Im Kojteich
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Singapur - Ein reicher Rundumschlag

Veröffentlicht: 29.05.2023

Für Singapur beschließe ich, es ein wenig ruhiger angesehen zu lassen. Bei 30+° C und der Luftfeuchtigkeit nicht weiter verwunderlich. Sonntag wird's so richtig Multi-Kulti. Ein deutscher mit schlesischen Wurzeln schaut sich in Singapur Fast X im Kino an. In einer Mall in Little India; im englischem Original und chinesischen Untertiteln. 🤣

Ein hängender Spielplatz in der Mall

Singapur ist immer unter den Top 10 der teuersten Länder der Welt mit dabei. Irgendwo las ich auch mal, dass die Kosten zum Leben hier höher sind als in 94% aller Länder weltweit. Kann ich bestätigen. Das traurige daran? Für eine Strecke, für die ich in Deutschland mit der Bahn über 6 € zahlen würde, zahle ich hier ca. 2,25 €. Selbst für das Kino zahle ich hier 10,74 €, in Deutschland sind es 12,50 €. So oder so, das macht den Film nirgendwo besser. 🤣

Am Montag werde ich die letzte Gelegenheit haben, Singapur zu erkunden, Dienstag werde ich um 21:00 Uhr vom Flughafen abheben und ich werde unter Garantie diese Stadt nicht mit 20 kg Gepäck erkunden. Da ich Montagnachmittag bis in die Nacht arbeiten muss, bleibt mir nichts anderes übrig, als die Stadt mittags zu erkunden.

Bevor ich mich in Richtung Südstadt aufmache, schneie ich noch mal in der lokalen Mall vorbei, kleine Erledigungen absolvieren. Dabei kommt mir wieder die Manga-Bücherei vor die Flinte. Die haben dort einen "Roboter", der nur drauf wartet, eingesetzt zu werden. Wie auch am Flughafen in Seoul denke ich mir: "Och ja, wann kriege ich noch mal die Gelegenheit?" Ich drücke das Mikrofon Icon auf dem DIN A4 großen Bildschirm und sage meinem neuen Freund: "Strike a pose." Er ändert seine Pose und teilt mir im stark indischen Akzent mit: "I'm ready for a selfie." Der Blechbubby gefällt mir.

Nach der Mall steuere ich erst mal eine Metro-Station an. Es ist schon crazy. In einem Moment gehe durch Little India, schaue auf indische Restaurants, buddhistische Tempelanlagen und als ich um eine Ecke biege, befinde ich mich plötzlich in China. Und dennoch funktioniert das hier. Wahnsinn.

Ich entschließe mich dazu, zumindest eine weitere Attraktion mitzunehmen; den OCBC Skywalk. Wofür OCBC steht? "Oversea-Chinese Banking Corporation". Auf dem Weg dorthin gehe ich durch Marina Bay Sands Mall. Als Ziel hätte ich mir das hier nicht freiwillig rausgesucht, dafür bin ich nicht die richtige Zielgruppe. Alles schreit nach "Millionäre willkommen", damit kann ich nichts anfangen. Na gut, witzig ist die Idee schon, ein wenig Venedig in eine Mall zu quetschen.

Aber alleine diese runden Cafés, umgeben von Louis Vuitton und Co., in einem Rondell, wirken auf mich einfach abgehoben. Aber ich bin ja auch nicht die Zielgruppe. Hier gibt's keine Blechbubbys, die mit mir posen. 🤷🏻‍♂️

Auf der Suche nach meinem Ziel verlasse ich die Millionärs-Mall und sehe, wie sich die Stadt vor mir ausbreitet. Ich bemerke aber auch den leicht schimmligen oder modrigen Geruch, nicht zum ersten Mal. So schnell er gekommen war, so schnell ist er auch wieder weg. Die Aussicht hingegen, die bleibt.

Auf dem Weg zur "Gardens by the bay" komme ich unter einer Brücke vorbei. Im Schatten der Brücke versammeln sich indische Bauarbeiter, entweder beieinander hockend oder schlafend. Es ist 12:45 Uhr, du musst schon blöd sein um die Uhrzeit irgendwas zu machen.

Irgendwann gelange ich an meinem Ziel an und kaufe mir eine Karte für den Skywalk. Der Preis ist schon ganz schön happig. Knapp 8,50 € für 128m Laufsteg in 22m Höhe. Aber für die Aussicht ist's schon okay. Und für die Leute, die ich hier antreffe. Eine Gruppe Frauen bietet mich, von denen einen Foto zu machen und wir blödeln ein wenig rum. Später werden diese Hühner auch ein Video von sich aufnehmen lassen, in welchem sie auf dem Steg tanzen.

Irgendwann geht's wieder ins Hotel, per Metro. Es gibt hier eine Sache, die mir bei der Orientierung enorm hilft und die ich so glaube ich nicht bei uns gesehen habe. An deutschen Bahnsteigen steht der Stationsname und welche Städte in diese Richtung liegen.
Schön für die Locals, bringt dir aber einen Scheiß, wenn du dich nicht auskennst. Was bringt es einem Fremden in Düsseldorf zu wissen, ob er in Richtung Langenfeld oder Duisburg fährt, wenn er nicht mal weiß, wo Langenfeld und Duisburg liegen.


In den Systemen hier hast du an den jeweiligen Stationen folgendes:

  • Name der Station
  • Nummer der Station
  • Name und Farbe der Linie
  • Fahrtrichtung
  • Vorangegangene Station mit Nummer
  • Folgende Station mit Nummer

Wenn ich mir in den wenigen Fällen unsicher war, welchen Bahnsteig ich nehmen muss, dann kann ich immer noch bei Google Maps die folgende Station prüfen und weiß Bescheid.

Multi-Kulti

Tja, und das war's. Das waren 2 Monate, fast 9 Wochen Reise durch Teile Asiens. Die meisten meiner Freunde werden mir später mitteilen, dass diese Zeit super schnell vorüber ging. Tja, da kann ich nur zustimmen. Am Anfang schien alles noch soooo weit weg, es war so neu und fremd. Und irgendwann bin ich in den meisten Fällen wie ein Fisch im Wasser gewesen. Ein Karpfen im Kojteich.


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