Grosse Reise
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Bohol: Tauchen, Chocolate Hills und Koboldmakis & Malapascua-Island: zu Besuch bei den Drescherhaien

Veröffentlicht: 25.02.2019

Unsere Zeit auf den Philippinen neigt sich langsam dem Ende! Nachdem wir von Boracay abgereist sind, geht es für uns weiter nach Cebu, um sogleich auf die Insel Bohol und weiter auf die Insel Panglao zu reisen. Auf uns wartet unser Tauchkurs in Alona Beach, besser gesagt: Elena macht den Tauchschein, Claudio macht eine Art Weiterbildung zum „Advanced Diver“ (dazu gehören sogenannte „Adventure Dives“, die zum Beispiel aus einem Night Dive oder Deep Dive bestehen). In der Zwischenzeit drückt Elena die Schulbank, und das ist wirklich intensiv, denn es gibt einiges zu lernen! Und der Dive Master Frank, der den Kurs gibt, ist ein besonderer Typ, denn er ist nebenbei noch Bodybuilder und eine „richtige Maschine“, wie Claudio sagt. Am dritten Tag erzählt er uns, dass er vor zwei Jahren beim Mister Universe den fünften Platz gemacht hat und täglich zehn Eier frühstückt - wohl bekommt`s! Vor allem ist Frank aber eines: ein guter Lehrer - und so hat Elena am Ende des Kurses dann genug Wissen über die Theorie und auch über das Material, damit es so richtig mit dem Tauchen losgehen kann. Wir tauchen mehrmals am Alona Beach Hausriff und das ist ganz toll, weil das Riff nach wenigen Metern abfällt und eine richtige Wand bildet, an der man dank leichter Strömung einfach so vorbeigleiten kann. Wunderbar. Wir sehen einige tolle Korallen und bunte Fische! Der Rest von Alona Beach ist jedoch nicht so schön, weshalb wir zurück auf die Insel Bohol fahren, nämlich nach Loboc. 

Dort besuchen wir den Loboc River, auf dem wir noch am gleichen Abend eine ganz nette abendliche Schifffahrt unternehmen, um die Glühwürmchen in den Gebüschen tanzen und flackern zu sehen. Was wir lernen: durch rhythmisches Klatschen fangen die Glühwürmchen, die eher Fliegen sind, an, im gemeinsamen Rhythmus zu blinken - ein ganz schönes Schauspiel im Dunkel der Nacht. Naja, bis der helle, runde Vollmond aufgeht. Am nächsten Tag mieten wir uns einen Roller, um die Insel weiter zu erkunden und die „Chocolate Hills“ zu sehen. Hierbei handelt es sich um Hügel unbekannten Ursprungs, die perfekt rund in die Landschaft eingebettet sind und sich in der Trockenzeit braun färben - wir sehen sie allerdings eher grün. 

