DoHaRad‘nRoll
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Südtirol - Venetien -Kroatien

Veröffentlicht: 20.09.2024

Der Sommer geht zu Ende. Vor einer Woche konnten wir mit Freunden in Mürren bereits den ersten Schnee begrüßen. Doch nun hoffen wir, mit unserer Routenwahl den Sommer noch etwas verlängern zu können. Die Wettervorhersage für die ersten Tage lässt zumindest auf gutes Radlwetter hoffen. Nach den guten Erfahrungen bei unserer dreitägigen Tour durchs Appenzeller Land und das Toggenburg wollen wir wieder mit den Gravelbikes los. 

Tag 1 (19.9.) Scuol - Nauders - Reschen - Prad 63 km 900 hm

Mit der SBB gelangen wir über Landquart verlässlich nach Scuol. Die Sonne, die während der Fahrt noch kräftig strahlte, versteckt sich nun hinter den Wolken, so dass es hier auf 1250 m ziemlich kühl ist. Schnell sind wir auf dem Inntal-Radweg, der in diesem Abschnitt fast durchgehend geschottert ist, ideal mit unseren Gravelbikes. Nach 17 km verlassen wir den Radweg und steigen gleich ab. 15% und mehr an Steigung im Schotter sind für uns nicht fahrbar. Auf dem nächsten Kilometer machen wir schiebend und schwitzend rund 200 Höhenmeter. Wir werden mit wunderschönen Ausblicken auf das Inntal und nun befahrbaren Schotter-und  Waldwegen belohnt. Dominique ist trotz der Mühen des Anstiegs begeistert von den Erlebnissen auf dem Gravelbike. Auf 1500 m haben wir den höchsten Punkt erreicht und rollen nun leicht bergab zur Norbertshöhe, wo wir auf die Straße treffen. Auf Nebenwegen erreichen wir Nauders, wo eine Kaffeepause passt. Bis zum Reschenpass geht es stetig und heute mit Gegenwind bergauf. Der Wind plagt uns auch entlang des Reschensees, wo wir auch an der berühmten Kirche von Alt-Graun, einziges Überbleibsel des dem Stausee geopftern Dorfes. Wenig später geht es auf dem sehr gut ausgebauten Etschtal-Radweg über Burgeis hinunter nach Glurns. Es ist nun nicht mehr weit bis Prad am Stilfserjoch, wo wir Quartier beziehen.

Tag 2 (20.9.) Prad - Meran - Bozen - Unterrain 95 km

Am Morgen strahlt die Sonne, und wir machen uns auf den Weg entlang der Apfelplantagen in Richtung Meran. Den ganzen Tag über fahren wir auf sehr gut ausgestattet Fahrradwegen - da haben die Südtiroler vorbildliche Arbeit geleistet. Und das nutzen unzählige Touristen, fast alle mit E-Bikes unterwegs. Es geht fast die ganze Zeit entlang der Etsch und leicht bergab . Im oberen Teil ist der Fluss noch wild und ungezähmt, später dann breit und ruhig. Nach 50 km erreichen wir nach einer steilen Abfahrt Meran, wo wir eine Kaffeepause einlegen. Der Kurort ist offensichtlich ein beliebter Treffpunkt für Touristen. Danach geht es weiter an der Etsch Richtung Bozen. Die Landeshauptstadt Südtirols hat eine schöne Altstadt mit engen Gassen und historischen Plätzen. Bekannt sind die Laubengasse, Obst- und Kornplatz. Beim Rundgang fällt uns plötzlich ein, dass der Ötzi hier ausgestellt sein müsste. Wir besuchen die beeindruckende Ausstellung im Archäologiemuseum. Besonders überrascht sind wir, was alles mit der Mumie aus dem Eis geborgen werden konnte. Kleidung wie Jacke, Umhang und Schuhe, Köcher mit Pfeilen, Dolch, Kräuter und einiges mehr. Alles gut erhalten und für den Besucher verständlich erklärt. Von Bozen radeln wir noch 10 km zu unserer Unterkunft mitten in Apfelplantagen und Weinbergen.

Tag 3 (21. September): Unterrain - Bozen - Brixen - Bruneck 90 km 1000 hm

Am Morgen strahlt die Sonne auf die Apfelbäume und die Weinreben in der idyllischen Landschaft. Wir radeln wieder nach Bozen, vorbei am Messner Mountain Museum auf Schloss Sigmundskron, das sich mit der Auseinandersetzung Mensch-Berg beschäftigt. Entlang der Eisack folgen wir dem Brenner-Radweg bis Brixen. Umrahmt von Brenner-Autobahn, alter Passstraße, Bahnlinie und Eisack geht es leicht ansteigend bis Klausen, wo heute Gassltörgellen angesagt ist. Zu kräftiger Blasmusik gibt es neuen Wein, Kastanien und süße Krapfen. An den Ständen der örtlichen Vereine gibt es natürlich auch andere deftige Speisen. Aber da wir noch zu wenig hungrig sind, verzichten wir auf Sauerkraut, Knödel und Schüfeli.

