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Celestun, Mangroven und Flamingos

Veröffentlicht: 26.07.2021

23.7. Freitag

Wir frühstücken in einem herzigen Café unweit des Hotels. Croissants sind nicht ihre Stärke, dafür ist der Rüeblimuffin umso besser! Die beiden Frauen die bedienen liefern uns ein Schauspiel in mehreren Akten mit dem Titel: „wie mache ich mir mehr Arbeit im Service als nötig“ Wir müssen bitzli schmunzeln und hoffen fest für sie, dass sie nie zu arg in Andrangs-Stress kommen werden…

Danach fahren wir nach Celestun. Jap, wir sind wieder am Meer! Die Fahrt geht immer schön geradeaus durch den Urwald. In Celestun sieht es fast so aus wie in Holbox – einfach weniger touristisch. Sogar dieselben grossen Schlaglöcher und Pfützen hat es, nein, eigentlich sind sie hier noch etwas grösser. Jedenfalls verlieren wir auf der Suche nach unserem Hotel in einem dieser Strassenseen fast den Plastikunterboden unseres Autos. „Äs chrooset“ ganz schön beim Weiterfahren… zum Glück können wir das Teil wieder einklemmen.

Wir checken im Hotel ein. Der Mann scheint offensichtlich keine Reservation von uns zu haben, will uns aber gutmütig doch ein Zimmer geben. Beim Gang zu demselben merken wir, dass wir im falschen Hotel sind: Posada Liliana anstatt Posada Maria Isabelle. Alles kein Problem, das liegt in der gleichen Strasse und anscheinend sind sie noch verwandt oder „Tia“ (Tante) ist auch ein Kosewort. Jedenfalls verschwinden wir und finden uns 5 Minuten später am richtigen Ort wieder.

Wir sind nach Celestun gefahren, weil man hier Flamingos sehen kann. Und weil sie hier ein grosses Naturschutzgebiet haben: Mangrovenwälder.

Wir buchen eine fast 2-stündige Kanutour durch die Mangroventunnels bei einer nonprofit Organisation, die über Japan und Louisiana unterstützt wird zum Schutz und Aufforsten der Mangroven. Unser Guide ist genial und wir verstehen sein ruhiges und artikuliertes Spanisch sehr gut. Unterwegs sehen wir eine Art King Fisher, hundertausende von cangrejos violonista (Geigenkrabben) und schön gesprenkelte Fische. Am Ende der Tour am Bosco muerte (toten Wald) sehen wir tatsächlich Flamingos. Es ist nicht Saison, deswegen hat es nur etwa 60 Tiere, aber der Anblick durchs Fernglas, wie sie grazil und anmutig durchs Wasser staksen, ist betörend schön.

Nach einem ausgiebigen Bad im Meer, wollen wir die Nähe zum Wasser nutzen und Fisch essen gehen. Aber halt – alle Fischrestaurants schliessen um 19:30 Uhr ihre Pforten!? Wir verstehen zwar die Welt nicht mehr, aber das ist den Celestunern egal und so gibt es Food in einer Taqueria am Zentralplatz des Dorfes, einer Art Mini-Schütz. Wir denken auf alle Fälle beide schlagartig an den Platz vor der Reithalle: schön bunt, laut und etwas charmant chaotisch.

Und so findet der Tag einen frühen Abschluss auf dem Balkon unseres Hotels, mit einem Büchsli Cidre und noch einem schrägen Gesöff mit Chili drin. Wohl bekomm’s. :) 

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