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23/01/2018 - Kiwis und deutsches Essen

Veröffentlicht: 12.02.2018

Heute sollte es mal wieder tierisch werden. Ein Besuch im „Willowbank Wildlife Reserve“ stand an. Der Zoo wirbt mit den „Home of the Big 5“ - darunter fallen der „Kaka“ (ein seltener Buschpapagei), der „Tuatara“ (ein Reptil vergangener Zeit), der „Kea“ (ein aufgeweckter Bergpapagei), der „Takahe“ (man glaubte, er sei bereits ausgestorben) und natürlich das Nationaltier Neuseelands der „Kiwi“.

Über die Internetseite „book.me“ erwarben wir „2 für 1 Tickets“ und trafen bereits um 09:30 Uhr am Zoo ein. Wir kauften uns zwei Tüten Tierfutter und bekamen eine Park-Map in die Hand gedrückt. Ein Rundgang führt die Besucher an jedem Gehege und Gelände vorbei.
Zu Beginn fängt der Rundweg mit einem schön angelegten Steg an. Um einen herum schwimmen Aale und Enten. Nach dem großen Rehgehege folgte das erste Highlight. Es war ein großer „Streichelzoo“, in dem einige Wallabys frei umher hüpfen. Eines von ihnen war besonders nah am Gehweg. Ganz langsam näherten wir uns ihm. Wir setzten uns an den Rand des Weges, der mit großen Steinen gekennzeichnet ist. Das Wallaby war gerade dabei, das auf dem bodenliegende Futter aufzuheben. Zunächst versuchte Tobi das Wallaby mit der Hand zu füttern, doch es zeigte kein großes Interesse - denn es lagen ja noch einige Futterpads auf dem Boden. Wir tauschten die Rollen und ich setzte mich neben das Wallaby und tatsächlich - es fraß mir aus der Hand! Noch nie zuvor kamen wir diesen Tieren so nah und dass sie einem tatsächlich aus der Hand fressen, glaubten wir bis dato auch nicht.
Es ging weiter vorbei an kleinen Äffchen, verschiedenen Papageienarten, Ottern und den Lemuren. Bevor wir dem Weg weiter zu den Farmtieren folgten, kreuzte uns eine große Entenfamilie. Die Mama und ihre Küken waren überaus zutraulich. Also packte ich mir ein paar Futterpads auf die Hand und ging in die Hocke. Es dauerte nicht lange und ich war von viele kleinen, flauschigen Tierchen umgeben. Sie fraßen mir hastig aus der Hand. Natürlich konnte ich es nicht bei dem einem Mal belassen, ich packte mir noch zwei, drei oder auch vier Mal etwas auf die Hand und genoss es, dass sie mir aus der Hand aßen. Dabei taten sie einem überhaupt nicht weh, im Gegenteil - sie waren zwar gierig und schnappten zu, doch es kitzelte vielmehr als dass es weh tat. Die Mama-Ente hatte stets einen Blick auf mich, doch auch sie persönlich war von den Futterpads nicht abgeneigt und froh, wenn sie etwas abbekam. Als wir uns von dieser süßen Familie trennen konnten, ging es weiter zu den Farmtieren. Hier begegnet man Tieren, die man üblicherweise auf einer Farm antrifft: Pferde, Kühe, Schafe, Ziegen, Hühner … und Hausschweine. Diese haben eine ganz besondere Technik entwickelt, wie man sie am besten füttert. Entweder macht man es wie der Eber und reißt das ganze Maul auf oder aber wie die Sau und formt mit der Schnauze ein kleines Loch, in das das Futterpad hineingeworfen werden soll. Wir hatten riesen Spaß dabei.
Nach dem Freiluftgehege der Keas ging es zum bekanntesten Tier Neuseelands. Der Willowbank-Zoo verfügt über ein Nachttiergehege, in dem die Kiwis für die Besucher tagsüber wach sind. Fünf Kiwis lebten zu dem Zeitpunkt in dem großzügigen Gehege. Nachdem sich unsere Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, liefen wir einmal durch das ganze Gebäude. Immer wieder legten wir Pausen ein, um möglicherweise ein rascheln oder Ähnliches wahrzunehmen. Doch anfangs waren wir nicht wirklich erfolgreich. Erst ganz zum Schluss, bevor es wieder hinausgeht, entdeckten wir dann doch einen kleinen, brauen, flugunfähigen Vogel. Wie fast immer war er gerade dabei, Nahrung zu suchen. Dabei steckt er seinen langen Schnabel immer wieder in die Erde. In dem Nachttierhaus waren mehrere kleine Spots mit Rotlicht aufgestellt. Dadurch konnte man ihn sehr gut sehen, wenn er sich nicht gerade in einer dunklen Ecke versteckte. Doch plötzlich wurde es ganz laut! Ein „Kiwi-Call“! Zum allerersten Mal hörten wir einen Kiwi rufen. Es ging nicht lange, doch dieses Geräusch miterlebt zu haben, war ein weiteres Highlight unserer Neuseelandreise! Wir liefen zurück zum Beginn des Hauses und entdeckten den Kiwi, der eben noch rief. Es dauerte nicht lange, bis wir einen weiteren sahen. Damit waren es schon drei Kiwis, die wir heute entdeckten. Wir beobachteten die süßen, fast kugelförmigen Laufvögel eine ganze Weile. Doch wer ist denn da? Noch einer? Ja, tatsächlich noch ein vierter Kiwi war zu sehen. Er war gerade dabei zu fressen, denn die Tierpflegerin kam vorbei und setzte den Tierchen runde Behälter in die Erde, in denen sich ihr Futter befand. Wieder wurde es sehr laut im Nachttierhaus - ein weiterer Kiwi-Call. Wahnsinn! Kaum zu beschreiben, wie sich dieser Ruf anhört - einfach einzigartig. Wir waren sehr glücklich und konnten uns nur ganz schwer trennen. Denn so gut wie hier, haben wir sie dank des Rotlichtes noch nie gesehen - und gleich zweimal einen Kiwi-Call in kürzester Zeit zuhören, war für uns undenkbar.
Als wir uns von unseren neuen Lieblingstieren verabschiedet hatten, war der Rundgang schon bald zu Ende. Wir kamen nur noch an kleineren Vogeltierarten und Fischen, die im Teich schwammen, vorbei. Doch kurz bevor die letzten Meter erreicht waren, trafen wir auf viele weiße Tauben, die wir bereits auf dem Rundgang immer wieder sahen - doch hier hatten sie ihren Platz. Dies nutzen wir, um unsere letzten Futterreste loszuwerden. Denn übrig blieben nur noch kleinste Krümel. Doch sie einfach auf den Boden zu schmeißen, wäre viel zu langweilig gewesen. Also gab es die Reste in die Hand und es dauerte nicht lange, da saß die erste Taube auf der Hand. 
Abschließend müssen wir sagen, dass dieser Zoo mit sehr viel Liebe betrieben wird. Die Tiere haben großzügige Gehege und der Rundgang ist toll angelegt. In Neuseeland hat man die Möglichkeit, den Tieren sehr nahezukommen und dies hat natürlich potenzial für unvergessliche Erinnerungen.

