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Naturphänomene in Albanien

Veröffentlicht: 09.09.2021

Teil drei der Albanienreise ging in die Mitte Albaniens. Für unser Auto war das keineswegs eine gute Idee. Die Straßen in Albanien sind schon an der Küste schlecht, im Hinterland kann man froh sein, wenn man Teer unter den Reifen hat und nicht nur Schotter oder Steine. Das was wir zu Gesicht bekamen war dennoch eindrucksvoll.

Zwei der vier Menschen, die wir kennengelernt haben, haben uns so begeistert von dem Canyon mitten in Albanien erzählt, sodass wir neugierig wurden. Also sind wir kurzerhand hinterhergereist. Die Anfahrt war bereits spektakulär. Eine Holzbrücke führte über den Osum-Canyon an den Spot, den Matthias und Stina bereits ausgekundschaftet haben. Augen zu und durch war das Motto.
Der ausgesuchte Schlafplatz war die obere Ebene eines ausgetrockneten Wasserfalls, der nur im Frühjahr mit Wasser befüllt ist. Wieder zu viert starteten wir eine „kleine“ Wanderung. Das Ziel war den Canyon von unten zu sehen. Nach ca. 20 Minuten Fußmarsch kamen wir unten am Fluss an und uns wurde klares türkisfarbenes Wasser geboten, umgeben von eindrucksvollen Felsformationen. Nachdem wir die Szenerie kurz genossen haben, entschieden wir uns noch ein wenig weiter zu laufen. Irgendwie konnten wir gar nicht genug bekommen und schritten immer tiefer hinein. Anfangs noch etwas schüchtern beim Überqueren von Wasserstellen (die Schuhe wurden aus/an an/ausgezogen), standen wir nach einigen Kurven bis zum Bauch im Wasser, da es links und rechts keinen Weg mehr gab. Die beiden Jungs trugen die Rucksäcke mit elektronischen Geräten bereits über dem Kopf, während Stina und ich, langsam durch das Wasser watend, getestet haben wie tief die einzelnen Stellen sind.
Links und rechts waren immer wieder ausgetrocknete Wasserfälle zu sehen und da das Gestein recht griffig war, kamen wir auf die (grandiose) Idee über einen Wasserfall aus dem Canyon auszusteigen. Vorher noch davon erzählt, dass ich in Bamberg bouldern gehe, durfte ich dann an dieser Stelle direkt vorausklettern. Es ging gut bis zum ersten Becken des Wasserfalles und dann kamen wir nicht mehr weiter. Wo man raufklettert, kommt man bekanntlich auch wieder runter. Dennoch war mir etwas mulmig im Bauch. Aber Ende gut alles Gut. Canyons laufen auch irgendwann wieder aus und die eindrucksvollen Felswände werden kleiner.


Hier noch ein Tipp:
Im letzten Beitrag hatte ich bereits erwähnt, dass Google Maps immer wieder überfordert mit Albanien ist. So war das auch in dieser Gegend. Albaniens Straßen sind nur in den touristischen Gebieten und an den Grenzen ausgebaut. Wir waren bereits einiges gewohnt, aber der Weg, der uns angezeigt wurde, war nahezu unbefahrbar. Nach ca. 6 km (von 21) winkte uns ein Bauer, der gerade mit seiner Kuh spazieren ging (?!) wild fuchtelnd zurück. Wir mussten einsehen, dass wir den Hinweg auch wieder als Rückweg nutzen mussten. Also fast zurück bis nach Dürres, unserem Ausgangspunkt. Für Ausflüge in die Gegend um Corovoda sollte also Zeit miteingeplant werden, denn es ist ein fast 6-stündiger Umweg, wahrscheinlich der Grund warum die Touristen eher fernbleiben. Aber traut bloß nicht dem kürzesten Weg auf Google Maps!

Ein zweites Naturphänomen ist ein Hochtouristisches Highlight, weshalb ich die Fotos hochlade, aber ich den Spot nur bedingt empfehlen würde. Das blaue Auge (Syri i Kaltar) bei Seranda ist eine 12 Grad kalte Bergquelle, die sich in eindrucksvollen Farben in einen Fluss schlängelt. Es tümmeln sich dort die Touristen, die unbedingt in die 60 Meter tiefe Quelle springen wollen.

Antworten (1)

Georg
Das hört sich alles so toll an. Ihr seid ganz schön mutig! Ob ich das mit meinem Citroen Ami 8 von 1977 mit 32 PS wohl auch geschafft hätte? Na ja ... Ich bin jetzt wieder zu Hause und darf von meinen Erinnerungen träumen. Auch gut.

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