Ohne Steigungen erreichen wir nach 10 km Brixen, wo wir über den Domplatz, entlang  der Lauben und den schönen Altstadtgassen spazieren. Danach wird es steil, ehe wir auf den bekannten und beliebten Radweg München-Venedig treffen, dem wir bis Bruneck folgen. Die Gegend ist ländlich mit vielen Wiesen, Weiden und Äckern. Einige wenige Ortschaften liegen an der Bahnlinie, der wir bis kurz vor Bruneck folgen. Dort haben wir Zeit für einen Stadtspaziergang, der uns zum Schloss bringt, das ein weiteres Messner Mountain Museum beherbergt. Vorbei an der Rainkirche, der Pfarrkirche, verschiedenen Stadttoren und der Ursulinenkirche kommen wir zurück zur Hauptstraße. 

Tag 4 (22.9.): Bruneck - Toblach - Cortina d'Ampezzo 65 km 950 hm

Im Hotel kurz vor unserer Weiterfahrt fällt uns auf, dass Luis Trenker auch über 30 Jahre nach seinem Tod noch eine Marke ist. Wir erinnern uns an seine Berichte über die besonderen Erlebnisse in den Bergen. Jo, liebe Buabn und Madln...

Auch heute sind wir begeistert vom sehr gut ausgebauten Radweg, auf dem wir stetig nach oben treten. Nach 30 km sind wir in Toblach, das trotz der vielen Hotels wie ausgestorben wirkt. Wir finden eine gute Pasticceria und genießen den einmaligen Blick in das Tal mit den felsigen Bergen in der besonderen hellen Farbe. Die nächsten 30 km fahren wir entlang des Nationalparks Fanes Sennes Prags zur Rechten und dem Naturpark Drei Zinnen zur Linken - es ist fast nicht zu glauben wie schön es ist und dass das mit dem Rad erlebbar ist. Beim Naturparkhaus Drei Zinnen hat man einen ganz besonders schönen Blick auf die Gipfelgruppe. Und wir erinnern uns mit großer Freude, dass wir vor einigen Jahren mit Tourenski dort oben waren ( unser ewiger Dank an Bergführer Bubu). Wir müssen uns noch ein wenig anstrengen bis wir auf Schotter die Passhöhe Cimabanche auf 1530 Metern und damit das Veneto erreicht haben. Auf Wiedersehen, Südtirol! Es geht weiter auf Schotter, aber bergab. Die Ausblicke auf die Berge der Dolomiten werden immer spektakulärer (siehe Fotos). Wer noch nicht hier war, sollte das unbedingt in seine Bucket List aufnehmen. Von oben haben wir einen wunderschönen Blick auf Cortina, Monte Cristallo und Tofana. In 501 Tagen werden hier die Olympischen Winterspiele 2026 eröffnet. Nur einige wenige Krane und die große Baustelle für die Bob- und Rodelbahn deuten auf das Großereignis hin. Für die Bobbahn werden nun 8 Millionen investiert, weil man nicht wollte, dass die Wettbewerbe in Österreich veranstaltet werden. Andere Wettbewerbe wie das Skispringen werden in entfernten Orten ausgetragen (Val di Fiemme).





Antworten (5)

Dirk & Ariane
Morgen mussen sie topfit sein . Geht nicht einfach sein aber wunderschön . Genießen von Panorama auf Tre Cime de Lavaredo . Der großen farhrader von die Welt : Eddy Merckx sagt noch immer dass er schönste Etappe aus seine carrière gewonnen hat auf die ‘drei zinnen’. Genießen und ihr fahhrad und gepack sehen Top aus !! Ich war da in 2012 für die Giro ( passo giau,…) Sie sind Top und ich bleibe sie folgen und schon neugierig für ihre Reste von Trip . Gr Dirk und Ariane

Agustin
... Radler...., alles geht vorüber und alles bleibt, das Eure ist Weg zu machen über die Berge und danach über das Meer.....

Michael
Jetzt seid ihr wieder in eurem Element. Wir denken viel an euch und wünschen weitere tolle Erlebnisse.

Kann mir eure schönenErfahrungen gut vorstellen, bin selber einen Teil der Strecke abgefahren (Brixen-Toblach-Bozen) Euch weiterhin ne gute Reise mit tollen Erlebnissen ! Stift

Larisssa
Wunderschöne Bilder.. und ich habe meine ‘Bucket-List’ angepasst ;) Geniesst die Sonne & die tollen Aussichten. Hier hat der regnerische Herbst Einzug gehalten. Ganz liebe Grüsse