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08/09/2018 - Höchster Wasserfall und abwechslungsreiche Gärten

Veröffentlicht: 03.10.2018

Ein Tag später und die Begeisterung vom Besuch im Auenland hält weiter an! Am liebsten wären wir gleich noch einmal zum „Hobbiton Movie Set“ gefahren, so friedlich und wunderschön war es dort. Doch den Eintrittspreis von $85 (48€) sparten wir uns und erkundeten stattdessen die umliegende Region. So begann unser Tag bei keinem geringeren als dem höchsten Wasserfall der Nordinsel! Die „Wairere Falls“ fallen über zwei Stufen ganze 153 Meter in die Tiefe - wow! Schon während der Anfahrt konnten wir den oberen Teil des Wasserfalls sehen. 
Am Parkplatz angekommen, versperrte ein Waldgebiet die Sicht. Dieses galt es nun zu durchqueren. Neben weiteren Wochenendausflüglern waren es vor allem einige Jogger, die die Strecke für ihr Workout nutzten. 45 Minuten ging es durch den dichten Busch, um zur ersten (von zwei) Aussichtsplattformen zu gelangen. Über Stock, Stein und Wurzel und entlang des „Mokau Rivers“ wanderten wir, als der erste Lookout in greifbare Nähe rückte. Vor Ort bauten wir unser Stativ auf und versuchten, den extrem hohen Wasserfall einzufangen. Jedoch war dies relativ schwierig - neben der Größe ist es vor allem die eingeschränkte Sicht, die das Fotografieren zu einer Herausforderung machte. Gut eingebettet in einer Felswand waren nur wenige Teile vom Wairere Fall zu erkennen. 
Mit den gewonnenen Eindrücken setzten wir die Wanderung fort. Nach wie vor kletterten wir bergauf. 45 Minuten später war es geschafft. Wir standen am höchsten Punkt des Wasserfalls. Von hier aus eröffnete sich bei schönstem Sonnenschein ein weitläufiger Blick auf das grüne Tal. Komisch war nur, an der Kante zu stehen, wo die vielen Wassermassen in die Tiefe stürzen … - hier sollte man besser nicht ins Wasser fallen. 
Anschließend folgte der zügige Abstieg. Auf dem Rückweg ließen wir die Szenerie intensiver auf uns wirken. Die grüne Schlucht, durch die der Mokau River hinabfließt, hat uns genauso gefallen wie die moosbewachsenen Felsen am Rande des Flusses. :) 
Nach insgesamt drei Stunden kamen wir zurück am Auto an und setzten die Reise in eine altbekannte Stadt fort. Dabei fuhren wir erneut über den nagelneuen „Waikato Expressway“ (zugelassen sind hier 110km/h - ihr erinnert euch). Binnen kürzester Zeit erreichten wir „Hamilton“. Da wir bei unserem letzten Besuch (vor wenigen Tagen) die Top-Sehenswürdigkeit der Stadt ausließen, holten wir dies heute (bei besserem Wetter) nach. - Vielleicht hätten wir vorher mal in den Veranstaltungskalender der „Hamilton Gardens“ schauen sollen. Abgesehen davon, dass es Samstag war, fand heute das „Festival de la Primavera“ statt - ein Fest, bei dem die Länder der südlichen Hemisphäre den Frühling begrüßen. Die Parkmöglichkeiten waren vollständig erschöpft! Da wird schon mal die nahgelegene, matschige Wiese zu einem weiteren Parkplatz umgemünzt … Als das Auto endlich geparkt war, zögerten wir nicht lange und mischten uns unter die zahlreichen Besucher.

Die 54 Hektar großen und preisgekrönten Hamilton Gardens beherbergen über 21 verschiedene Gärten. - Der Besuch ist komplett kostenfrei!

Wir verschafften uns einen ersten Überblick und ließen uns daraufhin durch die Gärten treiben. Auf einen kurzen Ausflug nach Japan folgte der Pfad vorbei an Bambussträuchern, zu mediterranen Gärten bevor die Reise in Indien endete. - Die Vielfalt, die intensiven Gerüche und verschiedenen Pflanzenarten waren unglaublich! Besonders gut in Erinnerung ist uns der indische Garten „Char Bagh“ geblieben. Ein Garten wie eine kleine Oase. Begrüßt von symmetrisch angelegten Wegen, einem Tempel, der Wasserfontäne im Zentrum und den vielen, vielen bunten Blumen. Kurz gesagt: Es sah fantastisch aus! Genauso wie die italienische Anlage mit ihren Orangen- und Zitronenbäumen.
Es folgte der Besuch im Kräutergarten, den Gemüsefeldern und der Anlage von früheren Maori und ihren durchdachten Gärten.
Bevor wir uns gegen 15:00 Uhr in Richtung Auto aufmachten, schauten wir noch kurz beim Frühlingsfestival vorbei. Neben lauter Latinomusik präsentierten die großen und kleinen Tänzer/innen einen Tango. Die Luft im Saal war stickig, die Leidenschaft groß und wir mittendrin. :)
Nach der tollen Darbietung verließen wir die kulturelle Feierlichkeit, kauften ein und steuerten den heutigen Übernachtungsort an. Dieser lag etwa 50km nördlich im beschaulichen „Te Kauwhata“. Auf der Fahrt dorthin passierten wir die geschichtsträchtige Ortschaft „Rangiri“.

Genau hier fand einer der blutigsten Auseinandersetzungen der Neuseelandkriege statt. - Gut hinter einem Befestigungswall geschützt, widersetzten sich die maorische Krieger der Festnahme durch britische Soldaten. Es kam zu einem großen Kampf mit ungleichen Chancen. Sowohl personell als auch von der Bewaffnung waren die Ureinwohner unterlegen - und mussten sich geschlagen geben.

Über all das und noch viel mehr erzählten die Informationstafeln vor Ort, die sehr anschaulich die Verteidigungsmethoden der Maori darstellten.
Gegen 17:30 Uhr und damit kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir den kostenlosen Campingplatz in Te Kauwhata. Vor dem Vereinsheim des örtlichen Rugbyclubs dürfen Camper für eine Nacht stehen und die öffentlichen Toiletten benutzen. Nach Ankunft bereiteten wir ziemlich schnell das Abendbrot zu und verschwanden im Auto. Mit der Zeit setzte die Dunkelheit ein und uns wurde bewusst, dass wir heute völlig alleine auf dem Parkplatz übernachten werden. Etwas mulmig zu Mute wird es da einem schon. Und der Geländewagen, der meinte, neben uns Burnouts ausführen zu müssen, ließ unsere Gefühlslage nicht besser werden. Mit quietschenden Reifen kreiste das vollbeladene Auto in unmittelbarer Nähe seine Runden … Wir ahnten schlimmes. Doch nach dem zweiten Besuch verabschiedeten sich die Teenies mit Hupen und lautem Geschrei. Es kehrte Ruhe ein. Bis wir uns gegen 22:00 Uhr hinlegten und wieder Scheinwerfer in unser Auto leuchteten. Beim Blick nach draußen atmeten wir auf - es war nur die örtliche Polizei auf Kontrollfahrt.
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