war es endlich mal so richtig sommerlich in Dänemark, sodass ich selbst bei weniger Tageskilometern als sonst auf der hügeligen Insel doch gut ins Schwitzen kam. 

Und als hätten die Leute am Campingplatz genau gewusst, was ich am dringendsten brauchte, stand direkt an meinem Zeltplatz eine Kabeltrommel mit massig freien Steckdosen ;) 

Ein Picknick am Hafen und ein grandioser Abendhimmel bildeten den krönenden Abschluss meiner kurzen, aber schönen Zeit auf Langeland :)