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31/05/2018 - Wird alles klappen?

Veröffentlicht: 28.06.2018

Kia ora „Kaikoura“! Da sind wir wieder. Doch diesmal aus einem ganz bestimmten Grund. In den vergangenen Wochen fanden wir diverse „Paua Shells“ am Strand. Laut Recherchen soll das Einführen nach Deutschland kein größeres Problem sein. Jedoch bereitete uns der verbliebene Meeresschutt, der sich an der Außenseite der Muscheln befindet, immer wieder Sorgen. Was würde der Zoll davon halten? Im Internet erfuhren wir von einem Shop, der die besagten Muscheln schleift, poliert und lackiert. Im bearbeiteten Zustand dürften wir keine Schwierigkeiten mehr haben, oder? Schließlich werden die Muscheln in genau dieser Art und Weise in vielen Souvenirläden verkauft. Der Gedanke bestärkte uns immer weiter - zu gerne würden wir diese besonderen Unikate, die uns an die einzigartige Zeit in Neuseeland erinnern, mit nach Hause nehmen. Genau deshalb kamen wir nach Kaikoura zurück. Denn nur hier befindet sich der einzige Shop in ganz Neuseeland, der sich um selbstgefundene Paua Shells kümmert. 
Mit zwei Beispielexemplaren besuchten wir den „Southern Paua - Factory Shop“. Wir konfrontierten die Mitarbeiterin mit unserem Anliegen: Ist es möglich? Wie lange dauert es? Können alle Muscheln bearbeitet werden? Wie viel kostet es? Schnell erhielten wir Antworten auf all die Fragen. - Sofern das Schneckenhaus keine Blasen vorweist oder zu dünn und damit zu porös für die Schleifmaschine ist, steht der Bearbeitung nichts im Wege. (Sie demonstrierte uns an einer Muschel, wie sich kleine Stücke von Menschenhand abbrechen lassen. Das würde schlussendlich dazu führen, dass die Paua Shell unter der Schleifmaschine zerbrechen würde.) Die gesamte Veredelung kann bis zur einer Woche dauern und kostet pro Muschel $5/3€. Mit all den Informationen kehrten wir zurück zum Auto. Unausgesprochen stand schnell fest, dass wir unsere kleinen Schätze in Auftrag geben möchten. Also packten wir all unsere Fundstücke ein und ließen sie von der Mitarbeiterin überprüfen. Von insgesamt 16 Paua Shells überstanden 12 die Prüfung, welche wir anschließend in Auftrag gaben. Für die Prozedur sollten wir knapp eine Woche einplanen. Der kommende Freitag (01. Juni 2018) wurde als Abholungstermin vereinbart.

Während die Muscheln geschliffen, poliert und lackiert werden, überbrückten wir die neugewonnene Zeit in der Bücherei. Jeden Tag arbeiteten wir am Blog und stellten viele neue Beiträge online. Manchmal wichen wir dem Regen aus und spielten oder puzzelten zur Abwechselung.
Zum Ausgleich atmeten wir frische Luft beim Strandspaziergang ein, machten einen kleinen Stadtbummel, besuchten den Markt oder einen Aussichtspunkt mit Blick auf Kaikoura.
Im Moment war wenig los - dies spürten wir vor allem auf dem Campingplatz. Deshalb widmeten wir uns der Wäsche, ohne dem üblichen Gerangel um eine Waschmaschine oder Trockner. Ebenso verwöhnten wir uns die Zeit über mit leckerem Essen, da der Kühlschrank viel Platz bot. Bis auf uns verwendete nur eine Handvoll an Campern die Kühlmöglichkeit.

Nach der langen Zeit des Reisens war es schön, für „längere“ Zeit an einem Standort zu verweilen. Im Großen und Ganzen genossen wir eine ruhige und entspannte Zeit in dem Küstenstädtchen. Bis der Tag kam, an dem wir uns ins Auto setzten, den Schlüssel umdrehten und … nichts passierte. Unser Auto sprang nicht mehr an. Einfach so. Aus heiterem Himmel. Wir konnten uns die Situation nicht erklären. War es die Batterie? Hatte die Kälte etwas damit zu tun? Oder war es doch was ernsteres? - Nach mehreren Versuchen des Misserfolges standen wir ratlos da. Glücklicherweise sind wir Mitglieder des AA's (neuseeländischer ADAC). Diesen kontaktierten wir und bestellten ihn zu uns; 30 bis 45 Minuten kann es dauern. Eine Zeitspanne, die sich für uns bis ins unendliche zog. Wir malten uns die schlimmsten Bilder aus. Was, wenn sie das Auto abschleppen müssen? Oder es länger in der Werkstatt behalten? Wo schlafen wir die Nacht? Was machen wir mit unserem gesamten Hab und Gut, das in dem Auto liegt? Nervös beobachteten wir den Verkehr aus der Küche des Campingplatztes und erhofften uns bei jedem möglichen Firmenwagen, dass er es sein könnte … Und dann kam er um die Ecke geschossen und fuhr auf direktem Wege zum Sam. (Woher wusste er, wo unser Auto steht!?) Er parkte einen Stellplatz weiter, packte sein Starthilfe-Kit aus und schloss es an. Tobi drehte den Schlüssel um und das Auto sprang sofort an! Es dauerte keine Sekunde. Ich konnte nur den Kopf schütteln. Nachdem der Papierkram erledigt war, riet uns der Mitarbeiter, an die 15 Minuten umher zu fahren. Genau dies taten wir dann auch - wir fuhren zu einem abgelegenen Teil von Kaikoura, indem wir bisher noch nicht waren.
Dass wir den AA bestellen mussten, war die eine Sache. Doch das unsere Batterie genau zwei Tage vor Ablauf der Mitgliedschaft ihren Geist aufgab, die Andere. Glück gehabt! Die nächste Geschäftsstelle liegt mehrere Fahrstunden entfernt. Sobald wir diese vorfinden, werden wir unsere Mitgliedschaft zweifelsfrei verlängern.

Wir glaubten, dass innerhalb der Woche nicht viel passieren würde und wir etwas zur Ruhe kommen könnten. Wie immer wird man eines Besseren belehrt. ;)
Morgen ist es dann soweit - die in Auftrag gegebenen Paua Shells, sofern alles funktioniert hat, sind fertig. Die Aufregung steigt. Wir sind gespannt, wie sie wohl aussehen werden.
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