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08/04/2018 - Entscheidungen müssen getroffen werden

Veröffentlicht: 30.04.2018

Vor wenigen Tagen verließen wir das abgelegene „Karamea“ und machten uns auf die Rückreise nach „Westport“. Auch wenn uns die Natur weiter nördlich fasziniert hatte, freuten wir uns auf etwas mehr Zivilisation. 
Der Campingplatz in Karamea verabschiedete sich nicht von seiner besten Seite. Kakerlaken schauten uns beim Frühstücken zu, die Dusche blieb kalt und der schimmlige Duschvorhang suchte eine tröstende Umarmung - nein, danke!
In Westport wurde nach einem erfolgreichen Büchereibesuch die Vorräte an frischem Gemüse und Obst aufgefüllt. Dabei gerieten wir in den ersten Kontakt mit der sogenannten „Feijioa“. Da wir nicht all zu viel über die Frucht wussten, fragten wir beim Mitarbeiter in der Obstabteilung nach. Dieser gab prompt sein Wissen preis: „Die Früchte dürfen sich weder zu fest noch zu weich anfühlen; umso heller sie sind, umso mehr Aroma haben sie; gegessen werden sie wie die Kiwifrucht - halbieren und auslöffeln.“ Da die Früchte momentan Saison haben, packten wir vier ein. Es dauerte nicht lange, da probierten wir die grünen Guaven. Der Geschmack war anfänglich etwas ungewohnt - doch die süße, leicht bittere Note hat uns trotzdem gut geschmeckt. Sie werden demnächst häufiger auf der Einkaufsliste stehen. ;)
Am Nachmittag planten wir die weitere Reiseroute. Dabei trafen wir die Entscheidung, noch etwas länger auf der Südinsel von Neuseeland zu bleiben. Aufgrund des schlechten Wetters sahen wir nur wenig von der Westküste. Wir fassten den Entschluss zurück in den Süden zu fahren, um der Gletscherregion einen erneuten Besuch abzustatten.

Am darauffolgenden Morgen regnete es durchgängig, weshalb nicht sonderlich viel passierte. Zum Nachmittag hin lockerte sich die Wolkendecke auf, weswegen wir uns die Stadt Westport etwas genauer anschauten. Doch wirklich spektakulär war sie nicht. Allerdings konnten wir ein deutsches Café ausfindig machen, das deutsches Gebäck und herzhafte Leckereien anbot. Wir entschieden uns für ein Stück Streuselkuchen und einen Kreppel (Berliner) zum Mitnehmen. Noch schnell ans Meer gedüst, genossen wir die beiden Backwaren, die genau wie daheim schmeckten. Sogar der selbstgemachte Kreppel war knusprig und fluffig zugleich. Yummyy!
Nach der leckeren Mittagspause statteten wir der Robbenkolonie an der „Tauranga Bay“ einen weiteren Besuch ab. Da die See diesmal deutlich unruhiger war, herrschte etwas Aufregung bei den Meeressäugern. Kaum eine Babyrobbe war in den sicheren Pools zu erkennen und auch die ausgewachsenen Tiere waren in nicht allzu großer Anzahl an Land. Dennoch genossen wir es, dem tierischen Treiben eine Weile zu zusehen.

Schon am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen von Westport. Denn die Weiterfahrt nach „Hokitika“ stand an. Dabei ging es abermals durch reichlich Regenwald, welcher seinen Namen alle Ehre machte. Einen kurzen Halt legten wir in „Greymouth“ ein, um die Essensvorräte für die nächste Woche aufzufüllen und den Durst des Autos zu stillen. Als Hokitika nach zweieinhalb Stunden erreicht war, war die Luft raus. Das Fahren auf Neuseelands Straßen kann manchmal sehr langwierig und anstrengend sein. Gerade an der Westküste gibt es aufgrund von Erdrutschen und Sturmschäden viele Baustellen und Passagen, an denen der Verkehr mit Ampeln geregelt wird. Dabei kam es regelmäßig dazu, dass man fünf Minuten und länger an Ort und Stelle stand, da der Abschnitt nur einspurig befahrbar war.

Nach der Übernachtung in Hokitika starteten wir motiviert in den Morgen. Allerdings blieb die Suche nach Greenstone diesmal erfolglos. Die Flut war gerade am Kommen, weshalb nur ein kleiner Teil des Strandes begehbar war. Doch wie sagen die Maori so schön: „Der Greenstone findet sein Besitzer“ und so sollte es an diesem Tag eben nicht sein.
Nach dem Büchereibesuch fuhren wir noch weiter bis zum „Franz Josef Glacier“. Hier ergriffen wir die Möglichkeit, Wäsche zu waschen. Denn nur selten verfügen die Campingplätze über Waschmaschinen mit heißem Wasser. Nun waren wir wieder für die kommenden Tage vollends ausgestattet.

Der heutige Tag begann vielversprechend. Um 06:30 Uhr erlebten wir einen wunderschönen Sonnenaufgang, der Gletscher war uneingeschränkt vom Campingplatz aus zu sehen und doch fiel der Tag ins Wasser.

Wieso regnet es in der Region so unglaublich oft und viel? Über die tasmanische See wird warme, feuchte Luft in Richtung Küste getragen. Da sich die hohen Berge und Gletscher nicht weit von der Küste befinden, werden die Wolken abgefangen und schlagartig herunter gekühlt. Daher zählt die Region zu den regnerischsten in ganz Neuseeland.

Also beschlossen wir zumindest etwas produktiv zu sein und widmeten uns den Speicherkarten der beiden Kameras. Nach gut fünf Monaten Reisen sind diese schon gut gefüllt - leider auch mit vielen verwackelten Bildern, die gelöscht werden müssen, um Platz für Neue zu haben. Immerhin schafften wir an dem Tag eine 32Gb Speicherkarte durchzuschauen und auszusortieren. Währenddessen kamen viele „alte“ Erinnerungen auf. Bilder vom Flughafen in Frankfurt. Die erste Zeit in Auckland. Die Suche nach dem Auto. Die Anfänge unseres Roadtrips. Die ersten Wanderungen. Und so weiter, und so weiter. Wir freuen uns schon jetzt darauf, den Blog in Deutschland vollständig auszudrucken und in Form eines Buches als Erinnerung aufzubewahren. - Doch unsere Zeit in Neuseeland ist noch lange nicht vorbei! :)

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