DoHaRad‘nRoll
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Es geht weiter ...

Veröffentlicht: 29.05.2022

Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Geplant war die Fortsetzung unserer Tour auf dem IronCurtainTrail / EuroVelo 13 im Jahr 2020. Dann kam die Pandemie... und alles war anders. Nun, im Jahr 2022, kann es weitergehen, doch nicht von Klaipeda sondern von Danzig. Dazwischen liegt die russische Enklave Kaliningrad - und da kann oder will derzeit niemand hin. 

Wir waren die beiden letzten Jahre dennoch viel mit dem Rad unterwegs, haben sehr schöne Touren in der Schweiz und in Deutschland gemacht. Einige sind im Blog beschrieben.

Anreise - Donnerstag, 2. Juni bis Samstag, 5. Juni

Dieses Mal waren wir bei den Vorbereitungen nicht ganz so aufgeregt wie vor der Tour durch Finnland und die baltischen Staaten, geht es doch dieses Mal durch Länder und Klimazonen, die uns vertraut sind. Ausserdem haben wir inzwischen auch schon Erfahrung beim Packen. Dennoch sind es am Schluss bei Dominique 19 kg und bei mir 22 kg Gepäck. 

Voller Vorfreude packen wir am Donnerstagmorgen unsere Räder und fahren mit dem ICE nach Berlin. Dort besuchen wir Laura, Jannik und Enkelkind Romy im Stadtteil Friedrichshagen. Am Samstag geht es weiter mit Regionalzügen bis Szczecin und dann mit dem IC nach Danzig. Es war im Vorfeld schon schwierig, die richtigen Züge zu finden und nun haben wir Sorge, dass am Pfingstsamstag mit 9-Euro-Tickets die Reise mit vollgepackten Rädern schwierig sein könnte. Die Sorge ist voll und ganz berechtigt. Zum Glück planen wir einen Zeitpuffer ein, denn der erste Zug Richtung Stralsund ist brechend voll. Zehn Minuten später sieht es im zusätzlich eingesetzten Zug ähnlich aus, doch wir zwängen uns kurz vor Abfahrt noch rein. In Angermünde in der Uckermark steigen wir um, denn den geplanten Anschluss in Pasewalk würden wir nicht mehr erreichen. Von Angermünde fährt eine kleine Regionalbahn bis Szczecin, die auch voll ist, doch finden wir dort noch leichter Platz als im ersten Zug.  Den IC nach Danzig konnten wir nicht über DB buchen sondern nur direkt bei der Polnischen Bahn. Das ging nach zwei E-Mails mit Kreditkare problemlos, doch machte mich der niedrige Preis von 16 € für zwei Personen und zwei Fahrräder mit Reservierungssystem  etwas skeptisch.  Doch es war alles in Ordnung, und wir kamen wie geplant gegen 20 Uhr in Danzig an. Ab jetzt fahren wir (fast) nur noch mit dem Rad. 

Sonntag, 5. Juni - Aufenthalt in Danzig

Danzig, die alte Hansestadt am Fluss Motlawa, ist eine beeindruckende Stadt mit der riesigen Marienkirche im Zentrum. Gleich daneben führt die Lange Gasse vom Grünen Tor über den Langen Markt mit Artushof, Rechtstädtischem Rathaus und Neptunbrunnen zum Hohen und zum Goldenen Tor. Überall in den Gassen kann man die Patrizierhäuser mit ihren prächtigen Fassaden und Schmuckgiebeln bewundern. An der Motlawa ist das berühmte Krantor, eines der Wahrzeichens der Stadt. 

Wir machen am Morgen einen Spaziergang am Wasser entlang und besuchen das Museum des II. Weltkrieges. Für uns auf dem IronCurtainTrail ein Muss, beschreibt es doch sehr eindrücklich die größte Katastrophe der Menschheit, die zur jahrzehntelangen Teilung Europas geführt hat. Dies glaubten wir lange überwunden zu haben, doch nun sucht wieder ein Aggressor die kriegerische Auseinandersetzung und sorgt für großes menschliches Leid und für Zerstörung. Im Museum wird sehr anschaulich erklärt wie es zum Krieg gekommen ist und was es bedeutet hat. Zum Beispiel machten die Deutschen 5,7 Millionen Kriegsgefangene, von denen sie mindestens 3 Millionen geplant verhungern ließen. Man sollte Putin in diesem Museum einige Tage einsperren, damit er sieht, was Krieg anrichtet, doch er würde wahrscheinlich nichts verstehen.  

Am Abend besuchen  wir noch das Gelände der ehemaligen Lenin-Werft mit dem berühmten „Tor 2“,  hinter dem sich die Gewerkschafter der Solidarnosc versammelten und für freie Gewerkschaften kämpften. Auf dem Platz befindet sich das Denkmal für die gefallenen Werftarbeiter und das 2014 eingeweihte ECS (Europejskie Centrum Solidarności), das mit seinen rostfarbenen Fassadenplatten einem Schiffsrumpf nachempfunden ist. Es soll auch dem wichtigen Beitrag der Solidarnosc für die europäische Einheit gerecht werden und Solidarität für osteuropäische Staaten wie Belarus oder Ukraine auf dem Weg zu Freiheit und Demokratie zeigen. 

Antworten (3)

Saerdna
mega schön 🥰

Lothar
Super DoHa, so macht mer dess !

Lothar
Hoffentlich klappt das mit dem Riemenantrieb !?