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11/09/2018 - Manchmal kommt es anders als man denkt

Veröffentlicht: 04.10.2018

Nach einer unruhigen Nacht in „Te Kauwhata“ startete der Tag früh. Vor Sonnenaufgang wachten wir auf und bereiteten uns ein Frühstück zu. Dabei schienen uns die ersten Sonnenstrahlen aufs Gesicht. Wie herrlich! Auch ein lokaler Farmer nutzte das gute Wetter aus, um mit seinen drei Lämmern spazieren zu gehen. Ohne jegliche Leine folgte ihm die süße Rasselbande auf Schritt und Tritt. :) 
Tja, aber wohin sollte es nun gehen? Ursprünglich war es geplant, an die Westküste zu reisen, um am Folgetag „Auckland“ zu passieren. Doch ein Familienmitglied aus Deutschland gab uns den Denkanstoß, ob es denn nördlich von Auckland noch genügend zu Entdecken gäbe bis unsere Reise Mitte Oktober endet? Infolgedessen änderten sich spontan die Pläne und wir steuerten (erneut) die „Coromandel Peninsula“ an, die sich an der Ostküste befindet. Eben noch schnell $5 in die Spendenbox gelegt, verließen wir das Landesinnere und tauchten tief in den „Coromandel Forest“ ein. Hier und dort hielten wir an verschiedenen Lookouts, bevor wir zur Mittagszeit das kleine Örtchen „Tairua“ erreichten. Schon im Dezember letzten Jahres passierten wir dieses und erklommen diesmal den etwas außerhalbgelegenen „Pumpkin Hill“. Von seiner Spitze eröffnete sich ein toller Blick auf die Gemeinde, ihren Strand und das weite, blaue Meer. Eine kleine Holzbank lud zum Verweilen ein. :) 
Von hier aus setzten wir die Fahrt zu einem vermeidlich einsamen Strand fort. Wäre nicht Sonntag gewesen; was für die Neuseeländer bedeutet: Ab zum Strand! Und trotzdem gefiel uns die „Te Karo Bay“ von der ersten Sekunde. Also Schuhe aus und barfuß durch den warmen Sand. Beim Beobachten der wenigen Surfer und den ankommenden Wellen entdeckten wir doch wahrlich eine Delfinfamilie. Oder nicht? Oder doch! Tatsache, eine Gruppe von fünf Delfinen genoss die ruhige See und schwamm ihre Runden. Immer wieder tauchten sie nacheinander an die Oberfläche, um Luft zu holen. Wir waren überwältigt und überglücklich, hierher gefahren zu sein. :) Nach dem Strandspaziergang ließen wir uns auf einer Holzbank nieder und aßen einen kleinen Mittagssnack. Mit Blick aufs Meer, wo die Delfine nach wie vor umher schwammen, versteht sich. ;) 
Am späten Nachmittag lösten wir uns von der wundervollen Te Karo Bay und fuhren die verbliebenen Kilometer bis zum „Hot Water Beach“. Wegen unglücklichen Tide-Zeiten war es für uns diesmal nicht möglich, einen privaten Pool am Strand zu buddeln, der von unterirdischen, vulkanischen Aktivitäten beheizt wird. (Dieses Vergnügen hatten wir bei unserem letzten Besuch.) Daher checkten wir auf dem nahegelegenen Campingplatz ein und genossen stattdessen unser Abendessen am Strand mit Blick auf den Sonnenuntergang. (Okay, die Sonne sahen wir nicht, die ging nämlich hinter unserem Rücken und den Bergen unter. Aber die Wolken am Himmel, die sich deswegen verfärbten, sahen schön aus.)

Am nächsten Morgen wurden wir von aufgebrachten Möwen geweckt. Sie verursachten einen derartigen Krach, den wir selten erlebten. An Schlaf war dabei nicht mehr zu denken. Wenigstens begrüßte uns die Katze der Campingplatzeigentümer freundlich und ganz ohne Terz.
Nach der Dusche und dem Frühstück ging es noch einmal an den Hot Water Beach. Wieder war der Höhepunkt der Flut gekommen - da entdeckte Tobi das Kind in sich. Er nahm den Kampf mit den heranrauschenden Wellen an und rammte eine Holzlatte in den Sand. Zu Beginn war das Meer stärker … Doch mit Hilfe eines anderen Holzpfahls hämmerte er das dünnere Stück so tief in den Sand, dass die Wellen nicht mehr dagegen ankamen. - Und wenn das Holz noch nicht herausgezogen wurde, steckt es noch heute im Hot Water Beach. ;)
Nach diesem Erfolg führte es uns bis nach „Whitianga“. Die kleine Stadt verfügt über die einzige Bücherei weit und breit. Zu dieser ging es nun. Als alles erledigt war, besprachen wir die weitere Reiseroute. Schnell wurde klar, für heute war die Luft raus. Also widmeten wir uns noch schnell der Autopflege, überprüften den Reifendruck und kehrten auf dem Campingplatz ein.

Der nächste Tag begann mit dem Hochladen der Verkaufsanzeige unseres Autos. Auch wenn wir erst in einem Monat das Land verlassen müssen, erhoffen wir uns so, den ein oder anderen Neuankömmling auf unseren Sam aufmerksam machen zu können.
Jetzt trennte uns vom heutigen Übernachtungsziel eine fünfminütige Fähr- oder eine halbstündige Autofahrt.

Denn zwischen Whitianga und „Cooks Beach“ liegt ein schmaler Meeresarm.

Wir wählten die zweite Variante und als der neue Campingplatz erreicht war, unternahmen wir zum Nachmittag noch eine Wanderung. Das nahegelegene „Shakespeare Cliff Scenic and Historic Reserve“ durchziehen verschiedene Wanderrouten. Als erstes bestiegen wir den kleinen Berg, der einen Aussichtspunkt auf die umliegenden grünen Wälder, kleinen Inseln und versteckten Stände bereithielt. Ebenso James Cook wies die Küstenlinie der Coromandel-Halbinsel zu schätzen und legte im Jahr 1769 einen längeren Landgang ein. 
Vom höchsten Punkt spazierten wir nun die vielen Treppenstufen hinab zur „Lonely Bay“. Der Name lässt es bereits erahnen - eine einsame Bucht mit vielen Muscheln und schönen Fotomotiven. Auf dem restlichen Rundgang zurück zum Campingplatz passierten wir weitere Felsformationen und verlassene Strände. - Der Frühling lässt sich immer deutlicher erkennen. Viele Blumen, Bäume und Sträucher beginnen zu blühen und die Sonne, wenn sie mal da ist, schenkt uns zunehmend wärmere Temperaturen. :)
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