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„Jeder Schritt ein Abenteuer!“

Veröffentlicht: 06.04.2025

Galicien , 04.-05. April 2025


Wir sind übrigens in Galicien! Die Ferien standen an und erneut kam im Fuchs- und Hasenbau die Frage auf, wohin es uns als nächstes verschlagen könnte.

Es gab viele Ideen; von Island (zu teuer) über „irgendwas afrikanisches“ (Zeitraum zu kurz) bis zum Oman (zu teuer und bei den zu überfliegenden Lufträumen gefühlt zu gefährlich)!

Galicien stand erst mal gar nicht auf der Liste. Weder oben, noch unten. Eibfach gar

Nicht. Doch nach einer WDR-Folge „Wunderschön“ haben wir die Region ganz wchbell ganz oben hinzugefügt. Und dann zack einen Flug nach Santiago de Compostela samt Mietwagen gebucht. Wir Erkunden die Region im nordwestlichsten Eck Spaniens!

Wirklich hingesetzt, Highlights und Geheimtips gesucht, Strände markiert und Wanderungen gespeichert, haben wir diesmal allerdings nicht.

Der Alltag hatte und hat uns so fest im Griff, dass für Planung und Organisation des Urlaubs kaum bis gar keine Zeit blieb!

Und während ich das schreibe, denke ich mir: was für überhebliche Erstwelt-Probleme wir doch haben…

Während unsere nächste Regierung von einem mittelalterlichen Mr. Burns und seinem Sekretär Mr. Smithers geleitet werden wird, der (immer orangener werdende) orangene Mann im Weißen Haus mit seiner kettensägenschwingenden Parodie des Dr.Evil die Welt anzündet, Israel einen Genozid im Gazastreifen verübt (persönliche Meinung!), Myanmar und seine Nachbarstaaten mit den Folgen eines heftigen Erdbebens zu kämpfen haben und der Ukraine-Krieg auch nach drei Jahren kein Ende zu nehmen scheint, gilt unser Jammer dem Urlaubsziel und der mangelnden Vorbereitungszeit für die Osterferien!

Ist es aktuell überhaupt möglich, sorgenfrei und ohne schlechtes Gewissen mit der nächsten Generation die Welt zu entdecken und all die Probleme und Zukunftsbelastungen zu ignorieren?!

Es fällt natürlich schwer, wir wollen aber trotzdem weiterhin reisen, die Welt in ihren unglaublichen Facetten mit unterschiedlichsten Kulturen und Menschen kennenlernen und vor allem Ida damit zeigen, dass wir im Prinzip alle gleich sind und es niemals einen Grund gibt und geben darf, sich besser oder überlegen zu fühlen!

Weder AI, noch große Hotelketten kommen für uns in Frage. Wir setzen wieder auf lokale Gastgeber und Restaurants und freuen uns auf Märkte und Entdeckungstouren im Supermarkt.

So ganz ohne Planung geht es logischerWEISE ja dann natürlich doch nicht, so dass nach Durchforsten des AirBnB-Kosmos vier (auf den Fotos) vielversprechende und für unsere Prinzipien treffende Unterkünfte quer durch Galicien gefunden wurden!

Den Abschluss macht dann ein Hotel in Santiago de Compostela über das Osterwochenende. Hotel, weil es schlicht keine bezahlbaren Wohnungen im Stadtgebiet zu finden gab. Die erwartete Pilgerflut zum Osterfest zeigt sich hier bereits!

