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Wohnen und Essen bei ნატალია

Veröffentlicht: 09.09.2018

Wardsia ist Weltkulturerbe und liegt gefühlt am Ende der Welt. Die Klosteranlage aus dem 12. Jhdt. besteht aus Höhlen, die in eine 500 m hohe Wand gehauen wurden. Die Höhlen waren über niedrige Gänge und steile Treppen miteinander verbunden. In der Blütezeit lebten mehrere tausend Mönche hier. Darüber hinaus waren die Höhlen ein Zufluchtsort für die Bevölkerung der weiteren Umgebung. Die Anlage konnte 50.000 Menschen aufnehmen.

Heute sieht man große Löcher in der Felswand, die Einblick in die Räume geben. Zur Erbauungszeit sah man in der Regel nur Fenster. Erdbeben und Felsstürze haben der Höhlenstadt sozusagen ihre gesamte Fassade geraubt. Noch immer aber kann man in einigen der Gänge und Treppen mit eingezogenem Kopf herumklettern. Sehr lustig! Und in der Kirche sind Fresken erhalten, nicht die besten, aber immerhin.

Obwohl Weltkulturerbe, gab es bis vor kurzem kaum Möglichkeiten, hier halbwegs komfortabel zu übernachten. Inzwischen gibt es ein überteuertes Resort und verschiedene Guesthouses, wie jenes von Natalia, in dem wir gelandet sind. Zu landen war gar nicht so einfach: In Pia, so der Name des Dorfes, hört der Asphalt auf den Straßen auf. Es gibt zwar einige Wegweiser, aber zu wenige, sodass man zwischen Hühnern, Kühen, Hunden und entgeistert schauenden Menschen auf steilen Schotterwegen entlang rutscht, bis man dann doch bei Natalia und in ihrem Hof landet.

Die hübsche, zarte rotblonde Frau hört uns sofort kommen und öffnet das Tor. Das Zimmer können wir uns aussuchen, wir sind die einzigen Gäste. Das Gemeinschaftsbad ist über die Pawlatsche erreichbar. Alles blitzt vor Sauberkeit. Am Hof wohnen außerdem Natalias Mann, ihr kleiner Sohn, (vorübergehend) ein kleiner Neffe, ein rotblonder Cockerspaniel mit vielen Löckchen auf den Ohren, eine freche Katze und eine Mama (von Natalia oder ihrem Mann?).

Wir sind hier, weil wir gelesen haben, dass Natalia so gut kocht. Und ja, es stimmt: Es gibt Käse, Paradeiser, Gurken, Käse, Rahm, Khinkali (am ersten Abend kleine Nudeltaschen mit Käse-, am zweiten große mit Fleischfüllung), Khachapuri (mit Käse gefüllter Fladen), an jedem der beiden Abende einen anderen köstlichen Melanzanisalat, wunderbare Brokkoli mit Rahm, hinreißende selbstgemachte Rosenmarmelade zum Tee. Zum Frühstück dann auch noch Zwetschkenmarmelade und in Sirup eingelegte Melone. Jetzt habe ich sicher noch einiges vergessen. Ja, den Wein natürlich, gestern roten "Uhudler", heute einen, der stark nach Zimt geschmeckt hat (wieder so ein rot ausgebauter Weißer? #Ein toller Tag). 

Englisch kann Natalia nicht, trotzdem setzt sie sich zu uns an den Tisch und "plaudert" - und so schlicht hier alles ist, das Handy hat sie doch genauso die ganze Zeit in der Hand und ihren Facebook-Account genauso ständig im Auge wie die (jungen) Menschen bei uns.

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#georgien#wardsia#guesthouse