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Tag 1 bis 8 Erste Etappe bis Ingolstadt

Veröffentlicht: 31.07.2022

Endlich geht es los. Die letzten Tage vergingen wie im Flug. Die letzten Dinge für die Schule wurden erledigt, die letzten Erledigungen und Absprachen vor der Reise gemacht. Am Mittwoch wurde ich sogar mit einer Überraschungsabschiedsfeier bei uns im Garten überrascht -  vielen Dank an all die lieben Menschen, die da waren und auch an die, die leider nicht kommen konnten und allen voran an meine liebe Annika, die alle tollen Menschen zusammen getrommelt hat und es geschafft hat, mich völlig im Dunkeln tappen zu lassen. Es war ein wundervoller Abend!

Direkt nach der Ausgabe der letzten Zeugnisse saß ich am Freitag um 11:11 Uhr zusammen mit einer Hand voll Kolleg:innen im Zug nach Obersuhl. Von dort ging es mit dem Rad nach Meiningen, eine überraschend schöne Stadt. Dort trafen wir die übrigen Kolleg:innen und wir verbrachten insgesamt vier sehr schöne Tage im Tal der Werra, Suhl, Sülze und der fränkischen Saale mit Radeln, einer verrückten Kanutour, leckerem Essen und vielen Späßen und Gesprächen. Toll, dass es unsere Kollegiumstour jedes Jahr gibt, das ist der beste Start in die Sommerferien - oder auch ins Sabbatjahr. Der Abschied am Montag war dann doch schwerer für mich als gedacht. Umso schöner wird es sein, wieder zu kommen! Ganz liebe Grüße an euch alle!

Von Gemünden ging es dann für mich am selben Tag (am 25.7.) bis nach Würzburg weiter, immer den Main entlang. Dort habe ich bei meiner Cousine und meiner Tante übernachtet. Ein entspannter Abend bei Pizza im toll hergerichtet Garten. Auf dem Weg dorthin sammelte ich leckere Klaräpfel und Brombeeren. Es ließ sich super radeln, aber ich war deutlich gemütlicher unterwegs als in der Gruppe 😉

Am Dienstag, den 26.7. ging es über Ochsenfurth, entlang einer Bahntrasse (Gaubahn Radweg) ins Taubertal. Am Main kurz hinter Würzburg konnte ich super leckere Zwetschgen sammeln. In Rotenburg ob der Tauber habe ich in einem kleinen Bioladen für das Abendessen eingekauft. Eigentlich wollte ich noch bis zum Campingplatz in Schillingsfürst, habe mich dann aber doch für eine Wiese an der Tauber entschieden. Die Steigung bei Schillingsfürst wollte ich mir für den nächsten Tag aufheben und es war auch schon recht spät. Einmal kurz in der Tauber waschen, dann kochen, lecker essen, Zelt aufbauen und schlafen 😴 stand auf dem Programm. Als ich endlich im Schlafsack lag, leuchtete das Scheinwerferlicht der gelegentlich vorbeifahrenden Autos auf der fernen Landstraße auf mein Zelt. Das machte mich erst nervös, bis ich die Ursache verstand. Dann schlief ich zufrieden ein.

Am nächsten Tag ging es dann über Schillingsfürst ins Altmühltal. Da mir am Tag davor die linke Hand immer wieder schmerzte und Finger eingeschlafen sind, habe ich meine Sitzposition und die Griffe neu eingestellt. Dadurch kam ich auch wieder erst spät los (gegen 11 Uhr). Auf dem Weg klapperte mein Rad anders als sonst. Ich fand aber erst in einer Pause heraus, was es war: alle Schrauben am Vorderradgepäckträger waren lose. An einer Seite waren schon mehrere Gewindegänge sichtbar. Glücklicherweise gab es keine Beschädigungen und ich werde in Zukunft regelmäßiger die Schrauben kontrollieren. Am Altmühlsee habe am späten Nachmittag ne schöne Pause mit Baden gemacht. Abends kam ich wieder spät (halb 9) auf dem Zeltplatz in Treuchtlingen an (sehr zu empfehlen für Rad- und Kanuwanderer). Es gab wieder Käsespätzle mit Tomaten und Zwiebeln. Im Dunkeln wurde alles zusammengeräumt, das Zelt aufgebaut und geschlafen. Der Abwasch wurde an den Fahrradlenker für den nächsten Tag aufgehoben nach dem Motto "Was du heute kannst besorgen klappt bestimmt auch morgen" 😎

