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Erste gemeinsame Graveltour: Winterthur - Appenzell - Wetzikon

Veröffentlicht: 16.09.2024

Nachdem wir uns beide letztes Jahr schöne Gravelbikes geleistet haben (ich als Geburtstagsgeschenk zum 70.) wollten wir diese bei mehrtägigen Bikepacking-Touren einsetzen. Das nötige Material wie Sattel-, Rahmen- und Lenkertasche war nach ausgiebigen Recherchen angeschafft und einsatzbereit. Die Wettervorhersage für Mitte Juli war sehr gut, so dass es nur noch um die Planung der Tour ging. Nach Abwägung verschiedener Möglichkeiten entschieden wir uns für eine Tour in den Osten der Schweiz. Angesichts des vorhergesagten Wetters zogen wir mit ganz kleinem Gepäck los.

Tag 1 (18. Juli): Bad Säckingen - Frick - Brugg - Baden - Winterthur 85 km

Über die alte Holzbrücke wechseln wir von Deutschland über den Rhein in die Schweiz und radeln gemütlich bis Frick. Es folgt die erste Einheit Gravel hoch zum Bözberg mit der Linner Linde. Von dort kann man den schönen Ausblick mit der Habsburg im Hintergrund voll genießen. Auf der Höhe treffen wir zwei junge deutsche Bikepacker, die heute noch 180 km vor sich haben bis zum Anstieg des Flüelapasses. Ziel ist Bozen. Hinter Brugg überqueren wir die Aare und folgen bis Baden der Limmat. Immer leicht nördlich von Zürich streifen wir Wallisellen, das Stiller Has berühmt gemacht hat. Dann geht es auf Schotterwegen nochmals steil nach oben und auf engen Wanderwegen ins Tal und zum Zielort Winterthur. Wir besuchen die beeindruckende Altstadt, in der bei Sommerwetter viel los ist. Wir sind erstaunt wie groß die Altstadt ist, dass sie fast vollständig autofrei ist und dass es so viele Restaurants und Bars gibt. Zeit zum Genießen!

Tag 2 (19. Juli): Winterthur - Dietfurt - Waldstett - Urnäsch - Appenzell 85 km

Am Morgen bleibt noch Zeit für einen Besuch im Kunstmuseum Winterthur mit einer beeindruckenden Sammlung an Kunstwerken aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Giacometti, Klee, Monet, Arp, Picasso, Mondrian u.v.m. sind in den klassischen Räumen gut vertreten. Wir sind zu der frühen Zeit am Morgen die einzigen Besucher und genießen die Exklusivität. 

Schnell sind wir mit unseren Velos aus der Stadt und im saftig grünen Umland. Durch Waldgebiete auf grob geschotterten Wegen machen wir schwitzend Höhe. An einer Abzweigung gibt es den von komoot vorgeschlagenen Weg nicht. Über einen schmalen Wanderweg kämpfen wir uns nach oben bis wir wieder auf eine Straße treffen. Nach einem flacheren Teil geht es bis Urnäsch immer wieder auf und ab. Die Landschaft um uns herum ist wunderschön. Von Urnäsch sind es noch 10 km bis Appenzell. Wenn man dort ankommt, ist man vom Zentrum mit den schönen Häusern, den engen Gassen und den schön hergerichteten Läden sehr beeindruckt. Und das alles in der Traumlandschaft. Zur Belohnung für die vielen Anstiege gibt es am Abend Käshörnli und Appenzeller Bier. 

Tag 3 (20. Juli): Appenzell - Schwägalp - Toggenburg - Obersee - Wetzikon 85 km 

Wir fahren am Morgen ins Sittertal bis Weissbach und nehmen den asphaltierten Anstieg bis zum Lehmenhaus. Dort hat es viele Touristen, die die Seilbahn zum Schäfler nehmen. Für uns beginnt aber ein harter und langer Anstieg auf Schotter, immer im kleinsten Gang und häufig nur noch mit Scmerzen in den Oberschenkeln tretbar. Stets hoffen wir, dass der Anstieg flacher wird, doch es geht weiter steil nach oben. Mehr als 6 km bis auf 1400 m. Etwas entspannter ist der letzte Kilometer, der zwar steil bleibt, doch mit den Kühen auf den Weiden und dem Blick zum Übergang ist es etwas leichter auszuhalten. Die SAC-Hütte Chammhalden auf 1400 m Höhe ist der ideale Platz, um sich zu stärken und den unbeschreiblich schönen Blick auf den Alpstein und die Umgebung zu genießen. Sehr steil geht es bergab und leicht wieder bergauf bis wir an der Schwägalp sind - ein touristischer Hotspot. Wir halten uns nicht lange auf und rasen vom Schwägalppass mit bis zu 70 km/h ins Tal der Thur, ins Toggenburg. Auf schönen Radwegen mit herrlichen Ausblicken geht es über Ebnat-Kappel bis Wattwil. Dort fordert uns nochmals ein heftiger Anstieg über den Rickenpass heraus. Bald belohnt uns ein wunderschöner Blick auf den Obersee des Zürchersees. Nach rasanter Abfahrt können wir direkt am See entlang radeln. Kurz vor Jona biegen wir ab und müssen nochmals auf Schotterwegen einige Höhenmeter durchs Zürcher Oberland machen bis wir in Wetzikon in die S-Bahn und in Zürich in den Zug nach Basel steigen können. 


Antworten (1)

everydayangel
An der Linner Linde hab ich auch schon mit dem Fahrrad Pause gemacht (auf dem Weg nach Zürich). Allerdings ein E-Bike, mit der Herausforderung, den Akku nicht leer zu fahren 😅. Und ihr habt mich noch an etwas anderes schönes erinnert: in Ebnat-Kappel waren wir zu Jugendzeiten auf Ski-Freizeiten. ❤️ Liebe Grüße, Carina