Beginnen wir also unsere Reise mit dem sichersten Flug aller Zeiten - welcher Gott würde einen Flieger voller Gläubiger vom Himmel krachen lassen??? - etwas windig bei der Landung, wobei Idas Gemütslage binnen Sekunden von „hihi, das wackelt so lustig“ zu „mir wird schlecht“ kippte, und dem Zählen von Touris in Wanderschuhen und mit Jakobsmuschel am Rucksack - wahnsinn, wie viele Menschen auf Pilgerreise gehen. Im Anschluss die Entgegennahme einen nigelnagelneuen Mietwagens („a bit bad for you, cause every scratch will definitely be your fault!“), während Ida ihren Koffer spazieren fährt und einen 10er für die Urlaubskasse findet, und der Fahrt Richtung Cangas de Morrazo im Südwesten Galiciens zur ersten Unterkunft. Unser Vermieter Carlos (wer hätts gedacht…) erwartete uns schon sehnsüchtig. Nicht, weil er sich so sehr auf uns gefreut hat, sondern weil er mit seiner Familie zu Freunden wollte.

Blöd, dass wir vor der Ankunft erstmal in aller Ruhe den nächsten Supermarkt angesteuert hatten, um uns mit allem Nötigen einzudecken!

Tat dem überaus freundlichen Empfang aber keinen Abbruch. Uns wurde direkt der gesamte Obst- und Gemüsegarten samt Avocado-, Orangen-, Granatapfel-, und Physalisbäumen gezeigt (was ein Duft!!!), wir durften die im Garten stehende Jurte von innen besichtigen, die unter der Woche von Carlos’ Frau als Kinderkrippe genutzt wird und Ida wurde direkt zum Eier sammeln im Hühnerstall herangezogen! Zwei Katzen und ein zotteliger Hund schlossen den sehr sympathischen Ersteindruck wunderbar ab!

Genau SO stellen wir uns das im Urlaub vor! Nur auf die vielen Mücken könnten wir gut und gerne verzichten. Aber wir wollen mal nicht so sein.

Dazu ist auch die Wohnung schön gemütlich und vollkommen ausreichend für die kommenden vier Tage an der Küste nahe Vigo!

Den ersten Abend fallen wir, wenig verwunderlich früh und erschlagen in die Betten.

Den nächsten, bzw. ersten richtigen Tag wollen wir direkt mit einer Wanderung starten. Gefunden auf Komoot (nein, wir machen NOCH keine pseudoinfluencergleiche Kackwerbung für irgendwelche Unternehmen, um uns den Urlaub finanzieren zu lassen! Wobei…warum eigentlich nicht?) und empfohlen von Carlos, der uns mit etlichen Tipps für Wanderziele, Restaurants und Strände versorgt, geht es nach dem Frühstück mit dem Auto Richtung Donón, von wo aus uns ein Wanderpfad entlang der Küste und mehrerer Leuchtürme durch eine Landschaft voll Ginster und Enzian, blauem Eukalyptus, Farn und schöner Buchten führt! Es ist beeindruckend, wie fast mit jedem Schritt die Landschaft von rau und karg zu üppig und grün wechselt und unsere Vergleiche von Schottland über Dänemark zur Bretagne und zurück springen!

Dazu immer wieder blühender und so toll duftender Schwarzdorn, weißer Affodil, Zistrosen und sogar Ruprechtskraut!

Wer jetzt denkt, wir sind unter die Botaniker gegangen, sei enttäuscht! Google Lens regelt heutzutage auch für uns Fastboomer jegliche Flora- und Faunafrage!

Nach einem kurzen Fußbad im kalten Atlantik, in dessen Folge Idas Schuhe der einzigen großen Welle zum Opfer fielen und einigen weiteren „Ohs“ und „Ahs“ ging es zufrieden und mit einer ersten kleinen Gewissheit, mit Galicien die richtige Entscheidung getroffen zu haben, zurück zur Wohnung!

Der Rest des Tages wurde mit zwei fast endlosen Runden Munchkin, einem Glas Wein und gutem Essen auf der Terasse gefüllt.

Tag Eins - ein voller Erfolg!

Morgen geht es mit der Fähre über die Ria de Vigo zu einem kleinen Stadtbummel nach Vigo. Wir haben feststellen dürfen, dass Ida Empanadas mag, was der spontanen Essenssuche vor Ort hoffentlich enorm zugute kommt!

Bis dahin, buenas noches!

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