Auch am nächsten Morgen kam ich auch wieder erst spät los. Das Wetter war sehr schön, jedoch hatte ich wie schon am Tag zuvor sehr viel Gegenwind. Das war doch sehr mühsam und ich brauchte länger als für meine Strecke. Besonders schön war die Pause gegen Mittag an einem Regio Automaten in Altendorf mit Wassertretstelle an einem Bach (Gailach). Meine Vorräte wurden wieder aufgefüllt (Wein, Käse, Spätzle) und weiter geradelt. Das Altmühltal zeigte sich von seiner besten Seite. Der Abschnitt ist mit dem Rad sehr zu empfehlen! Gegen Abend kaufte ich noch im Edeka Zwiebeln und Tomaten und eine leckere Schorle ein. Dann steuerte ich den Naturcampingplatz an. Der Weg war noch gut weit, trotz Richtungsänderung hatte ich weiterhin Gegenwind und wieder kam ich erst spät an, wurde sofort von Mücken zerstochen, baute schnell das Zelt auf, sprang unter die Dusche, sprüht mich mit Deet ein, kochte gemütlich und trank mehr als die halbe Flasche Wein zum Abendessen. Danach war es mir auch egal, dass ich nur auf der dünnen Matte schlief -  für das Aufblasen der komfortable Luftmatratze war ich zu müde. Auch der Abwasch wurde wieder für den nächsten Tag aufgehoben. Ich machte noch schnell alles regensicher, putzte noch schnell Zähne und schlief sofort ein.

Gegen 5 Uhr wachte ich vom Regen auf, schlief dann bis 8 Uhr weiter. Der Regen hörte dann aber wieder auf und die Sonne kam raus. Für den Tag war Gewitter und Regen angesagt. Ich brauchte ewig, bis ich mit allem fertig war. Um 12 Uhr fuhr ich endlich los - meine Zahnpasta wollte aber lieber dort bleiben, wie ich am Abend dann feststellte... 🤦 Der Tag sollte der anstrengendste werden, obwohl die Strecke mit 60 km die kürzeste war. Ich radelt zunächst halbwegs flach durch kleinere Dörfer. In einem Dorf gab es keine Straßennamen, sondern Buchstaben. Zusätzlich stand das Schild für Straße C an der Straße B, so dass immer wieder Adressen nicht gedunden werden, wie mir ein Einheimischer berichtete. Sachen gibt es... 🤔🤭 Das erste Ziel war die steinerne Rinne. Hier wollte ich schon seit Jahren mal hin. Ein kalkhaltiger Bachlauf hat durch Kalkablagerungen eine Mauer im Wald abgelagert, auf der oben auf ein kleines Rinnsal fließt. Der Anstieg in den Wald hinein war derartig steil, dass ich tatsächlich schieben musste und mehrere Pausen einlegen musste. Aber es hat sich gelohnt, ein wirklich beeindruckendes Naturdenkmal. Doch es kündigte sich bereits Gewitter an. Ich musste noch über den Berg. Oben pflückte ich noch halbwegs in Ruhe Blaubeeren und beeile mich dann doch. Dann überkam mich das Gewitter mit andauernden Platzregen und ich harrte bestimmt eine Stunde an einer halbwegs geschützten Stelle im Wald aus. Als wenigstens das Gewitter nicht mehr so nahe war, fuhr ich bei weiter andauerndem Starkregen aus dem Wald heraus - mit pitschnassen Füßen - ich hätte mich mal passend anziehen sollen. Dann fuhr ich mit einer Pause in Beilgries bis nach Ingolstadt zu einer Schulfreundin, ihrem Mann und ihrem süßen kleinen Baby und verbrachte hier ein paar schöne entspannte Tage, bis meine liebe Annika endlich dazu kommen kann - sie war leider zu Beginn der Ferien krank geworden.

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