Veröffentlicht: 12.12.2018
Nach Pucón geht es nun in den Norden Chiles, nach San Pedro de Atacama. Nach einem langen Anreise-Tag über Santiago de Chile komme ich endlich abends in der kleinen Wüstenstadt in den Anden an. Die Atacama-Wüste ist die trockenste Wüste der Erde außerhalb der Polargebiete. Zwei Tage habe ich hier, doch ohne Auto reicht die Zeit kaum aus. Die Umgebung hat viel zu bieten und ich bin auf Agenturen und ihre Tagestouren angewiesen, die Zeit ist (zu) knapp, um das für mich Interessante auch alles umsetzen zu können. Ich entschließe mich zu zwei Touren: die Tour zu den Lagunas altiplánicas, verbunden mit einem Abstecher zu Flamingos (die sind pink - muss ich sehen!) und für den darauffolgenden Tag die Tour zum Valle de la Luna (dt. Tal des Mondes) - das Muss hier.
Nach ein paar wenigen Stündchen Schlaf werde ich also gleich am nächsten Morgen am Hostel abgeholt und es geht los, zunächst zum kleinen Dorf Toconao, in dem wirr einiges über die Einheimischen und deren Bewirtschaftung der Wüste erfahren.
Weiter geht's zur Salar de Atacama (Salzwüste) und zur Chaxa Lagoon im Nationalpark "Los Flamencos". In der Lagune lassen sich bis zu drei Flamingo-Arten nieder, heute sehe ich eine davon, nämlich die Andenflamingos (Merkmal ist sind die schwarzen Flügelspitzen).
Nach einem guten Frühstück mit Ausblick auf die Flamingos fahren wir bergauf auf 4.140 m Höhe - es geht zu den Lagunas Altiplánicas. Diese bestehen aus der Laguna Miscanti und der Laguna Miñiques. Ursprünglich mal eine Lagune gewesen, wurde sie durch einen Lavastrom getrennt. Genährt werden die Lagunen durch Grundwasser, dass von umliegenden Bergen der Anden abfließt. So entsteht ein Biotop für zahlreiche Vogelarten, und mit ein bisschen Glück kann man hier auch nochmal den ein oder anderen Flamingo sehen :)
Lagunas Miscanti
Zurück im Hostel gönne ich mir einen "freien" Nachmittag in der Sonne - Urlau :)
Am nächsten Tag geht's zum bekannten Valle de la Luna. Erster Halt sind die Salzhöhlen, und etwas Mut ist nötig, als wir in die dunklen Höhlen gehen (Voraussetzung: Taschenlampe oder alternativ Handy) und man über die Steine klettern muss. Die Eindrücke der Salzwände und Salzkristalle sind es wert!
Anschließend fahren wir weiter durch den Nationalpark zu der bekannten Felsformation "Tres Marías" - die drei Marien. Es lässt sich erahnen, welche Steine die Marien darstellen, doch eine genauere Erklärung zu den Figuren blieb mir der Guide leider schuldig :)
Der Mirador de Kari, ein Aussichtspunkt mit einem beeindruckenden Rundum-Blick über das Tal, ist unser nächstes Ziel. Ein paar Meter durch Sand nach oben (was habe ich mir nur bei den weißen Schuhen gedacht???) und ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus. So viele unterschiedliche Formen und Figuren liegen uns zu Füßen, zu recht knipst man sich hier die Finger blutig und nun verstehen auch alle, warum dieses Tal in der Wüste an eine Mondlandschaft erinnert.
Nach dieser wahnsinnigen Kulisse stapfen wir wieder zurück zum Bus und steuern den vorletzten Punkt der Tour an: das Valle de la Muerte alias Tal des Todes - wie die Chilenen sagen. Alle anderen sagen Valle de Marte, also Mars Valley. So oder so, als wir in einer kleinen Senke stehen, bildet auch diese Landschaft grandiose Eindrücke der Vielfältigkeit hier.
Schnell geht's weiter, um pünktlich zum Sonnenuntergang zum Aussichtspunkt zu kommen. Alle Touren treffen sich hier, trotzdem ist es erstaunlich ruhig, als die Sonne hinter den kargen Felsen verschwindet und alles in ein warmes Licht hüllt.