Der Vormittag war vergangen und der Hunger holte uns ein. In einem etwas außerhalb gelegenen Stadtteil namens Papanui befindet sich die preisgekrönte Bäckerei „Copenhagen Bakery“. Vor Ort staunten wir nicht schlecht. Neben den ganzen Sauerteigbroten befanden sich auch jede Menge Torten und süße Gebäcke hinter der Theke. Wir kauften uns ein Vollkornbrot für das nächste Frühstück und ein Ciabatta für das Abendbrot. - Beide Brote waren sehr lecker und konnten mit dem deutschen Handwerk gut mithalten. :)
Da der Appetit nach dem Besuch in der Bäckerei nur noch größer geworden ist, ging es auf schnellstem Wege in ein Café. Das „Café Berlin“ in Christchurch ist bei deutschen Backpackern und Auswanderern sehr beliebt. Es verkauft deutsche Produkte wie beispielsweise Ritter Sport Schokolade, Lebkuchen oder Dr. Oetker Puddingpulver. Doch wir sehnten uns zunächst nach einem deutschen Mittagessen. Also gab es für uns Brezen mit Weißwurst und süßem Senf und Leberkäs mit Brot. Es schmeckte wirklich gut. Leichte Heimatgefühle kamen auf.

In Deutschland empfanden wir diese bodenständigen Gerichte häufig als Selbstverständlichkeit. Wir mussten erst ans andere Ende der Welt reisen, um die deutsche Hausmannskost schätzen zu lernen. Nichts geht über ein warmes, selbstgemachtes Brot aus der Bäckerei.

Neben uns waren auch weitere deutsche Backpacker zu Besuch, die ebenfalls auf ein deutsches Mittagsessen warteten. Außer dem Mittagessen kauften wir uns nur noch ein paar Frankfurter Würstchen zum Mitnehmen.
Nach der leckeren Stärkung im Café füllten wir noch unsere Vorratsboxen bei PaknSave auf. Denn bereits morgen geht unsere Reise auf eine wunderschöne Halbinsel weiter.

Antworten (1)

Wolfgang
Wieder mal schöne Bilder, ich habe sie mir wieder runtergezogen auf USB-Stick und werde sie am TV mir schön grooooß ansehen. LG

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#kiwi#neuseeland#südinsel