Unsere Rollerfahrt auf Bohol führt uns ausserdem durch viele Reisfelder und Reisterassen, auf denen lustige Vogelscheuchen mit Kokosnussköpfen stehen, durch ländliche Ebenen mit einigen wenigen Häusern und Dörfern, durch plötzlich auftauchende, kleine, mystische Wälder, durch die Chocolate-Hills-Ebene und weiter bergauf, bis wir über einen kleinen Bergkamm kommen und auf der anderen Seite das Meer glitzern sehen. Während der Fahrt staunen wir, wie unglaublich schön es hier ist und fahren am gleichen Tag noch weitere drei Stunden, bis unsere Hintern ganz schön plattgesessen sind! Welche Glück, dass die Strassen hier so gut wie keine Schlaglöcher haben und der Verkehr wenig ist! So verbringen wir einen richtig schönen Tag auf zwei Rädern. Ausserdem feiern wir heute Abend unser Bergfest! Wir können kaum glauben, dass nun (schon?erst?) die Hälfte unserer Reise rum ist!Als wir am nächsten Tag zu den Koboldmakis aufbrechen, die man auf Bohol in einem kleinen Reservat sehen kann, passiert uns dann leider etwas Blödes: der hintere Reifen unseres Rollers platzt bei voller Fahrt. Zum Glück passiert nichts Schlimmeres...wir halten am Strassenrand und stellen unseren Roller ab. Und wir sind in the Middle of Nowhere! Von netten Dorfbewohnern bekommen wir glücklicherweise den Tipp, dass es auf einem nahegelegenen Hügel etwas Handyempfang gebe, denn direkt an der Strasse sind unsere Handys tot. Doch es ist gar nicht so leicht, hier gerettet zu werden, denn der Hotelbesitzer will nichts mit dem Schaden zu tun haben, vermittelt uns aber weiter zum Besitzer des Motorrads, der uns beauftragt, den Roller jetzt reparieren zu lassen. Langsam sind wir genervt, denn das „Dorf“, in dem wir uns befinden, besteht aus drei Häusern, einer kleinen Schule und einer Kapelle. Dazu muss man sagen: auf den Philippinen einen Motorroller zu mieten, ist wirklich einfach und läuft völlig ohne Papiere oder Versicherung ab - nur blöd im Falle eines Schadens. Als der Roller-Besitzer uns dann noch sagt, dass wir etwas bezahlen müssten, wenn wir abgeholt werden sollten, schütteln wir nur ungläubig mit dem Kopf. Es braucht weitere drei Telefonate, bis uns endlich jemand zusichert, dass wir bald abgeholt werden. Da die Sonne bereits wieder vom Himmel brutzelt, suchen wir Schatten bei der kleinen Schule und ehe wir uns versehen, sind wir umringt von zwanzig Kindern, die alle einen englischen Satz rufen: „give me money“. Hm. Nachdem wir nicht gross darauf reagieren, hört das Gerufe auf, aber die Kinder sind natürlich neugierig, setzen sich zu uns und spielen das Spiel „wer sitzt näher an den Ausländern?“. Nach einigen Minuten bemerken wir aber, dass die Kinder doch noch 2-3 weitere englische Sätze können, sodass wir erzählen können, dass wir aus der Schweiz kommen und Elena und Claudio heissen und erfahren, dass die Mädchen hingerissen von blonden Haaren sind. 

Und als die weitere Kommunikation an mangelnden Filipino-Kenntnissen unsererseits und ebenso wenig Englisch-Kenntnissen der Kinder scheitert, zeigen wir auf unserem Handy Fotos von unserem Haus in der Schweiz, einem Berg mit Schnee, Skifahren und Schlittenfahren, jedes Mal begleitet von einem ohrenbetäubend lautem Kreischen der Kinder: „woooooooow“! Irgendwann kommt dann endlich unsere Rettung in Form von zwei Jungs auf Rollern, von denen wir einen gegen unseren austauschen können. Aber nur für zehn Minuten, denn dann sollen wir nochmals tauschen, da sie bemerkt hätten, dass auch dieser Roller keine gut gepumpten Reifen habe. Herrje. Irgendwie kommen wir dann doch bei den Koboldmakis an. Die Makis sind...sonderbare Tiere. So gross wie eine menschliche Hand und eigentlich nachtaktiv, sodass sie entweder schlafen oder uns aus grummeligen, aber riesigen Augen anschauen. Koboldmakis sind ausserdem sehr empfindlich was Lärm angeht und wenn es ihnen zu stressig wird, begehen sie Selbstmord. Also bemühen wir uns redlich, bloss keinen Lärm zu machen und die fünf Kobaldmakis, die teilweise süss sind, teilweise aber irgendwie auch aussehen wie eine Mischung aus Gollum, Yoda und E.T., nicht zu stören.

