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Zakopane - drei Tage Wanderschaft

Veröffentlicht: 08.09.2017

Zakopane ist die überdimensionierte polnische Hochburg des sommerlichen Wandertourismus. Diese oft gehörte Warnung können wir nun bestätigend weitergeben. Und dennoch ist die Anziehung der Region mehr als berechtigt.

Nachdem wir uns auf einem Campingplatz gegenüber der Skisprungschanzen einquartiert hatten, verbrachten wir drei Tage damit, bekannte Highlights der polnischen Karpaten: der Hohen Tatra, zu erwandern: den Berg Giewont, den Morskie Oko See sowie den Berg Swinica.

Der Giewont mit seinem mächtigen Gipfelkreuz forderte unsere Beine bereits am ersten Tag… nachhaltig. Selbst, wenn man zehn Stunden in der Gebirgslandschaft unterwegs ist, braucht man keine Wanderkarten. Die Touristenströme leiten einen automatisch und wenn es sich extrem staut ist man kurz vorm Ziel. Den Abend verbrachten wir bei Regen in der Camperküche mit drei gesprächigen und spendablen Polen.

Ähnlich überfüllt war der lange Marsch zum Morskie Oko, welchen wir zum Glück erst am Nachmittag begannen und uns somit die Wanderermassen schon zum größten Teil ihren Rückweg präsentierten. Kurz vor Sonnenuntergang erreichten wir gut erschöpft Winniefred, welcher uns vom Parkplatz über die „Wandererautobahn“ zurück ins verströmt regnende Zakopane führte. Zum Tagesausklang war dann noch Wassergrabenziehen angesagt.

Unser letzter Wandertag begann zwar sonnig warm, aber für die Wanderlust eher unerfreulich. Wir wollten mit der Gondel auf den Kasprowy Wierch, um von da aus auf dem Gebirgskamm weiter auf den Swinica zu klettern. Nach über zwei Stunden Anstehen wollte dann der Ticketverkäufer grundlos unsere Studierendenausweise nicht akzeptieren, weswegen wir mürrisch und für die kommenden Stunden wütend den vollen Preis zu zahlen hatten. Dem Angestellten unser letztes Geld patzig in den Serviceschlitz platzierend, musste ich mich anschließend für dieses Verhalten sogar noch bei ihm entschuldigen... Warum er unsere Ausweise nicht akzeptierte wird uns ewig ein Rätsel bleiben... Als Krönung erwartete uns - endlich oben angekommen - 5 Grad und eine dichte Nebelwand, welche uns jeglichen Ausblick verwehrte. So trotteten wir dennoch weiter und wurden von wolkenbekämpfenden Winden doch noch mit einer herrlich mystischen Sicht belohnt. Den langen Abstieg zurück zum Campingplatz vollendeten wir erst im Dunklen. Für unsere gesundheitserhaltende Handytaschenlampe waren andere Wanderer auf holprigen Geröllwegen im stockdunklen Wald ebenfalls sehr dankbar.

Am letzten Tag in Zakopane schauten wir uns die Innenstadt an und ließen die letzten Zloty für wohlverdientes Eis und Pizza draufgehen, bevor wir uns auf den Weg in die Slowakei machten.

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