Into the Unknown
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Tarsus: Auf den Spuren von Paulus

Veröffentlicht: 03.12.2020

English version below.

Unsere Reise nach Mersin führt uns vorbei an felsigen Bergen, hier und da mit Bäumen bedeckt und riesigen Bananenplantagen. Ständiger Begleiter: Das Meer rechts von uns. Mal mit Sandstrand, mal sich an zerklüfteten Felsen brechend. Eine Burg mit intakter Burgmauer und Türmen, die direkt ans Meer grenzt. Hafenmauern mit Leuchttürmen.

Die Straßen sind eng, an die Berge geschmiegt, rechts geht es steil bergab. Als uns ein LKW in der Kurve entgegenkommt müssen wir zurückweichen, damit beide Fahrzeuge weiterfahren können. Die Berge hier laden zum Wandern und Entdecken ein, leider wegen Stefans Finger im Moment keine Option für uns.

Als wir von den Bergen hinab in die Ebene von Anamur fahren blicken wir auf eine Plastikwüste. Hunderte Gewächshäuser, Stahlkonstruktionen mit weißen Planen überzogen, bedecken die Landschaft. Es ist beängstigend. Oft sind kleine Wohnhäuser direkt an die Gewächshäuser gebaut. Zwischen alldem ragen Moscheen auf. Die Sonne versinkt im Meer, als wir wieder die Berge emporsteigen und das Meer in nebligem Orange unter uns lassen. Ein unwirklicher Anblick; wir können nicht erkennen wo das Meer aufhört und der Himmel anfängt. Es ist, als würde man in eine bodenlose Unendlichkeit schauen.

Am nächsten Tag wollen wir auf unserem Ausflug nach Tarsus auf den Spuren des Apostels Paulus wandern. Allerdings ist sehr fraglich, ob die mit dem Markenzeichen Paulus deklarierten Gebäude wirklich mit ihm in Verbindung stehen. Wir besichtigen den Paulusbrunnen, wo angeblich sein Geburtshaus stand und die schätzungsweise im 5. Jahrhundert in seinem Namen errichtete Gedächtniskirche. Damit nicht genug: Wir schauen uns die Ausgrabungen rund um das Grab des Propheten Daniel an, die Ulumoschee und die alte Kirchenmoschee, die, wie der Name schon sagt, früher einmal eine Kirche war.

Aber nicht nur die beiden Weltreligionen, sondern auch die Ägypter und Römer haben ihre Spuren hinterlassen. Kleopatra in Form eines Bogens, welcher an ihr Treffen in Tarsus mit Marcus Antonius erinnert. Die Römer verewigten sich hier in Form von alten Römerstraßen und laut Reiseführer den „kümmerlichen Überresten“ des Römischen Bads.

Viel Çay, lecker Baklava, das Beobachten eines Fernsehteams, welches in der Bäckerei filmte, in welcher wir just vorher Gebäck gekauft hatten, und unsere Rast in Cafés mit Begonvilla berankten Höfen runden unseren Tag ab. Nach diesem kulturellen Zwischenstopp geht es weiter Richtung Osten.


Tarsus: On the trails of St. Paul

On our journey to Mersin we pass by rocky mountains, here and there covered in trees. We see immense banana plantations. The sea stays on our right, waves sometimes breaking on the beach, sometimes on craggy cliffs. We see a castle surrounded by walls and towers adjoining the ocean, piers with lighthouses.

The road is narrow and close to the mountain side. Right next to us are the steep cliffs. Our bus has to reverse once or twice to let a truck pass. The landscape seems to be really inviting for another hiking and camping trip, but due to Stefan’s finger this is not an option right now.

As we cross the mountains the plains of Alamur lie before us: Endless fields of white greenhouses covered in plastic only broken up by mosques here and there. It looks sterile and a little scary to us. As the sun sets and we climb to the mountains again, the sea is disguised in foggy orange. It’s hard to point out where the sea ends and the sky starts. It feels like starring into endless infinity.

On the next day we follow the path of St. Paul when we visit Tarsus. We see St. Paul’s well, which is said to be on the site of his birthplace, and St. Paul’s church, that was build in the 5th century. Besides, we explore the excavation site of St. Daniel, Ulu mosque and the old church-mosque that happened to be a church once.

However, there are not only marks of the big religions, but also of the Egyptians and Romans in Tarsus. The famous Cleopatra Gate commemorates the meeting between her and Marcus Antonius in Tarsus and the Romans left behind their old roads and the remains of an antique bath.

Çay and Baklava complete the experience and we even meet a TV-crew who films in the bakery where we have bought our pastries before. After this cultural intermezzo we go onwards to the east of the country.

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