Dann sind wir fertig mit Bohol und machen uns auf den Weg nach Malapascua (der beschwerlich ist, da wir mit einem richtigem Bummelbus Richtung Norden fahren: dadurch, dass ständig Leute ein- und aussteigen, dauert unsere Fahrt anstatt dreieinhalb Stunden ganze fünf Stunden). Doch Malapascua gefällt uns richtig gut! Es ist eine kleine Insel ohne Anlegestelle, sodass wir von der kleinen Fähre auf ein noch kleineres Bötchen umsteigen müssen und direkt an den Strand fahren. Hier schlafen wir in einem super schönen Hotel und direkt untendran ist ein wunderbares italienisches Restaurant - endlich mal gutes Essen (leider sind die Philippinen nicht mit tollen Essen gesegnet!).Am ersten Morgen auf der Insel müssen wir sehr früh aufstehen, denn wir machen einen Tauchgang am Monad Shoal, einer Stelle in 35 Metern Tiefe, an die jeden Tag Drescherhaie kommen, um sich an den Putzerstationen von Putzerfischen putzen zu lassen. Ganz Malapascua ist für dieses Schauspiel bekannt und auch wir sind deswegen hergekommen. Die Drescherhaie haben wunderschöne Schwanzflossen, die so lang sind wie ihr restlicher Körper - sie sehen sonderbar schön aus mit ihren grossen schwarzen Augen, die für das Sehen in der Tiefe gemacht sind, denn diese Haie schwimmen normalerweise tiefer im Meer. Es geht in der Morgendämmerung los aufs Meer, über uns noch der Sternenhimmel, und als dann der Morgen graut, springen wir in voller Montur ins Wasser und tauchen ab. Ein bisschen mulmig ist es uns schon, denn wir wissen nicht ob und wie viele Haie wir sehen werden. Unser Tauchguide kann uns aber beruhigen, die Tiere mögen Luftblasen nicht und halten sich deshalb von den Tauchern fern. Unser Erlebnis unter Wasser ist aber mehr oder weniger enttäuschend, da die Sicht nicht gut ist, wir also nur wenige Meter weit sehen können, und die Tiere deshalb kaum erkennen. Ein Drescherhai ist in seiner vollen Länge zu erkennen, bewegt sich wie ein Schatten durch das Wasser. Claudio sieht noch zwei weitere Haie, aber auch diese nur von Weitem. Und da der Tauchplatz sonst auch kein Riff oder andere Besonderheiten unter Wasser hat, bleiben wir nach dem Tauchgang eher mit einem Schulterzucken zurück. Der zweite Tauchgang an diesem Tag, den wir einige Stunden später machen, muss dann noch wegen eines kaputten Dichtungsrings an Claudios Sauerstoffflasche (Ruhe bewahren...obwohl der Sauerstoff scheinbar unkontrolliert auf der Flasche sprudelt) nach zehn Minuten wieder abgebrochen werden - auch hier kein Glück! Und doch erleben wir in den nächsten Tagen noch zwei richtig gute Tauchgänge, bei denen wir dann kleine Riffhaie sehen und durch dunkle Tunnel tauchen. Den Rest der Zeit auf Malapascua verbringen wir am schönen Bounty Beach, wo wir uns sonnen oder Leitergolf spielen - oder in unserem italienischem Stammlokal. 

Am Tag der Abreise nach Cebu (Zwischenstop) wird Elena aus dem Nichts furchtbar krank, sodass wir einen privaten Transfer nach Cebu buchen, in Cebu im Krankenhaus checken lassen, ob es das Dengue-Fieber sein könnte (war es nicht) und nach viel im-Bett-liegen und schlafen schliesslich recht entkräftet den Flug nach Singapur nehmen. To be continued.
Resümee der Philippinen:- wunderschöne Strände und Landschaft- tolle Strassen ohne Schlaglöcher, auf denen man gut Motorrad fahren kann- generell schlechtes (ungesundes, sehr fettiges) Essen- Kosten allgemein recht hoch, vor allem für Lebensmittel (ausser Bier), allgemeiner Standard in den Hotels dafür niedriger 
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